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ADAC Bremsentest – Wie gut sind Bremsen aus dem Zubehörhandel?

Gepostet von Christopher Mahnke am 21.07.2021 10:05:53

Bremsbeläge und Bremsscheiben zu tauschen ist meistens ein recht teures Vergnügen. Aber muss es immer nur das Original-Ersatzteil sein? Oder taugen auch andere Alternativen aus dem Zubehörhandel? Der ADAC ist dieser Frage nachgegangen und hat es getestet.


Der Verschleiß von Bremsen und Bremsbelägen zählt zu den häufigen Gründen für einen Aufenthalt in der Werkstatt. Abhängig vom Fahrzeughalter, dessen Fahrweise und dem Modell des Fahrzeugs beläuft sich der Reparaturaufwand auf wenige hundert Euro für einen Kleinwagen bis hin zu einem höheren vierstelligen Betrag für teure Sportwagen.

Aber geht es nicht auch günstiger? Die Freien Werkstätten locken mit günstigen Reparaturangeboten und versprechen den Einbau von hochwertigen Markenprodukten. Und auch immer mehr Vertragswerkstätten bieten “zeitgemäße” Bremsenwechsel zu günstigen Konditionen für Autos ab einem Alter von fünf Jahren an. Der offensichtliche Trick der Anbieter ist natürlich, dass keiner das teure Original-Ersatzteil des Herstellers verbaut, sondern stattdessen passende Markenprodukte aus dem Zubehörhandel verwendet.

Bremssysteme: Ersatz-Systeme sind günstiger

Doch wie gut sind die Ersatz-Produkte? Der ADAC testete fünf Bremssysteme, also jeweils vier Scheiben mit Belägen, in einem VW Golf 7 mit dem VW-Original-Ersatzteil in den Kategorien Sicherheit und Lebensdauer sowie unter Umweltaspekten. Auf dem Prüfstand wurden mit zwei unterschiedlichen Bremszyklen (moderat und hoch beansprucht) die Bremsleistung und der Verschleiß untersucht, während bei den Fahrversuchen mit dem Golf der Einfluss der verschiedenen Bremssysteme auf das Fahrverhalten im Mittelpunkt stand. Vom ADAC getestet wurden:

  • Das Erstausrüsterprodukt von VW
  • Zwei Sportbremsen von Brembo und Zimmermann
  • Eine bremstaubreduzierende Bremse von ATE
  • Eine günstige Markenbremse von Bosch
  • Eine preisorientierte Budgetbremse von Ridex


Die Unterschiede der reinen Produktkosten, fand der ADAC dabei heraus, sind groß. Heißt: Während VW für vier Scheiben mit Belägen rund 432 EUR verlangt, gibt es das gleiche Set bei Ridex für schlappe 100 Euro. Hinzu kommen dann noch bei allen System die Einbaukosten – Und die können sich natürlich bei jeder Werkstatt stark unterscheiden.

 

ADAC stellt kaum Unterschiede bei den Bremswegen fest

Das Ergebnis: Die Markenprodukte aus dem Zubehörhandel – alle erfüllen die europaweite Norm UN-R 90 – haben im ADAC Test mit dem Urteil "gut" überzeugt und lagen auf Augenhöhe mit den deutlich teureren Originalteilen des Autoherstellers (nur das Billigangebot von Ridex war lediglich "befriedigend"). Gute Qualität muss also nicht immer teuer sein.

Die Kategorie Bremsleistung überraschte: Die Bremswege aus 100 km/h lagen bei den fünf guten Produkten nur einen halben Meter auseinander. Sogar die minimal leistungsschwächeren Ridex-Bremsen sind im Normalfall nur einen Meter schlechter. Beim Heißbremsen im Labor fiel der Reibwert allerdings drastisch ab.

Dass die Unterschiede bei den Bremswerten im Fahrversuch so gering sind, liegt am serienmäßigen Bremsassistenten, mit dem seit 2009 alle neuen Pkw, also auch der VW Golf 7 ausgestattet sind. Der Bremsassistent unterstützt bei Notbremsungen. Tritt der Fahrer ruckartig auf die Bremse, schließt das System auf eine Notsituation. Blitzschnell erhöht es den Bremsdruck und damit die Verzögerung bis zum Erreichen des ABS-Regelbereichs.

Gelochte Bremsscheiben haben den Ruf eines besseren Wärmetransports und wirken sportlicher, eine positive Auswirkung auf die Bremsleistung und den Verschleiß konnte der ADAC allerdings nicht feststellen. Dahingegen wirken sie sich positiv auf die Feinstaubemissionsabgabe in die Umwelt aus. Durch die Löcher sammelt sich der Abrieb und verklumpt zu Partikelklumpen, die weniger Emissionen an die Luft abgeben.

 

Ergebnisse des ADAC-Tests im Überblick

bremsscheibentest06182021

Fazit vom ADAC: Die ATE-Ceramic-Bremse ist Testsieger

Verschleißarm, geringe Felgenverschmutzung und Bestwerte beim Reibwert lassen die ATE-Bremse in der praxisnahen Bremsprüfung beim ADAC Bremsentest punkten. Unter Belastung fällt die Bremsleistung zwar ein wenig ab, kann aber durch das gute Gesamtpaket überzeugen. Unter Volllast erzeugt sie kaum weniger Bremsstaub als die Konkurrenz, zusätzlich ist die Reinigung am einfachsten.   

