Sich für ein reines Elektroauto zu entscheiden, hat viele Vorteile. Es leistet einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz und vermindert die negativen Folgen des Autoverkehrs. Doch man muss ein Elektroauto laden. Was gibt es rund um dieses Thema zu beachten? Wie funktioniert es und was benötigt ihr dafür? Wir haben die wichtigsten Antworten für euch kurz zusammengefasst.
Wo kann ich das Elektroauto unterwegs laden?
Reine E-Autos sind meist sehr leise und was noch wichtiger ist, ihr fahrt abgasfrei und umweltschonend. Dies ist für viele ein Grund für den Umstieg. Einer der großen Unterschiede gegenüber Fahrzeugen mit einem Verbrennungsmotor ist das Tanken, denn beim reinen Elektrofahrzeug geht es dabei nicht um Benzin, Diesel oder Gas. Ihr fahrt damit zur Stromtankstelle, zu öffentlichen Ladesäulen. Diese stehen in zwei Varianten zur Verfügung, die ihr auch für eure Plug-in-Hybriden nutzen könnt: Wechselstrom- oder Gleichstrom-Ladestation.
Elektroauto laden an öffentlichen Ladestationen
Zum Aufladen von Elektroautos werden öffentliche Ladestationen genutzt. Hierzulande stehen dafür inzwischen mehr als 40.000 Normalladepunkte und über 6.800 Schnellladepunkte (DC-Laden) zur Verfügung, zum Beispiel in Tiefgaragen von Einkaufszentren, auf Parkplätzen und schon vereinzelt bei Discountern. Aber auch entlang vieler Autobahnen sind die Strom-Zapfsäulen zu finden. Die Tendenz ist bezüglich der Lademöglichkeiten steigend, sodass es immer einfacher sein wird, unterwegs eine passende Station zu finden. Die Infrastruktur ist schon heute gut ausgebaut, wobei die Abdeckung regional sehr unterschiedlich ist. Spezielle Apps helfen euch dabei, herauszufinden, wo ihr euer Elektroauto laden könnt.
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E-Auto laden – welches Kabel ist nötig und wie erfolgt die Bezahlung?
In Europa gilt der Typ-2-Stecker als Standard. Für Elektroautos mit einem Typ-1-Stecker gibt es Adapter-Ladekabel. Bei Wechselstrom-Ladesäulen wird der Strom im Elektroauto in Gleichstrom umgewandelt. Ihr könnt über euer eigenes Kabel laden, das mit der Station verbunden wird. So ladet ihr euer Fahrzeug:
- Ladestation entriegeln mit einem Ladekabel und passender Ladekarte, App oder QR-Code
- Elektroauto am öffentlichen Ladepunkt anschließen
- Ladevorgang starten, Batterie wird Energie zugeführt
- Ladevorgang beenden durch das Betätigen der Stopp-Taste auf der Ladestation
Bezahlen könnt ihr eure geladenen Kilowattstunden per:
- Kreditkarte oder EC-Karte
- Rechnung
- PayPal
- Smartphone-App
- Netzkarte des Anbieters
- Mobilitäts- oder Roaming-Karte
Die Ladesäulen sind gegen Regen und Spritzwasser geschützt. Auch die später erläuterten Wallboxen sind wasserdicht. Die vollständige Aufladung eures Elektroakkus dauert rund drei bis sechs Stunden. Mit einer Schnellladestation benötigt ihr in der Regel nur eine halbe bis 1,5 Stunden. Auch Stromklau oder dass Fremde einfach den Stecker aus dem Auto und der Ladesäule ziehen, braucht ihr nicht zu befürchten. Dies funktioniert dank Verriegelung nur mit dem Fahrzeugschlüssel.
