Reifen richtig lagern ist wichtig, wenn du ihre Lebensdauer verlängern und sicher unterwegs sein willst. Ob Sommerreifen oder Winterreifen – die richtige Lagerung entscheidet darüber, wie gut die Gummimischung erhalten bleibt und ob deine Reifen auch in der nächsten Saison zuverlässig funktionieren. Falsche Temperaturen, direkte Sonneneinstrahlung oder eine falsche Lagerposition können die Reifen schneller altern lassen. In diesem Ratgeber erfährst du, wie du Autoreifen zu Hause richtig lagern kannst, welche Vorschriften es gibt und wann sich die professionelle Reifeneinlagerung in der Werkstatt lohnt.
Reifen richtig lagern: Mit unseren Tipps sind Ihre Reifen fast so sicher wie in der Werkstatt.
Warum du deine Reifen richtig lagern solltest
Wenn du deine Autoreifen falsch lagerst, kann das nicht nur teuer werden, sondern auch die Sicherheit beeinträchtigen. Reifen bestehen aus einer speziellen Gummimischung, die auf äußere Einflüsse wie Temperatur, UV-Strahlung oder Druck sehr empfindlich reagiert. Deshalb ist es wichtig, auf eine fachgerechte Lagerung zu achten.
Welche Folgen eine falsche Reifenlagerung haben kann
Wer Reifen falsch lagert, riskiert Schäden an der Gummistruktur. Typische Probleme sind Risse in der Flanke, poröse Stellen oder ein ungleichmäßiger Verschleiß. Außerdem können sich Reifen bei falscher Lagerung verformen, was später beim Fahren zu Vibrationen oder verlängerten Bremswegen führen kann.
Warum richtige Lagerung die Lebensdauer der Reifen verlängert
Wenn du deine Reifen korrekt lagerst, bleiben sie länger flexibel und behalten ihre Fahreigenschaften. Eine gute Lagerung schützt das Material vor Austrocknung, verhindert Verformungen und sorgt dafür, dass du deine Sommerreifen oder Winterreifen über mehrere Saisons hinweg sicher nutzen kannst. Damit sparst du langfristig Geld und erhöhst gleichzeitig die Sicherheit deines Fahrzeugs.
Häufige Fehler bei der Lagerung von Reifen
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Licht und Wärme: UV-Strahlen und hohe Temperaturen lassen den Reifen schneller altern und führen zu Rissen.
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Feuchtigkeit: Nässe oder hohe Luftfeuchtigkeit begünstigen Blasenbildung und machen Reifen unsicher.
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Chemikalien und Öl: Benzin, Lösungsmittel oder Lack greifen die Gummimischung an und schädigen die Struktur.
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Kompletträder stehend lagern: Druck auf einer Stelle verformt die Lauffläche. Besser: stapeln oder Felgenbaum nutzen.
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Platte Reifen nach der Lagerung: Entsteht durch falsche Position oder zu wenig Luftdruck – deshalb vor Montage immer prüfen.
Die wichtigsten Regeln für die Lagerung von Reifen
Damit deine Sommerreifen oder Winterreifen über mehrere Jahre sicher und zuverlässig bleiben, solltest du bei der Lagerung ein paar grundlegende Regeln beachten. Es geht dabei vor allem um die richtige Umgebung und den Schutz des Materials vor schädlichen Einflüssen.
Reifen lagern bei der richtigen Temperatur
Reifen mögen es weder zu heiß noch zu kalt. Ideal ist eine kühle, trockene Umgebung mit Temperaturen zwischen 10 und 20 Grad Celsius. Große Temperaturschwankungen sollten vermieden werden, da sie die Gummimischung spröde machen können. Räume mit Heizung oder starker Sonneneinstrahlung sind für die Lagerung von Reifen ungeeignet.
