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Radmuttern nachziehen nach dem Reifenwechsel: warum das so wichtig ist

Geschrieben von Reifen vor Ort Redaktion | 07.04.2021 05:30:00

Nach dem Reifenwechsel ist das Auto endlich bereit für die nächste Saison – denkst du. Doch bevor du unbesorgt losfährst, solltest du eines nicht vergessen: das Nachziehen der Radmuttern. Viele Autofahrer unterschätzen, wie wichtig dieser Schritt für die Fahrsicherheit ist. Beim Reifenwechsel werden die Räder neu montiert, und durch Vibrationen, Temperaturschwankungen oder kleine Schmutzpartikel kann sich der feste Sitz der Radschrauben mit der Zeit verändern. Das Ergebnis können lockere Radmuttern, ungewöhnliche Geräusche oder sogar gefährliche Situationen auf der Straße sein.

Das Nachziehen der Reifen nach einigen gefahrenen Kilometern ist daher kein überflüssiger Rat, sondern eine notwendige Sicherheitsmaßnahme. In diesem Beitrag erfährst du, warum du Radmuttern nachziehen solltest, nach wie vielen Kilometern das empfohlen wird und in welche Richtung du die Schrauben richtig anziehst. Außerdem bekommst du praktische Tipps, welches Drehmoment wichtig ist und welches Werkzeug du dafür brauchst.


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Warum du Radmuttern nach dem Reifenwechsel nachziehen musst

Wenn du neue Reifen montierst oder zwischen Sommer- und Winterreifen wechselst, scheint nach der Montage alles erledigt zu sein. Doch genau hier passieren viele Fehler. Das Nachziehen der Radmuttern wird oft vergessen – mit teils gefährlichen Folgen. Warum das so wichtig ist und was passieren kann, wenn du es vernachlässigst, erfährst du hier.

Sicherheit geht vor – was beim Reifen nachziehen passieren kann

Radmuttern sorgen dafür, dass Felge und Radnabe fest miteinander verbunden sind. Wenn sie sich während der Fahrt lockern, kann das Rad zu wackeln beginnen oder sogar den Kontakt zur Nabe verlieren. Schon wenige Millimeter Spiel reichen aus, um erhebliche Kräfte auf das Material wirken zu lassen. Das äußert sich zunächst durch Vibrationen oder ein Klackern beim Fahren, kann aber im schlimmsten Fall dazu führen, dass sich ein Rad löst.
Das Nachziehen nach dem Reifenwechsel stellt sicher, dass die Verbindung stabil bleibt und du sicher unterwegs bist – besonders nach den ersten 50 bis 100 Kilometern, wenn sich Material und Schrauben gesetzt haben.

Was passiert, wenn Radmuttern nicht nachgezogen werden

Viele Autofahrer bemerken erst spät, dass etwas nicht stimmt. Ein loses Rad macht sich oft durch klopfende oder metallische Geräusche bemerkbar, manchmal auch durch ein leichtes Zittern im Lenkrad. Ignorierst du diese Anzeichen, kann sich die Belastung auf Achse und Radlager ausweiten. Das Risiko, dass sich die Schrauben lösen, steigt mit jedem Kilometer. Neben dem Sicherheitsaspekt drohen auch teure Folgeschäden – etwa an der Felge oder der Radaufhängung.

Müssen Reifen und Räder immer nachgezogen werden

Ja, das Nachziehen ist grundsätzlich immer notwendig – unabhängig davon, ob du Alu- oder Stahlfelgen nutzt. Werkstätten empfehlen, Radmuttern spätestens nach 50 bis 100 Kilometern zu überprüfen und mit dem richtigen Drehmoment nachzuziehen. Selbst wenn du regelmäßig dein Auto warten lässt, solltest du dich nicht allein darauf verlassen, dass alles fest sitzt. Ein kurzer Check kann den entscheidenden Unterschied machen – für deine Sicherheit und die der anderen Verkehrsteilnehmer.

Wann du Reifen und Radschrauben nachziehen solltest

Nach dem Reifenwechsel gilt: Einmal nachziehen reicht oft nicht. Doch wann ist der richtige Zeitpunkt? Hier bekommst du einen schnellen Überblick.

