Der Akku ist das Herzstück jedes Elektroautos und entscheidet maßgeblich über Reichweite, Kosten und Alltagstauglichkeit. Vor dem Kauf eines E-Autos stehst du daher oft vor der Frage: Sollst du die Batterie mieten oder kaufen? Beide Modelle haben ihre eigenen Vor- und Nachteile, die sich nicht nur im Preis, sondern auch in Flexibilität, Risiko und langfristigen Gesamtkosten unterscheiden.
In den letzten Jahren haben einige Hersteller wie Renault beim Modell Zoe eine Batteriemiete angeboten, während andere wie Tesla ausschließlich auf den Kauf setzen. Gleichzeitig sind viele frühere Mietmodelle inzwischen vom Markt verschwunden. Für dich als Fahrer bedeutet das, dass du genau prüfen solltest, welche Lösung zu deinem Fahrprofil passt.
In diesem Artikel erfährst du, wie die Batteriemiete beim Elektroauto funktioniert, welche Kosten beim Kauf entstehen und welche Faktoren dir helfen, die richtige Entscheidung zu treffen. Außerdem schauen wir uns an, welche Hersteller 2025 welche Modelle anbieten und wie sich die Preise und Entwicklungen im Bereich der Akkus verändern.
Bevor du dich für Kauf oder Miete entscheidest, ist es wichtig zu verstehen, was Batteriemiete beim Elektroauto genau bedeutet. Dabei geht es nicht nur um monatliche Kosten, sondern auch um Vertragsbedingungen, Verantwortlichkeiten und die Frage, wie stark dich diese Wahl im Alltag beeinflusst.
Bei der Batteriemiete kaufst du das Elektroauto ohne Akku. Stattdessen zahlst du monatlich eine feste Rate für die Nutzung der Batterie. Der Akku bleibt Eigentum des Herstellers oder eines Leasingunternehmens. Wartung und Austausch im Falle eines Defekts sind in der Regel inbegriffen. Damit vermeidest du hohe Anschaffungskosten, hast aber laufende Verpflichtungen.
Vorteile der Batteriemiete | Nachteile der Batteriemiete |
---|---|
Niedrigere Einstiegskosten beim Autokauf | Laufende monatliche Kosten über die gesamte Nutzungsdauer |
Austausch und Wartung des Akkus meist inklusive | Vertragliche Bindung an feste Konditionen |
Kein Risiko für teure Reparaturen oder Defekte | Bei hoher Fahrleistung oft teurer als ein Kauf |
Planungssicherheit durch feste monatliche Raten | Akku bleibt Eigentum des Herstellers, nicht deins |
Besonders interessant für Wenigfahrer | Eingeschränkte Flexibilität beim Weiterverkauf des Autos |
Beim Kauf einer Elektroauto Batterie sicherst du dir die volle Kontrolle über dein Fahrzeug. Du musst keine monatlichen Raten zahlen, dafür aber eine höhere Investition beim Kauf leisten. Ob sich diese Entscheidung lohnt, hängt von deinen Fahrgewohnheiten, der geplanten Haltedauer und dem zukünftigen Wiederverkaufswert ab.
Die Kosten für den Akkukauf variieren stark je nach Hersteller, Kapazität und Modell. In der folgenden Tabelle findest du grobe Orientierungswerte, wie viel dich ein Akku kosten kann:
Batteriegröße (kWh) | Durchschnittlicher Preis (Euro) | Typische Reichweite (km) | Beispielmodelle |
---|---|---|---|
30–40 kWh | 6.000–9.000 € | 200–300 km | ältere Renault Zoe, Nissan Leaf |
50–60 kWh | 10.000–14.000 € | 300–400 km | VW ID.3, Hyundai Kona |
70–80 kWh | 15.000–18.000 € | 400–500 km | Tesla Model 3, Audi Q4 e-tron |
90+ kWh | 18.000–22.000 € | 500+ km | Tesla Model S, Mercedes EQS |
Diese Werte sind Durchschnittspreise und können je nach Hersteller und Batteriechemie abweichen.