Reifen lagern im Keller, in der Garage oder im Abstellraum
Am besten lagerst du deine Autoreifen in einem trockenen, sauberen und dunklen Raum. Ein Keller oder Abstellraum eignet sich besonders gut, solange keine Feuchtigkeit vorhanden ist. Auch eine Garage kann genutzt werden, sofern sie nicht ständig Temperaturschwankungen oder direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist. Wichtig ist, dass die Reifen nicht in der Nähe von Heizkörpern oder elektrischen Geräten stehen, die Wärme abgeben.
Reifen in der Garage lagern – Vor- und Nachteile
Vorteil | Nachteil |
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Schneller Zugriff auf die Reifen | Gefahr von Temperaturschwankungen in unbeheizten Garagen |
Platzsparende Lagerungsmöglichkeiten, z. B. an der Wand oder auf Felgenbaum | Höhere Luftfeuchtigkeit kann das Material schneller altern lassen |
Kein Transport zur Werkstatt nötig | Offene Garagen bieten keinen Schutz vor Staub, Feuchtigkeit und Schmutz |
Möglichkeit, Reifen zusammen mit Felgen oder Werkzeug zu lagern | Bei direkter Sonneneinstrahlung droht schnellere Alterung des Gummis |
Autoreifen platzsparend lagern – Tipps und Hilfsmittel
Wenn du wenig Platz hast, kannst du deine Reifen platzsparend verstauen. Praktische Hilfsmittel sorgen dafür, dass die Reifen korrekt gelagert werden und sich nicht verformen:
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Felgenbaum: hält Kompletträder mit Felgen senkrecht und ohne Druckstellen
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Wandhalterung: spart Platz und hält die Räder sicher an der Wand
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Reifensäcke oder Schutzhüllen: schützen vor Staub, UV-Strahlung und Feuchtigkeit
Mit diesen Hilfsmitteln kannst du selbst auf engem Raum eine sichere und ordentliche Lagerung sicherstellen.
Reifen vor Sonne, Feuchtigkeit und Chemikalien schützen
UV-Strahlung, Nässe und Chemikalien sind die größten Feinde der Reifenlagerung. Stelle sicher, dass die Reifen nicht in der Sonne liegen und vor Regen oder Feuchtigkeit geschützt sind. Außerdem solltest du vermeiden, die Reifen in der Nähe von Lösungsmitteln, Ölen, Lacken oder Benzin aufzubewahren, da diese das Gummi angreifen können. Am besten lagerst du die Reifen in speziellen Schutzhüllen oder Tüten, die sie zusätzlich vor Staub und Schmutz bewahren.
Reifen mit oder ohne Felgen lagern – das musst du wissen
Ob du deine Autoreifen mit Felgen oder ohne Felgen lagern willst, macht einen entscheidenden Unterschied. Die richtige Lagerposition hängt davon ab, ob es sich um komplette Räder oder lose Reifen handelt. Damit das Material keinen Schaden nimmt, solltest du ein paar grundlegende Tipps beachten.
So lagerst du Autoreifen mit Felgen richtig
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Kompletträder können übereinander gestapelt werden
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Ideal ist die Lagerung auf einem Felgenbaum oder an einer Wandhalterung
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Vor der Lagerung sollten die Reifen gründlich gereinigt werden
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Den Luftdruck leicht erhöhen, um Druckverlust während der Lagerzeit auszugleichen
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Reifen möglichst dunkel und trocken lagern
So lagerst du Autoreifen ohne Felgen richtig
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Reifen ohne Felgen immer senkrecht lagern, niemals stapeln oder hinlegen
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Alle paar Wochen leicht drehen, um Druckstellen zu vermeiden
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Auf einer sauberen und trockenen Fläche abstellen
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Schutzhüllen oder Reifensäcke nutzen, um die Reifen vor Staub und Licht zu schützen
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Regelmäßig Sichtprüfung auf Risse oder Verformungen durchführen
Reifen stehend oder liegend lagern – was ist besser
Ob du Reifen stehend oder liegend lagerst, hängt davon ab, ob sie mit oder ohne Felgen montiert sind. Die folgende Übersicht zeigt dir die Unterschiede:
Art der Lagerung | Mit Felgen | Ohne Felgen |
---|---|---|
Stehend | möglich, aber nicht ideal | empfohlen (Pflicht) |
Liegend | erlaubt, mehrere Räder übereinander stapeln | nicht geeignet (Gefahr von Verformungen) |
Aufgehängt | optimal mit Felgenbaum oder Wandhalterung | nicht empfohlen |
Sommerreifen und Winterreifen richtig lagern
Sommer- und Winterreifen brauchen in der Pause jeweils besondere Aufmerksamkeit. Wenn du ein paar grundlegende Dinge beachtest, kannst du beide Reifensätze länger nutzen und sicher fahren.