Nach wie vielen Kilometern Radmuttern nachziehen empfohlen ist

Empfohlene Kontrollintervalle:

Fahrbedingungen Zeitpunkt zum Nachziehen
Normale Straßen & Fahrweise Nach 100 km
Schlechte Straßen / Kopfsteinpflaster Nach 50 km
Anhängerbetrieb oder hohe Geschwindigkeit Bereits nach 50 km
Längere Standzeit nach dem Reifenwechsel Vor der nächsten Fahrt prüfen

Merke: Das Material setzt sich in den ersten Kilometern – deshalb kann sich die Spannung der Radschrauben leicht verringern.

Warum Werkstätten das Nachziehen nach 50 bis 100 km empfehlen

Werkstätten raten nicht ohne Grund zum Nachziehen:

  • Beim Fahren wirken Temperatur und Vibrationen auf Schrauben und Felge.

  • Klemmkraft und Anpressdruck können sich verändern.

  • Das erneute Anziehen sorgt dafür, dass die Radmuttern gleichmäßig fest sitzen.

Räder nachziehen – Pflicht oder Empfehlung

Gesetzlich: Keine Pflicht.
Praktisch: Ein Muss für deine Sicherheit.

Wenn du das Nachziehen vergisst und sich ein Rad löst, kann die Versicherung Fahrlässigkeit annehmen.
Darum:

  • Notiere dir den Kilometerstand nach dem Reifenwechsel.

  • Ziehe nach rund 50–100 km alle Radschrauben mit dem richtigen Drehmoment nach.

In welche Richtung du Radmuttern und Reifen-Schrauben anziehst

Beim Nachziehen der Räder kommt es nicht nur auf das Drehmoment, sondern auch auf die richtige Richtung an. Viele Autofahrer sind unsicher, ob sie die Radmuttern im oder gegen den Uhrzeigersinn anziehen sollen. Hier findest du eine einfache Erklärung und hilfreiche Tipps für die Praxis.

Radmuttern nachziehen – Richtung im Uhrzeigersinn oder dagegen

Grundregel:
Radmuttern und Radschrauben werden immer im Uhrzeigersinn festgezogen und gegen den Uhrzeigersinn gelöst.

Diese Drehrichtung gilt bei fast allen gängigen Fahrzeugen – unabhängig davon, ob du Alu- oder Stahlfelgen nutzt. Nur bei wenigen älteren Fahrzeugmodellen (z. B. Oldtimern oder Spezialachsen) kann die Gewinderichtung abweichen.

Kurz gesagt:
Festziehen → Uhrzeigersinn
Lösen → Gegenuhrzeigersinn

Reifen festziehen Richtung – so machst du es richtig

Damit sich die Räder gleichmäßig setzen, ziehst du die Radmuttern über Kreuz an. So verteilt sich der Anpressdruck gleichmäßig auf die Felge.

Beispiel für die richtige Reihenfolge bei 5 Radschrauben:
1 → 3 → 5 → 2 → 4

Praxis-Tipp:

  • Ziehe alle Muttern zuerst handfest an.

  • Anschließend mit dem Drehmomentschlüssel nachziehen.

  • Zum Schluss jede Schraube noch einmal kontrollieren.

Vorteil: So vermeidest du Verspannungen, die zu einer Unwucht im Rad führen können.

Radschrauben lösen und anziehen – worauf du achten musst

Wenn du Radmuttern löst oder festziehst, achte auf Folgendes:

Do’s:

  • Verwende einen passenden Steckschlüssel (keine verformten Werkzeuge).

  • Arbeite auf festem, ebenem Untergrund.

  • Ziehe bei Bedarf die Handbremse an oder lege den ersten Gang ein.

Don’ts:

  • Keine Verlängerungsrohre oder Schlagschrauber zum Nachziehen verwenden – das kann das Gewinde beschädigen.

  • Schrauben niemals fetten oder ölen – das verändert den Reibwert und führt zu falschem Drehmoment.

Merke:

Die richtige Richtung und Reihenfolge beim Radmuttern nachziehen sind entscheidend für den sicheren Sitz der Räder – und für ruhiges Fahrverhalten ohne Vibrationen.

Radmuttern nachziehen mit Drehmoment – so stellst du den richtigen Nm-Wert ein

Beim Nachziehen der Radmuttern zählt nicht nur die Reihenfolge oder Richtung – das korrekte Drehmoment ist entscheidend. Zu locker angezogen, kann sich das Rad lösen. Zu fest angezogen, riskierst du Schäden an Schrauben, Gewinde oder Felge. Hier erfährst du, warum das Drehmoment so wichtig ist, welche Werte gelten und wie du den Drehmomentschlüssel richtig nutzt.

