Reifen sind ein sicherheitsrelevantes Bauteil und müssen nicht nur auf der Straße, sondern auch während der Lagerung gut behandelt werden. Viele Autofahrer unterschätzen, dass falsche Lagerung zu ernsthaften Schäden führen kann. Poröse Gummis, platte Stellen nach der Winterpause oder sogar Schimmel am Reifen sind typische Folgen. Solche Probleme entstehen oft schleichend und werden erst sichtbar, wenn der Reifen wieder montiert wird. Damit es gar nicht erst so weit kommt, erfährst du in diesem Ratgeber, welche Fehler bei der Lagerung häufig passieren, welche Schäden dabei entstehen können und wie du deine Reifen richtig lagerst.
Auch durch falsche Lagerung können folgeschwere Schäden an Reifen entstehen.
Reifen wirken auf den ersten Blick robust, sind aber tatsächlich sehr empfindlich. Die Gummimischung reagiert auf Umwelteinflüsse, Druck und falsche Aufbewahrung. Deshalb können schon kleine Fehler bei der Lagerung zu teuren Schäden führen.
Wird ein Reifen falsch gelagert, setzt er schneller Alterungsprozesse in Gang. Das Gummi wird spröde, es bilden sich kleine Risse und die Sicherheit leidet. Oft merkt man diese Probleme erst dann, wenn der Reifen wieder auf die Straße kommt.
Ein klassisches Beispiel für einen Lagerschaden ist der sogenannte Standschaden. Wenn Reifen über längere Zeit auf einer Stelle stehen, verformt sich die Lauffläche. Beim erneuten Einsatz fühlt sich das Auto unruhig an oder vibriert, weil die runde Form des Reifens verloren gegangen ist.
Auch ohne Fahrt altern Reifen – Licht, Wärme und falsche Umgebungsbedingungen beschleunigen diesen Prozess. Poröse oder spröde Reifen verlieren an Elastizität, was die Haftung und Bremsleistung stark verschlechtert. Im schlimmsten Fall kann das Gummi bei höherer Belastung reißen.
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Viele Schäden an Reifen lassen sich auf typische Lagerfehler zurückführen. Oft entstehen diese Probleme nicht aus Unwissenheit, sondern weil bestimmte Gewohnheiten praktisch erscheinen. Im Alltag wirken sie harmlos, können aber auf Dauer die Lebensdauer deiner Reifen deutlich verkürzen.
Wenn Reifen luftdicht in Plastiktüten verpackt werden, staut sich Feuchtigkeit. Das kann Schimmel am Reifen begünstigen und die Gummimischung angreifen. Verwende nur atmungsaktive Hüllen.
Stehen Kompletträder lange auf einer Stelle, verformt sich die Lauffläche. So entstehen Standschäden, die später beim Fahren spürbar sind. Besser: liegend lagern oder einen Felgenbaum nutzen.
Werden 8 Reifen übereinander gestapelt, entsteht zu viel Druck auf die unteren Exemplare. Die Folge sind Verformungen oder sogar kleine Risse an der Reifenflanke. Mehr als 4 Reifen solltest du nie aufeinander legen.
Feuchtigkeit, Temperaturschwankungen und Sonneneinstrahlung greifen das Gummi an. In Kellern oder unbeheizten Garagen droht zusätzlich Schimmelbildung. Optimal ist ein trockener, kühler und dunkler Raum.
Je nachdem, ob deine Reifen auf Felgen montiert sind oder nicht, unterscheiden sich die Lagerregeln. Eine falsche Lagerung kann Schäden wie Standplatten, Höhenschlag oder Materialalterung begünstigen. Aus diesem Grund gelten folgende klare Grundregeln:
Reifen ohne Felgen:
– Immer stehend lagern, niemals stapeln oder hinlegen.
– Alle paar Wochen leicht drehen, damit das Gewicht nicht dauerhaft auf einer Stelle lastet.
Kompletträder mit Felgen:
– Am besten liegend (waagerecht) übereinander stapeln oder an einem Felgenbaum bzw. Wandhalter hängen.
– Maximal vier Räder übereinander lagern.
Luftdruck bei Kompletträdern anpassen:
– Vor der Einlagerung den Luftdruck um ca. 0,5 bar erhöhen, um Druckverlust zu kompensieren.
Geeigneter Lagerort:
– Ideal ist ein trockener, kühler und dunkler Raum (z. B. Keller oder gut isolierte Garage), der frei von Licht, Feuchtigkeit, Chemikalien oder elektrischen Geräten ist.
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