Sommerreifen lagern – Tipps für die warme Saison
Sommerreifen solltest du nach dem Wechsel immer gründlich reinigen, damit Salz- oder Schmutzreste das Gummi nicht angreifen. Achte außerdem darauf, dass keine Fremdkörper im Profil stecken. Lagere sie kühl, trocken und dunkel.
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ohne Felgen: am besten stehend
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mit Felgen: stapeln oder aufhängen
Ein zusätzlicher Schutz mit Schutzhüllen oder Reifensäcken verhindert Staub und UV-Einwirkung.
Winterreifen lagern – das solltest du beachten
Bei Winterreifen ist vor allem die Profiltiefe entscheidend – mindestens 4 mm sollten es sein, damit du im nächsten Winter sicher unterwegs bist. Auch hier gilt: reinigen, trocknen und kühl lagern.
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ohne Felgen: immer stehend
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mit Felgen: stapeln oder aufhängen
Vermeide unbedingt warme Heizräume oder starke Temperaturschwankungen, da das die Gummimischung schneller altern lässt.
Wie lange kannst du Sommerreifen und Winterreifen lagern
Reifen können zwar bis zu acht Jahre halten, doch empfohlen wird in der Praxis eine Nutzung von etwa sechs Jahren. Prüfe deshalb vor jeder Saison:
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Profiltiefe
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DOT-Nummer
(Herstellungsjahr) -
sichtbare Schäden wie Risse oder Verformungen
Auch ungenutzte Reifen altern. Wenn sie porös wirken, solltest du sie unabhängig vom Alter austauschen.
Reifen einlagern lassen – Kosten und Leistungen im Überblick
Nicht jeder hat Platz, um seine Reifen zu Hause zu lagern. Werkstätten und Reifenhändler bieten deshalb einen Einlagerungsservice an. Die Preise unterscheiden sich regional oft deutlich, und auch die enthaltenen Leistungen variieren.
Reifeneinlagerung Kosten im Vergleich
Die Kosten für die reine Einlagerung beginnen in manchen Städten schon ab etwa 10 bis 20 Euro pro Saison, können aber – je nach Anbieter und Reifengröße – auch bis zu 80 Euro und mehr betragen. Komplettpakete mit Zusatzleistungen wie Wuchten und Radwäsche sind entsprechend teurer.
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günstige Basis-Einlagerung: ca. 10–30 Euro
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Einlagerung inkl. Umstecken: ca. 35–100 Euro
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Rundum-Paket mit Wuchten und Wäsche: ca. 40–140 Euro
Welche Leistungen bei der Reifeneinlagerung enthalten sind
Die Einlagerung umfasst oft mehr als nur das Abstellen deiner Reifen. Viele Werkstätten nutzen den Service, um Kunden zu binden, und bieten zusätzliche Leistungen an:
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fachgerechte Lagerung unter optimalen Bedingungen
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professionelle Sichtprüfung auf Schäden, Risse oder ungleichmäßigen Verschleiß
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Umstecken der Reifen am Fahrzeug
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Auswuchten für eine bessere Fahrsicherheit
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Radwäsche, die auch festsitzenden Schmutz entfernt
Wann sich die professionelle Reifenlagerung für dich lohnt
Eine Einlagerung beim Fachbetrieb lohnt sich vor allem, wenn du zu Hause keinen geeigneten Platz hast oder dir die Arbeit und Schlepperei sparen willst. Auch für Autofahrer, die Wert auf Komfort und Sicherheit legen, ist dieser Service sinnvoll. Besonders praktisch: Viele Werkstätten erinnern dich automatisch an den nächsten Reifenwechsel und bieten dir gleich einen Termin an.