Warum das Drehmoment beim Reifen nachziehen entscheidend ist

Jede Radverbindung basiert auf dem Prinzip der Klemmkraft – also der Spannung zwischen Schraube, Felge und Radnabe.
Wenn du Radmuttern mit zu wenig Kraft anziehst, kann sich diese Verbindung lösen. Ziehst du dagegen zu stark an, dehnt sich die Schraube übermäßig und verliert ihre Elastizität. Das kann zu Materialrissen oder verzogenen Felgen führen.

Kurz erklärt:

  • Zu geringes Drehmoment → Rad kann sich lösen.

  • Zu hohes Drehmoment → Gewinde oder Felge kann beschädigt werden.

  • Richtiges Drehmoment → optimale Klemmkraft und Sicherheit.

Radschrauben nachziehen Nm – typische Werte für Alu- und Stahlfelgen

Die genauen Drehmomentangaben unterscheiden sich je nach Fahrzeugmodell, Felgenart und Radschrauben. Die folgende Übersicht dient als allgemeine Orientierung:

Fahrzeugtyp Felgenart Empfohlenes Drehmoment (Nm)
Kleinwagen Stahlfelgen 80–100 Nm
Kleinwagen Alufelgen 100–110 Nm
Mittelklasse Stahlfelgen 100–120 Nm
Mittelklasse Alufelgen 110–130 Nm
SUV / Transporter Stahlfelgen 130–150 Nm
SUV / Transporter Alufelgen 140–160 Nm

Hinweis:
Verwende diese Werte nur als Richtlinie. Das exakte Drehmoment hängt immer vom Hersteller deines Fahrzeugs ab.

Reifen nachziehen mit Drehmomentschlüssel – Schritt-für-Schritt erklärt

  1. Vorbereitung:

    • Stelle dein Fahrzeug auf ebenem Untergrund ab.

    • Ziehe die Handbremse an oder lege den ersten Gang ein.

  2. Drehmomentschlüssel einstellen:

    • Wähle den vom Hersteller vorgegebenen Nm-Wert.

    • Stelle diesen exakt am Griff des Schlüssels ein.

  3. Muttern anziehen:

    • Schrauben zuerst über Kreuz handfest anziehen.

    • Dann jede Mutter mit dem Drehmomentschlüssel nachziehen, bis ein deutliches Klickgeräusch zu hören ist.

  4. Kontrolle:

    • Nach etwa 50 bis 100 Kilometern erneut prüfen und gegebenenfalls leicht nachziehen.

Tipp:

Lass den Drehmomentschlüssel nach Gebrauch wieder auf den niedrigsten Wert zurückdrehen – das schont die Federmechanik und sorgt für präzise Messung beim nächsten Einsatz.

Unterschiede beim Radmuttern nachziehen von Alufelgen und Stahlfelgen

Nicht jede Felge verhält sich gleich. Alu- und Stahlfelgen unterscheiden sich in Aufbau, Materialeigenschaften und Verhalten bei Temperaturveränderungen. Diese Unterschiede wirken sich direkt auf das Nachziehen der Radmuttern aus. Die folgende Übersicht zeigt dir, worauf du bei beiden Felgenarten achten solltest.

Merkmal Alufelgen Stahlfelgen
Materialeigenschaften Weicheres, wärmeempfindlicheres Material. Dehnt sich stärker bei Hitze aus. Härteres, robusteres Material. Reagiert weniger auf Temperaturunterschiede.
Anzugsdrehmoment In der Regel höher (meist 110–140 Nm), um Materialausdehnung auszugleichen. Etwas niedriger (ca. 90–120 Nm), da Stahl stabiler ist.
Nachziehen notwendig? Unbedingt – Alufelgen „setzen“ sich stärker. Nachziehen nach 50 km wird dringend empfohlen. Ebenfalls sinnvoll, aber oft genügt eine Kontrolle nach 100 km.
Korrosionsgefahr Höher, besonders bei Kontakt zwischen Alu und Stahl (Radnabe). Antikorrosionspaste empfohlen. Geringer, aber Rostschutz an Schrauben und Nabe wichtig.
Werkzeugempfehlung Immer Drehmomentschlüssel verwenden – Schlagschrauber kann das Gewinde beschädigen. Drehmomentschlüssel empfohlen, aber handwerklich etwas toleranter.
Geräuschentwicklung Kann bei falschem Drehmoment „knacken“ oder „knarzen“. Seltener Geräusche, meist stabiler Sitz.
Besonderheit beim Anziehen Über Kreuz anziehen, dabei gleichmäßig und ohne zu viel Kraft. Ebenfalls über Kreuz, leichtgängiger beim Nachziehen.