Elektroauto an der heimischen Steckdose laden
Mit dem heimischen Laden genießt ihr noch mehr Unabhängigkeit, denn ein Elektroauto kann auch mit einem passenden Ladekabel an einer herkömmlichen Haushaltssteckdose geladen werden. Dies ist jedoch nicht als Dauer-, sondern eher als Notlösung zu empfehlen. Die Steckdosen erhitzen sich bei mehrstündigen Belastungen erheblich. Solltet ihr auf diese Ladevariante zurückgreifen, überprüft ihr am besten eure heimische Steckdose und das dazugehörige Stromnetz im Vorfeld durch einen Fachmann. Schlimmstenfalls kann es zum Brand kommen. Die üblichen Schuko-Steckdosen und Stromkabel eignen sich nicht dafür, um mehrere Stunden lang Power abzugeben, die zum Laden des Elektroautos erforderlich sind.
Elektroauto laden mit einer Wallbox
Ein Elektroauto laden könnt ihr wesentlich sicherer und schneller mit einer Wallbox, umgangssprachlich auch Wandladestation genannt. Der Ladevorgang dauert an der Steckdose deutlich länger. Je nachdem, um welches Fahrzeug es sich handelt, kann es rund 17 Stunden dauern. Eine Wallbox ist die erheblich effektivere Variante und auf eine hohe Dauerladeleistung ausgelegt. Ihr solltet unbedingt prüfen, ob der heimische Einbau möglich ist. Wandladestationen sind in verschiedenen Ausführungen und mit diversen Ausstattungen erhältlich. Damit spart ihr euch die Fahrt zu den öffentlichen Ladestationen. Je nach Ladeleistung könnt ihr euer Elektroauto mit der Wallbox innerhalb von zwei bis zehn Stunden vollständig aufladen. Welche Leistung die Elektrosäule benötigt, ist von der des E-Autos abhängig. Die meisten Fahrzeuge können mit 11 kW aufgeladen werden, sodass auch eine Wallbox mit dieser Ladeleistung genügt.
Achtung: Keine Montage der Wandladestation in Eigenregie vornehmen!
Für die fest installierte Wallbox, zum Beispiel in einer Garage oder auf einem eigenen Parkplatz, ist ein Starkstromanschluss mit 400 Volt nötig. Die Installation muss unbedingt durch eine Elektrofachkraft erfolgen. Diese überprüft, ob die zuführenden Leitungen der Belastung beim Laden gefahrenlos standhalten. Bei einer häuslichen Situation mit Mietverhältnis benötigt ihr die Zustimmung eures Vermieters. Absichern könnt ihr die Wallbox in teilöffentlichen Bereichen ganz einfach, indem ihr den Zugriff per Schlüssel oder Chipkarte reguliert. Aber weiterhin haben öffentliche Ladestationen deutlich höhere Ladeleistungen.
Das Elektroauto laden über eine Photovoltaikanlage – ist dies möglich?
Ja, ihr könnt den durch eure heimische Photovoltaikanlage gewonnenen Strom dafür nutzen, um euer E-Auto aufzuladen. Bedenkt bitte jedoch, dass die Energiegewinnung erheblich schwankt. In der Regel ist die Kombination mit einer Netzladung sinnvoll oder nötig.
Fazit
Die Elektromobilität entwickelt sich permanent weiter. Während vor einigen Jahren wenige reine Elektroautos auf dem Markt verfügbar waren und auch die Anzahl an Ladestationen noch nicht überzeugte, hat sich in dieser Hinsicht viel getan. Das reine Elektroauto ist eine umweltfreundliche Anschaffung, aber auch Hybrid-Modelle leisten ihren Beitrag. Zum Laden gibt es verschiedene Möglichkeiten: Die heimische Steckdose dient als Notlösung. Sicherer und schneller funktioniert es mit einer fest installierten Wallbox und an öffentlichen Ladestationen. Ihr benötigt für unterwegs eine Ladekarte oder spezielle App. Damit entriegelt ihr die Station. Ob ihr euer Elektroauto zu Hause laden könnt, sollte unbedingt eine Fachkraft überprüfen, denn es gilt, die gültigen Vorschriften einzuhalten.