Fazit zur Reifenlagerung – darauf solltest du achten
Reifen richtig zu lagern ist entscheidend für Sicherheit, Lebensdauer und Fahrkomfort. Ob zu Hause im Keller oder in der Garage oder beim Profi in der Werkstatt: Wichtig sind eine kühle, trockene und dunkle Umgebung sowie die richtige Lagerposition – mit Felgen liegend oder aufgehängt, ohne Felgen stehend. Wer keinen Platz hat oder mehr Komfort möchte, fährt mit der professionellen Reifeneinlagerung gut. So sparst du Zeit, schonst deine Reifen und bist für die nächste Saison bestens vorbereitet.
Häufig gestellte Fragen zum Thema: Reifen richtig lagern
Reifen sind grundsätzlich bis zu 8 Jahre haltbar, wenn sie korrekt gelagert werden. In der Praxis empfehlen Experten aber, Sommer- und Winterreifen höchstens 6 Jahre zu nutzen – abhängig von Profiltiefe und Zustand.
Ja. Kompletträder mit Felgen kannst du stapeln oder an einer Wandhalterung/Felgenbaum lagern. Reifen ohne Felgen sollten immer stehend gelagert und regelmäßig etwas gedreht werden, um Druckstellen zu vermeiden.
Am besten in einem kühlen, trockenen und dunklen Raum wie einem Keller oder Abstellraum. Eine Garage geht auch, solange keine großen Temperaturschwankungen auftreten. In der Wohnung ist die Lagerung zwar erlaubt, aber wegen Geruch und Platzmangel meist unpraktisch.
Bei Kompletträdern mit Felgen den Luftdruck um etwa 0,5 bar erhöhen, um Druckverlust während der Lagerzeit auszugleichen. Reifen ohne Felgen benötigen keinen zusätzlichen Druck.
Ja, wenn du keinen geeigneten Platz zu Hause hast oder dir Arbeit und Schlepperei sparen willst. Werkstätten bieten oft Komplettpakete mit fachgerechter Lagerung, Sichtprüfung, Wuchten und Radwäsche an – praktisch und komfortabel.
Wenn du Kompletträder mit Felgen stapeln möchtest, solltest du nicht mehr als vier Reifen übereinanderlegen. Ohne Felgen ist Stapeln tabu – diese Reifen müssen immer stehend gelagert werden.
Ja, in feuchten Kellerräumen oder bei direktem Kontakt mit Nässe können Reifen tatsächlich Schimmel ansetzen. Dieser setzt sich an der Oberfläche fest und kann langfristig die Gummimischung angreifen. Deshalb ist eine trockene Umgebung besonders wichtig.
Lose Reifen ohne Felgen kannst du mehrere Jahre lagern, wenn du sie richtig aufstellst. Wichtig ist, dass sie senkrecht stehen und alle paar Wochen leicht gedreht werden, damit sich keine Druckstellen bilden. Spätestens nach sechs bis acht Jahren solltest du jedoch unabhängig von der Lagerung neue Reifen kaufen.
Für Privatpersonen gibt es keine strengen Vorschriften zur Lagerung von Autoreifen. Allerdings solltest du beachten, dass in Mietwohnungen oder Tiefgaragen Brandschutzbestimmungen gelten können. In der Nähe von leicht entzündlichen Stoffen wie Benzin oder Öl dürfen Reifen nicht gelagert werden.
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