Alufelgen nachziehen – was du beachten musst

Alufelgen reagieren empfindlicher auf zu hohes Drehmoment. Ziehst du zu stark an, kann die Felge beschädigt oder verzogen werden. Verwende daher immer den vorgeschriebenen Nm-Wert und ziehe in zwei Schritten an: zuerst leicht, dann mit dem Drehmomentschlüssel auf Sollwert. Kontrolliere nach rund 50 Kilometern den festen Sitz erneut.

Stahlfelgen nachziehen – so gehst du richtig vor

Bei Stahlfelgen ist das Nachziehen meist unkomplizierter. Trotzdem solltest du auch hier das empfohlene Drehmoment einhalten. Eine Kontrolle nach 100 Kilometern reicht in der Regel aus. Achte auf saubere Anlageflächen – Rost oder Schmutz können sonst das Drehmoment verfälschen.

Müssen Alufelgen und Stahlfelgen unterschiedlich stark angezogen werden

Ja, meist schon. Der Grund liegt im Material: Aluminium dehnt sich stärker aus, weshalb hier ein höheres Drehmoment nötig ist. Stahl bleibt formstabiler, daher genügen niedrigere Werte. Prüfe jedoch immer die Angaben des Fahrzeug- oder Felgenherstellers – nur so stellst du sicher, dass die Radmuttern optimal sitzen und du sicher unterwegs bist.

Geräusche durch lockere Reifen erkennen

Lockere Radmuttern machen sich fast immer bemerkbar – du musst nur wissen, worauf du achten sollst. Ungewöhnliche Geräusche oder Vibrationen sind frühe Warnsignale, dass mit deinen Rädern etwas nicht stimmt. Je eher du reagierst, desto besser lässt sich ein Schaden vermeiden.

Typische Symptome bei losen Radmuttern

Wenn Radmuttern nicht richtig festgezogen sind, zeigt sich das oft schon nach wenigen Fahrten.
Achte auf folgende Anzeichen:

  • Klopfendes oder metallisches Geräusch, das mit der Geschwindigkeit zunimmt

  • Vibrationen im Lenkrad oder in der Karosserie, besonders beim Beschleunigen

  • Knacken oder Klackern beim Anfahren

  • Unruhiges Fahrverhalten, als würde das Auto leicht „eiern“

  • Schief stehende Felge oder sichtbarer Spalt zwischen Felge und Radnabe

Diese Symptome treten meist erst auf, wenn sich die Radmuttern bereits etwas gelockert haben. Reagierst du dann nicht, kann sich der Zustand schnell verschlechtern.

Reifen locker – welche Geräusche auf Probleme hinweisen

Lockere Radmuttern machen sich meist durch typische Fahrgeräusche bemerkbar. Wenn du eines dieser Geräusche hörst, solltest du sofort aufmerksam werden:

  • Klopfen bei niedriger Geschwindigkeit: Deutet auf ein loses Rad oder ungleichmäßig angezogene Schrauben hin.

  • Knarzen beim Einlenken: Entsteht durch Spannung zwischen Felge und Radnabe.

  • Klickern oder Rattern beim Bremsen: Weist darauf hin, dass sich einzelne Schrauben bereits gelockert haben.

  • Dumpfes Poltern bei Bodenwellen: Kann bedeuten, dass das Rad nicht mehr fest auf der Nabe sitzt.

  • Zittern im Lenkrad ab etwa 80 km/h: Häufig ein Zeichen für Unwucht oder gelockerte Radmuttern.

Tipp:

Treten solche Geräusche auf, sofort anhalten und die Räder prüfen – am besten mit einem Drehmomentschlüssel oder in der Werkstatt.

Was du tun solltest, wenn Reifen klackern oder wackeln

  1. Sofort anhalten – am besten auf einem sicheren Parkplatz oder Rastplatz.

  2. Visuelle Kontrolle: Schau, ob Felge oder Radmuttern auffällig sitzen.

  3. Mit Werkzeug prüfen: Falls du einen Drehmomentschlüssel oder Radkreuz im Auto hast, kontrolliere die Muttern.

  4. Bei Unsicherheit: Nicht weiterfahren – rufe lieber den Pannendienst oder fahre langsam zur nächsten Werkstatt.

Wichtig: Selbst leicht gelockerte Radmuttern sind sicherheitsrelevant. Schon wenige Millimeter Spiel können genügen, damit sich ein Rad während der Fahrt löst.

