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Runflat-Reifen: Was du über Reifen mit Notlaufeigenschaften wissen musst

Geschrieben von Reifen vor Ort Redaktion | 21.03.2017 08:34:00

Reifenpannen gehören zu den unangenehmsten Situationen im Straßenverkehr. Wer schon einmal mit einem platten Reifen auf der Autobahn liegen geblieben ist, weiß, wie gefährlich und stressig das sein kann. Genau hier setzen Runflat-Reifen an. Sie ermöglichen es dir, auch nach einem Druckverlust noch weiterzufahren und sicher die nächste Werkstatt zu erreichen. Viele Autofahrer fragen sich jedoch: Was sind Runflat-Reifen genau, welche Vorteile und Nachteile haben sie und lohnt sich die Anschaffung wirklich?

In diesem Artikel erhältst du einen umfassenden Überblick über die Bedeutung von Runflat-Reifen, ihre Funktionsweise und die wichtigsten Unterschiede zu herkömmlichen Reifen.


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Was sind Runflat-Reifen und was bedeutet Runflat bei Reifen?

Runflat-Reifen gehören zu den sogenannten Reifen mit Notlaufeigenschaften. Sie wurden entwickelt, um dich auch nach einem plötzlichen Druckverlust mobil zu halten. Im Gegensatz zu Standardreifen ermöglichen sie eine Weiterfahrt über eine bestimmte Strecke und Geschwindigkeit, ohne dass du sofort anhalten oder das Rad wechseln musst.

Was ist ein Runflat-Reifen im Vergleich zu Standardreifen?

Ein Standardreifen verliert bei einem Druckverlust sofort seine Stabilität. Das Fahrzeug wird schwer lenkbar und ein Reifenwechsel ist unumgänglich. Runflat-Reifen dagegen besitzen verstärkte Seitenwände, die das Gewicht des Fahrzeugs auch ohne Luftdruck tragen. Dadurch bleibt dein Auto kontrollierbar und du kannst weiterfahren.

Unterschiede zwischen Standardreifen und Runflat-Reifen:

Merkmal Standardreifen Runflat-Reifen
Verhalten bei Druckverlust Sofort platt, Fahrzeug kaum steuerbar Weiterfahrt bis zu 80 km bei ca. 80 km/h möglich
Seitenwände Dünn, nicht verstärkt Verstärkt, tragen das Fahrzeuggewicht
Sicherheit Gefahr bei Reifenpanne Mehr Sicherheit und Kontrolle
Notwendigkeit RDKS Nicht zwingend Pflicht, um Druckverlust rechtzeitig zu erkennen

Was bedeutet RFT-Reifen und welche Unterschiede gibt es zu RSC-Reifen?

RFT steht für „Run Flat Tire“ und ist eine gängige Bezeichnung für Reifen mit verstärkten Seitenwänden. Viele Hersteller nutzen allerdings eigene Kürzel. BMW setzt beispielsweise auf die Kennzeichnung RSC, was „Runflat System Component“ bedeutet. Beide Begriffe beschreiben dasselbe Prinzip, unterscheiden sich aber in der Benennung durch die jeweiligen Hersteller.

Was ist der Unterschied zwischen Runflat-Reifen und Reifen mit Notlaufeigenschaften?

Oft werden beide Begriffe gleichgesetzt, doch es gibt Unterschiede. Runflat-Reifen sind eine spezielle Bauart von Reifen mit Notlaufeigenschaften, bei denen die Stabilität durch verstärkte Seitenwände gewährleistet wird. Andere Systeme, etwa Reifen mit Stützring oder Notlaufeinsätzen, gehören ebenfalls zu den Reifen mit Notlaufeigenschaften, arbeiten aber mit einem anderen Konstruktionsprinzip.

 

Wie erkennt man Runflat-Reifen und ihre Kennzeichnung?

Damit du beim Reifenkauf oder am eigenen Fahrzeug schnell feststellen kannst, ob es sich um Runflat-Reifen handelt, solltest du die typischen Kennzeichnungen kennen. Jeder Hersteller verwendet eigene Kürzel, die aber alle auf das gleiche Prinzip der verstärkten Seitenwände hinweisen.

Runflat-Reifen Kennzeichnung: So findest du die richtige Bezeichnung

Runflat-Reifen erkennst du direkt an der Seitenwand. Dort sind Kürzel oder Abkürzungen aufgedruckt, die den Notlauf-Eigenschaften entsprechen. Die gängigsten Bezeichnungen sind:

  • RFT (Run Flat Tire) – Bridgestone

  • RSC (Runflat System Component) – BMW/MINI

  • SSR (Self Supporting Runflat) – Continental

  • ZP (Zero Pressure) – Michelin

  • DSST (Dunlop Self Supporting Technology) – Dunlop

  • ROF (Run on Flat) – Goodyear

  • HRS (Hankook Runflat System) – Hankook

RSC-Reifen Bedeutung und andere Abkürzungen erklärt

Die Kennzeichnung RSC wird vor allem bei BMW verwendet und steht für „Runflat System Component“. Sie weist darauf hin, dass Reifen und Felge so konstruiert sind, dass sie bei Druckverlust zusammenarbeiten. Andere Hersteller nutzen eigene Kürzel, die jedoch dasselbe Ziel verfolgen: eine sichere Weiterfahrt nach einem Luftverlust.

