Reifen sind schwarz und rund - dem ist nur selten zu widersprechen, denn nur in ganz wenigen Ausnahmefällen trifft die Aussage farblich nicht zu. Man sieht es einem Reifen aber einfach rein äußerlich nicht an, was alles in ihm steckt.
Dabei sind heutige moderne Reifen High-Tech-Produkte, die über ein äußerst differenziertes Innenleben verfügen und nicht aus einem Stück bestehen - in Wirklichkeit wird ein Reifen aus zahlreichen Einzelteilen zusammengesetzt. Im Fachjargon: Er wird gebaut.
Das alles steckt im Wesentlichen drin: Der Laufstreifen ist ein Teil für sich aus einer speziellen Gummimischung, je nach Einsatzart als Sommerreifen oder Winterreifen. Die Seitenwand, wieder aus einer anderen Gummimischung, schützt die sogenannte Karkasse, die das eigentliche tragende Gerüst des Reifens darstellt. Sie ist der entscheidende Festigkeitsträger und besteht aus meist mehreren Gewebeschichten, deren Fadenverlauf in einem bestimmten Winkel angeordnet ist und der das Fahrverhalten entscheidend beeinflusst. Je nach Reifenart besteht das Gewebe aus Kunstfasern, Rayon oder auch aus Stahlcorden, wie bei Pkw-Radialreifen üblich. Die in Gummi eingebetteten Stahlgürtel verhindern, dass der Reifen bei hohen Geschwindigkeiten im Umfang wächst und optimieren gleichzeitig den Rollwiderstand. Gespannt wird die Karkasse durch den Innendruck. Damit die Luft nicht entweicht, wird auf der Innenseite ein sogenannter “Innerliner” aus Butylkautschuk aufgebracht, der den Reifen luftdicht hält. Den festen Kontakt mit der Felge hält der Wulst aus einem gummiummantelten Stahlkern - ein wichtiges Teil, ohne das der Reifen nicht zu montieren ist.
Insgesamt kommt ein Reifen in der gebräuchlichen Dimension 205/55 R16 für einen Mittelklassewagen auf zirka 8 kg.