Radmuttern nachziehen – Werkzeug, Tipps und Fehlerquellen

Damit das Nachziehen der Radmuttern sicher und korrekt gelingt, brauchst du nicht nur etwas technisches Verständnis, sondern vor allem das richtige Werkzeug. Fehler beim Anziehen oder Lösen können schwerwiegende Folgen haben – von beschädigten Gewinden bis hin zu gelockerten Rädern. Hier findest du die wichtigsten Werkzeuge, Hinweise und häufigsten Fehlerquellen im Überblick.

Mit welchem Werkzeug du Reifen sicher nachziehst

Für das richtige Nachziehen brauchst du kein Profi-Werkzeug, aber Präzision ist entscheidend. Diese Grundausstattung reicht völlig aus:

  • Drehmomentschlüssel: Das wichtigste Werkzeug zum kontrollierten Festziehen der Radmuttern. Nur so erreichst du das korrekte Drehmoment.

  • Stecknuss in passender Schlüsselweite: Meist 17 mm oder 19 mm – abhängig vom Fahrzeugmodell.

  • Radkreuz oder Teleskopradschlüssel: Ideal zum Lösen der Schrauben, sollte aber nicht zum finalen Nachziehen verwendet werden.

  • Drahtbürste oder Tuch: Zum Reinigen der Kontaktflächen zwischen Radnabe und Felge.

  • Handschuhe und Unterlage: Für sicheren Halt und sauberes Arbeiten.

Warum Radmuttern ohne Drehmomentschlüssel nachziehen riskant ist

Viele Autofahrer ziehen die Schrauben „nach Gefühl“ fest. Das klingt praktisch, ist aber riskant. Ohne Drehmomentschlüssel kannst du die notwendige Klemmkraft nicht exakt einhalten.

Zu locker:

  • Rad kann sich während der Fahrt lösen.

  • Felge bewegt sich leicht – führt zu Vibrationen und Materialverschleiß.

Zu fest:

  • Schrauben überdehnen sich oder brechen.

  • Gewinde in Felge oder Nabe wird beschädigt.

  • Alufelgen können sich verziehen.

Ein kurzer Drehmoment-Check kostet nur Sekunden, schützt aber vor kostspieligen Schäden und gefährlichen Situationen.

Häufige Fehler beim Nachziehen von Radschrauben vermeiden

Damit beim Nachziehen alles richtig sitzt, solltest du diese Fehler unbedingt vermeiden:

  • Schrauben gefettet oder geölt: Öl verändert den Reibwert und führt zu falschen Drehmomentwerten. Immer trocken montieren.

  • Nicht über Kreuz angezogen: Das Rad sitzt dann schief und kann unwuchtig laufen.

  • Falsches Drehmoment gewählt: Prüfe immer die Herstellerangabe.

  • Werkzeug ungenau oder beschädigt: Ein abgenutzter Drehmomentschlüssel misst falsch – regelmäßig kalibrieren oder ersetzen.

  • Räder nicht nach 50–100 km kontrolliert: Die Vorspannung kann sich nach kurzer Zeit verringern.

Fazit – Radmuttern nachziehen sorgt für Sicherheit auf jeder Fahrt

Das Nachziehen der Radmuttern nach einem Reifenwechsel ist kein überflüssiger Arbeitsschritt, sondern eine wichtige Sicherheitsmaßnahme. Schon ein kleiner Verlust an Spannung kann große Folgen haben – von Vibrationen bis hin zu einem gelösten Rad. Wenn du deine Radmuttern nach 50 bis 100 Kilometern überprüfst, bist du auf der sicheren Seite.

Warum regelmäßiges Reifen nachziehen Leben retten kann

Ein korrekt angezogenes Rad bedeutet Kontrolle, Stabilität und Sicherheit. Vernachlässigst du das Nachziehen, riskierst du nicht nur Schäden am Fahrzeug, sondern auch gefährliche Situationen im Straßenverkehr. Regelmäßige Kontrolle kann also im wahrsten Sinne des Wortes Leben retten.

Radmuttern nachziehen als Teil deiner Fahrzeugpflege

Das Nachziehen sollte für dich zur Routine werden – genauso selbstverständlich wie das Prüfen des Reifendrucks oder des Ölstands. Es kostet kaum Zeit, sorgt aber dafür, dass du sicher unterwegs bist, egal ob im Sommer oder Winter.