Übersicht der wichtigsten Abkürzungen und Bedeutungen:

Abkürzung Bedeutung Hersteller
RFT Run Flat Tire Bridgestone
RSC Runflat System Component BMW, MINI
SSR Self Supporting Runflat Tire Continental
ZP Zero Pressure Michelin
DSST Dunlop Self Supporting Technology Dunlop
ROF Run on Flat Goodyear
HRS Hankook Runflat System Hankook
EMT Extended Mobility Tire Goodyear

Wie erkenne ich Runflat-Reifen von BMW, Continental oder Bridgestone?

  • BMW und MINI: Reifen sind meist mit der Kennung RSC markiert, oft kombiniert mit einem Stern-Symbol auf der Seitenwand.

  • Continental: Verwendet die Bezeichnung SSR, die deutlich sichtbar am Reifen steht.

  • Bridgestone: Nutzt RFT als Kennzeichen, oft zusätzlich mit einem Hinweis im Produktnamen.

  • Michelin: Markiert Runflat-Reifen mit ZP (Zero Pressure).

Wenn du unsicher bist, lohnt sich ein Blick ins Fahrzeughandbuch oder in die Reifendokumentation deines Herstellers. Dort ist genau angegeben, ob Runflat-Reifen vorgeschrieben oder optional sind.

Runflat-Reifen Vorteile und Nachteile im Überblick

Runflat-Reifen wurden entwickelt, um mehr Sicherheit und Komfort im Alltag zu bieten. Doch wie bei jeder Technik gibt es nicht nur Vorteile, sondern auch Nachteile, die du kennen solltest, bevor du dich für diese Reifen entscheidest.

Vorteile von Runflat-Reifen im Alltag

Die größten Stärken von Runflat-Reifen liegen im Bereich Sicherheit und Alltagstauglichkeit:

  • Weiterfahrt auch nach vollständigem Druckverlust möglich

  • Kein sofortiger Reifenwechsel am Straßenrand notwendig

  • Mehr Sicherheit bei Reifenpannen, besonders auf Autobahnen

  • Kein Reserverad oder Wagenheber erforderlich → mehr Kofferraumvolumen

  • Fahrzeug bleibt trotz Luftverlust gut manövrierbar

  • Besonders praktisch für Vielfahrer und lange Strecken

Nachteile von Runflat-Reifen im Vergleich zu normalen Reifen

Neben den Vorteilen gibt es einige Punkte, die Runflat-Reifen unattraktiv machen können:

  • Höheres Gewicht durch verstärkte Seitenwände

  • Erhöhter Rollwiderstand → leicht höherer Kraftstoffverbrauch

  • Härtere Seitenwände führen zu spürbar geringerem Fahrkomfort

  • Weniger Rückmeldung bei sportlicher Fahrweise

  • Runflat-Reifen sind nicht so verbreitet wie Standardreifen → eingeschränkte Auswahl

  • Montage oft nur auf speziellen Felgen möglich

  • Nicht alle Werkstätten sind auf Runflat spezialisiert

Runflat-Reifen Preis und warum sie teurer sind

Runflat-Reifen sind in der Regel rund 20 bis 25 Prozent teurer als Standardreifen. Der höhere Preis ergibt sich aus:

  • der aufwendigeren Konstruktion mit verstärkten Seitenwänden

  • dem Einsatz spezieller Gummimischungen

  • zusätzlichen Tests und Sicherheitsanforderungen

  • geringerer Stückzahl im Vergleich zu normalen Reifen

Dafür sparst du langfristig Platz im Kofferraum, musst kein Reserverad kaufen und profitierst im Pannenfall von einer sichereren Weiterfahrt.

Runflat-Reifen bei BMW: Pflicht oder Empfehlung?

BMW hat wie kaum ein anderer Hersteller dazu beigetragen, dass Runflat-Reifen ihren Weg in die Serienproduktion gefunden haben. Viele Modelle wurden von Beginn an mit dieser Technologie ausgeliefert, was bei Autofahrern die Frage aufwirft, ob Runflat-Reifen bei BMW Pflicht sind oder ob du auch herkömmliche Reifen nutzen kannst.