Wenn du die Batterie besitzt, gehört dir das Auto vollständig. Das erhöht den Wiederverkaufswert, weil der Käufer keine zusätzlichen Mietverträge übernehmen muss. Allerdings hängt der Wert stark vom Zustand der Batterie ab. Ein Akku mit hohem Kapazitätsverlust mindert den Preis deutlich.
Die meisten Hersteller geben eine Garantie von acht Jahren oder rund 160.000 Kilometern. In dieser Zeit wird zugesichert, dass die Batterie mindestens 70 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität behält. Damit hast du beim Kauf eine gewisse Sicherheit. Unterschiede gibt es jedoch je nach Marke, daher lohnt sich ein Blick in die Garantiebedingungen.
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Ob sich die Batteriemiete oder der Kauf einer Batterie für dich lohnt, hängt stark von der geplanten Nutzungsdauer und deiner jährlichen Fahrleistung ab. Während die Miete vor allem kurzfristig günstiger wirkt, zeigt sich der Kauf langfristig oft als wirtschaftlichere Lösung.
Die Höhe der Mietkosten richtet sich nach Hersteller und Fahrleistung. Meist werden Verträge mit Kilometerbegrenzung angeboten. Hier ein Überblick über typische Werte:
Hersteller / Modell | Monatliche Mietkosten (€) | Laufleistung pro Jahr (km) |
---|---|---|
Renault Zoe (ältere Modelle) | 70–120 € | 7.500–15.000 km |
Smart EQ (ältere Modelle) | 65–90 € | 7.500–12.500 km |
Sonstige Mietmodelle | 80–150 € | abhängig vom Anbieter |
Je mehr Kilometer du pro Jahr fährst, desto höher steigen die monatlichen Raten.
Beim Kauf zahlst du den Akku einmalig. Die Höhe hängt von Kapazität und Hersteller ab. Durchschnittlich liegen die Kosten zwischen 6.000 und 20.000 Euro, wie bereits im vorigen Abschnitt dargestellt.
Um den Unterschied zu verdeutlichen, schauen wir uns ein Rechenbeispiel über fünf Jahre mit einer jährlichen Fahrleistung von 15.000 Kilometern an:
Option | Kosten pro Jahr (€) | Gesamtkosten 5 Jahre (€) | Bemerkung |
---|---|---|---|
Batteriemiete (100 €/Monat) |
1.200 € | 6.000 € | Laufende Kosten, keine Eigentümerschaft |
Batteriekauf (z. B. 12.000 €) |
einmalig 12.000 € | 12.000 € | Höhere Anfangskosten, Batterie gehört dir |
Batteriekauf + Restwert (z. B. 30 %) |
– | ca. 8.400 € effektiv | Batterie kann beim Verkauf noch Wert haben |
In diesem Beispiel ist die Batteriemiete kurzfristig günstiger, während sich der Kauf über eine längere Nutzungsdauer eher auszahlt, insbesondere wenn du das Fahrzeug viele Jahre fahren möchtest.
Immer weniger Hersteller bieten heute die Möglichkeit, eine Batterie zu mieten. Inzwischen setzen die meisten Marken auf den direkten Kauf. Hier ein Überblick über bekannte Modelle und ihre Besonderheiten.
Ältere Modelle wurden mit Batteriemiete angeboten (ca. 70–120 € pro Monat).
Käufer konnten zwischen Mietmodell und Akkukauf wählen.
Seit einigen Jahren bietet Renault den Zoe überwiegend nur noch mit Kaufbatterie an.
Vorteil Kauf: Auto gehört dir komplett und ist leichter weiterzuverkaufen.
Tesla bietet keine Batteriemiete an.
Alle Modelle wie Model 3, Model Y, Model S oder Model X werden ausschließlich mit Kaufbatterie verkauft.
Vorteil: Keine laufenden Mietkosten.
Nachteil: Hohe Anfangsinvestition, Batterie ist im Kaufpreis enthalten.
VW ID.3, ID.4 und ID. Buzz – alle mit Kaufbatterie.
Hyundai Kona Elektro und Hyundai Ioniq 5 – ausschließlich Kaufmodelle.
Kia e-Niro und Kia EV6 – nur Kaufbatterie.