Die originalen VW-Bremsscheiben und Bremsbeläge zeigen eine durchweg hohe Leistung in den Bereichen Belastung, Geschwindigkeit und Bremsleistung. Das sorgt für ein Maximum an Sicherheit und eine vorhersehbare und gleichbleibende Bremsreaktion. Bei praxisnaher Fahrweise sind jedoch der Scheiben- und besonders der Belagverschleiß außergewöhnlich hoch. Der VW-Händler muss den Golf-Fahrer vermutlich öfter in die Werkstatt bitten. In punkto Leistung erhält die originale VW-Bremse aber eine ADAC-Empfehlung für alle Anwendungsfälle.

Die Xtra-Line mit ihren gelochten Bremsscheiben der italienischen Edelmarke Brembo überzeugt unter praxisnahen Bedingungen auf dem Prüfstand mit der besten Bremsleistung, fällt aber unter Belastung unter die Reibwerte der VW-Bremse. Der temperaturbedingte Abfall des Reibverhaltens (Fading) sorgt daher für Punktabzug. Darüber hinaus sind der Scheiben- und Belagverschleiß um ein Vielfaches höher als bei den anderen Produkten.

Hinzu kommt, dass bereits nach 2,2 Millimetern Materialschwund die zulässige Scheibendicke unterschritten wird. 

Zimmerman liegt mit seiner gelochten Bremse im befriedigenden Bereich. Die Reibwerte liegen zwar unter dem Durschnitt und leichtes Fading bei hohen Temperaturen ist zu erkennen, doch insgesamt zeigt die Bremse ein annehmbares Bremsverhalten. Im Alltag ist der Verschleiß moderat und auch unter starker Belastung beim Bremsen aus hoher Geschwindigkeit oder während Passfahrten überzeugt sie mit einem zurückhaltenden Abrieb.

Die Bremsen von Bosch erzielten noch knapp eine gute Bremsleistung sowie geringe Verschleißwerte bei moderater Belastung. Bei hoher Beanspruchung allerdings, machte sich eine vergleichsweiße erhöhter Verschleiß bemerkbar. 

Ein Riss in der Belagmatrix trüben allerdings die Punkteanzahl. Es bestehen zwar kein akuten Sicherheitsmängel, könnte aber bei fortlaufendem Verschleiß zu einem Problem werden. Trotzdem ist die Bosch für preisbewusste Anwender, die ihr Fahrzeug wenig im Gebirge und mit hoher Beladung bewegen, eine ordentliche Alternative, laut ADAC.

Negativ aufgefallen sind die günstigen Bremsscheiben und Bremsbeläge von Ridex vor allem bei den Reibwerten. In kundennahen Bremssituationen ist der Reibwert unterdurchschnittlich, unter Last und besonders beim Heißbremsen fällt der Wert mit spürbarem Fading sogar noch ab, berichtet der ADAC. Beim Verschleiß und den Staubemissionen zeigt sich die Ridex dagegen vorbildlich. Daraus resultiert deshalb das gerade noch befriedigende Testergebnis. 

 

Darauf sollte beim Bremsen kaufen und einfahren geachtet werden

  • Bremsen nur von seriösen und zertifizierten Anbietern kaufen.
  • Nur UN-R 90 geprüfte Produkte verwenden (siehe Aufdruck).
  • Vor Auftragserteilung gezielt nach Alternativprodukten fragen.
  • Bremsscheiben und -beläge sollten nur Fachleute wechseln.
  • Neue Bremsen zurückhaltend einfahren und anfangs mit einer reduzierten Bremswirkung rechnen.
  • Eine korrekte Achseinstellung, funktionstüchtige Stoßdämpfer und Fahrwerksteile sind Grundvoraussetzung für sicheres Bremsen.
  • Als Bindeglied zwischen Fahrbahn und Fahrzeug überträgt der Reifen alle Kräfte und Momente. Orientieren Sie sich deshalb beim Kauf an den ADAC Reifentests und verwenden immer vier Reifen des gleichen Modells und Typs.
  • Eine defensive und vorausschauende Fahrweise reduziert den Verschleiß und die Feinstaubbelastung.
  • Motorbremse vor allem bei Pass- und Bergabfahrten nutzen: Bei manuellen Getrieben in niedrige Gänge schalten, bei Automatikgetrieben – sofern sie nicht selbstständig kleine Gänge auswählen – manuell kleinere Gänge wählen.
  • Unnötige Zuladung reduzieren.
  • Vor längeren Standzeiten nasse Bremsen kurz vor dem Abstellen "warm bremsen" – so verdampft das korrosiv wirkende Wasser.

Quelle:https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/tests/technik/bremsscheiben-bremsbelaege/



Aktuelle Sommerreifentests im Überblick:

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Sportauto 225/40/R18
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Aktuelle Winterreifen- und Ganzjahresreifentests 2022/2023 im Überblick:

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