BMW Runflat-Reifen Pflicht und rechtliche Vorgaben

Rein rechtlich gibt es keine gesetzliche Pflicht, bei BMW ausschließlich Runflat-Reifen zu fahren. Dennoch haben bestimmte Modelle ab Werk ausschließlich Runflat-Reifen in der Serienausstattung. Vor allem in den 2000er-Jahren setzte BMW stark auf diese Technologie, sodass Fahrer oftmals keine Alternative hatten. Heute ist die Situation flexibler: Viele Modelle können sowohl mit Runflat- als auch mit Standardreifen ausgestattet werden, sofern die Felgen dafür geeignet sind und ein Reifendruckkontrollsystem (RDKS) vorhanden ist.

Warum setzt BMW auf Reifen mit Notlaufeigenschaften?

BMW verfolgt mit Runflat-Reifen vor allem zwei Ziele:

  • Mehr Sicherheit bei Reifenschäden, da das Fahrzeug trotz Druckverlust kontrollierbar bleibt.

  • Mehr Platz und weniger Gewicht durch den Verzicht auf Reserverad und Wagenheber.

Darüber hinaus kann BMW durch die einheitliche Ausstattung eine klare technische Basis schaffen. In der Praxis bedeutet das: Kunden erhalten ein höheres Sicherheitsniveau und zugleich ein Plus an Komfort, weil sie sich nicht mit einem Reifenwechsel am Straßenrand beschäftigen müssen.

Kann man bei BMW auch ohne Runflat-Reifen fahren?

Ob du bei deinem BMW auf herkömmliche Reifen wechseln kannst, hängt vom Modell und der Felge ab. Viele Fahrzeuge lassen sich problemlos auf Standardreifen umrüsten, solange diese die vorgeschriebenen Maße erfüllen. Wichtig ist, dass weiterhin ein funktionierendes RDKS an Bord ist, da es dich vor Druckverlust warnt. Einige BMW-Werkstätten raten jedoch von der Umrüstung ab, weil das Fahrwerk auf die steiferen Flanken von Runflat-Reifen abgestimmt ist. Wer mehr Komfort wünscht, entscheidet sich dennoch häufig für normale Reifen, akzeptiert dafür aber den Wegfall der Notlaufeigenschaft.

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Runflat-Reifen oder normale Reifen: Welche Wahl ist sinnvoll?

Ob sich Runflat-Reifen für dich lohnen, hängt stark von deinen Fahrgewohnheiten und deinen Prioritäten ab. Während sie dir im Pannenfall mehr Sicherheit bieten, haben sie im Alltag gewisse Nachteile. Deshalb lohnt es sich, beide Varianten miteinander zu vergleichen.

Unterschiede im Fahrkomfort zwischen Runflat und Standardreifen

Runflat-Reifen sind durch ihre verstärkten Seitenwände härter als normale Reifen. Das wirkt sich direkt auf den Fahrkomfort aus:

  • Normale Reifen federn Fahrbahnunebenheiten besser ab

  • Runflat-Reifen übertragen Schläge durch Schlaglöcher oder Kanaldeckel spürbarer ins Fahrzeug

  • Sportliche Fahrer bemängeln bei Runflat-Reifen eine geringere Rückmeldung in schnellen Kurven

  • Dafür bieten Runflat-Reifen bei einer Panne ein stabiles und kontrollierbares Fahrverhalten

Wenn dir Komfort und ein geschmeidiges Fahrgefühl besonders wichtig sind, könnten Standardreifen die bessere Wahl sein.

Runflat-Reifen Reparatur oder Austausch – was ist möglich?

Ein Nachteil von Runflat-Reifen ist, dass sie sich nach einem Druckverlust nur selten reparieren lassen. Meist müssen sie komplett ersetzt werden. Der Grund: Durch die Fahrt ohne Luftdruck können die verstärkten Seitenwände unsichtbare Schäden erleiden.

  • Standardreifen lassen sich bei kleinen Schäden oft reparieren

  • Runflat-Reifen müssen in den meisten Fällen ausgetauscht werden

  • Dadurch entstehen höhere Folgekosten, wenn eine Panne auftritt

Für wen lohnt sich ein Reifen mit Notlaufeigenschaften wirklich?

Runflat-Reifen sind vor allem für Autofahrer interessant, die:

  • viel auf Autobahnen oder Landstraßen unterwegs sind

  • keine Lust haben, im Ernstfall selbst ein Rad zu wechseln

  • ein Auto fahren, das ab Werk auf Runflat-Reifen ausgelegt ist (z. B. viele BMW-Modelle)

  • Wert auf Sicherheit bei einer Reifenpanne legen

Weniger sinnvoll sind Runflat-Reifen, wenn du vor allem in der Stadt fährst, Wert auf hohen Fahrkomfort legst oder die Mehrkosten vermeiden möchtest.

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Häufig gestellte Fragen zum Thema: Nutzung der Runflat-Reifen im Alltag

 

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