Mercedes EQ-Modelle (EQA, EQB, EQS etc.) – Kaufbatterie Standard.
BMW i3 (ab neueren Baujahren) und BMW iX-Modelle – Kaufbatterie.
Audi e-tron Modelle – Kaufbatterie.
Neben Kauf und Miete gibt es mit dem Leasing eine dritte Möglichkeit. Dabei schließt du für eine feste Laufzeit – meist zwischen zwei und vier Jahren – einen Vertrag über die Nutzung der Batterie ab. Am Ende kannst du den Akku entweder zurückgeben oder gegen einen Restwert übernehmen.
Im Unterschied zur klassischen Batteriemiete ist die Laufzeit beim Leasing klar begrenzt. Während Mietverträge oft unbefristet laufen, orientiert sich das Leasing an bekannten Fahrzeugleasing-Modellen. Du zahlst also über eine festgelegte Dauer monatliche Raten, die sich an Laufzeit und Fahrleistung orientieren.
Leasing bietet dir eine bessere Kostenkontrolle, da die Raten und die Vertragslaufzeit von Anfang an feststehen. Du vermeidest eine hohe Anfangsinvestition und kannst am Ende der Laufzeit auf eine neue Batterie oder ein neues Fahrzeug wechseln. Besonders für Gewerbetreibende können sich zusätzlich steuerliche Vorteile ergeben, da Leasingraten häufig als Betriebsausgaben absetzbar sind.
Tipp:
Eine eigene Ladestation für Elektrofahrzeuge macht dich unabhängiger von öffentlichen Ladesäulen, erhöht den Komfort und kann sogar die Ladezeiten deutlich verkürzen. Achte beim Kauf auf die Ladeleistung, die Kompatibilität mit deinem Fahrzeug und mögliche Förderprogramme, die den Preis senken können.
Leasing passt vor allem dann zu dir, wenn du dein Elektroauto nur für einige Jahre nutzen möchtest oder Wert darauf legst, immer die neueste Technik zu fahren. Wer langfristig viele Kilometer fährt oder sein Auto sehr lange behalten will, fährt dagegen mit dem Kauf der Batterie meist besser, da sich die laufenden Leasingraten über viele Jahre summieren.
Die Elektromobilität verändert sich schnell. Sinkende Preise und längere Haltbarkeit der Akkus sorgen dafür, dass die Batteriemiete immer seltener angeboten wird. Damit du die Entwicklung besser einschätzen kannst, schauen wir auf drei zentrale Aspekte.
Noch vor einigen Jahren war die Batteriemiete ein Verkaufsargument: Sie senkte den Einstiegspreis und nahm Käufern die Sorge vor Akkuschäden. Heute haben sich die Bedingungen verändert. Die Kosten pro Kilowattstunde sind stark gefallen und moderne Batterien halten deutlich länger. Damit entfällt für viele Hersteller der Anreiz, ein eigenes Mietmodell zu pflegen – der Kauf ist inzwischen Standard.
Faktor | Bedeutung für dich | Typische Tendenz |
---|---|---|
Kosten | Kauf rechnet sich vor allem bei Vielfahrern, Miete lohnt eher bei Wenigfahrern | Kauf gewinnt an Attraktivität |
Reichweite | Große Batterien kosten mehr, bieten aber höheren Komfort | Reichweite ist wichtiger als Mietoption |
Flexibilität | Mietmodelle waren flexibler, heute meist nicht mehr verfügbar | Kauf setzt sich durch |
Die Tabelle zeigt: Kosten und Reichweite sind die entscheidenden Kriterien, während die Mietoption an Bedeutung verliert.
Hinweis für dich:
Die Preise für Batterien sinken seit Jahren und liegen 2025 deutlich niedriger als noch ein Jahrzehnt zuvor.
Moderne Akkus schaffen meist mehr als 1.500 Ladezyklen und halten so acht bis zehn Jahre oder länger.
Hersteller geben in der Regel eine Garantie von acht Jahren oder rund 160.000 Kilometern.
Das bedeutet: Mit jedem Jahr wird der Kauf einer Batterie sicherer und attraktiver, während Miet- und Leasingmodelle immer stärker in den Hintergrund rücken.