Für jeden Autofahrer gehört eine Reifenpanne zu den unangenehmsten Begleiterscheinungen des Autofahrens. Laut Statistik ist die Wahrscheinlichkeit einer Reifenpanne äußerst gering. Durchschnittlich kommt es nur alle paar Jahre vor, dass ein Reifen beschädigt wird. Das Risiko einen Reifen zu beschädigen ist im Alltag allgegenwärtig, sei es durch Glasscherben, Nägel, Schrauben oder sonstige Gegenstände.
Problem schnell gelöst mit dem Reifenpannenset und -Spray
Im Fall der Fälle versprechen Reifenpannensets oder –Sprays, schnelle und unkomplizierte Abhilfe. So ist der Aufwand um die Reifenpanne zu beheben im Vergleich zur aufwendigen Montage eines Reserverades deutlich schneller und einfacher. Aber nur bei Beachtung der Bedienungsanleitung und korrekter Ausführung können Reifenpannensets oder –Spray eine sinnvolle Alternative sein. Wichtig ist zu beachten, dass Reifenpannensets oder –Sprays nur eine temporäre Notlösung sind. Umgehend ist eine Fachwerkstatt aufzusuchen, andernfalls kann der Versicherungsschutz erlöschen.
Reifenpannenset – das sind die Vorteile
Reifenpannensets sind deswegen schon praktisch, da sie deutlich weniger Platz als ein Ersatzreifen einnehmen. Direkter Nachteil, das Dichtmittel hat eine kurze Lebensdauer und wird dadurch schnell unbrauchbar. Bei kleinen Rissen im Rad, lässt sich das Reifenpannenset sehr gut einsetzen. Bei größeren Beschädigungen sollten diese jedoch nicht eingesetzt werden, da in diesen Fällen das Fahren nicht erlaubt ist.
Die gesetzliche Bestimmungen zum Reifenpannenset und -Spray
Die Reifenpannensets unterliegen dem Produktsicherheitsgesetz - ProdSG, das dazu beitragen soll, dass nur sichere Verbraucherprodukte auf dem Markt bereitgestellt werden. Ein Produkt ist nur sicher, wenn davon bei bestimmungsgemäßer oder zu erwartender, also vorhersehbarer Verwendung die Sicherheit und Gesundheit von Personen nicht gefährdet wird. Die hierfür benötigten Informationen und Warnhinweise müssen auch in der Gebrauchs- und Bedienungsanleitung enthalten sein. Des Weiteren sind bei der Verwendung die allgemeinen gesetzlichen Bestimmungen zu beachten und einzuhalten, nämlich die Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) und die zugehörigen Richtlinien. Die Ordnung besagt, dass die Reparatur eines Reifens ein relevanter Eingriff in ein wesentliches Sicherheitsteil am Fahrzeug ist und daher die Beurteilung, ob ein Reifen noch zu reparieren ist oder nicht, ebenso ausschließlich einem hierfür ausgebildeten Fachmann zu überlassen ist, wie die Ausführung der Reparatur selbst. Sie halten zusätzlich fest, dass ein Pannenhilfsmittel ein temporärer Notbehelf nach eingetretenem Reifenschaden für eine begrenzte Mobilitätssicherung ist.
Die Gefahren beim Einsatz von Reifenpannensprays
In der Vergangenheit wurden bei Reifenpannensprays als Treibmittel auch hochentzündliche Gase wie zum Beispiel Butan oder Propan eingesetzt. Hierdurch haben sich bereits mehrere sehr schwere Arbeitsunfälle durch Brand und Explosion in Reifenreparaturwerkstätten ereignet.
Was ist ein Runflat-Reifen?
Ein Runflat-Reifen ist so konstruiert, dass die Reifenwulst selbst bei Druckverlust an der Felge fixiert bleibt. Dadurch wird sichergestellt, dass der Reifen weder abspringt noch das Rad beschädigt wird. So kann der Reifen für eine Weile, nachdem das Loch entstanden ist, selbst seine Form aufrechterhalten. Die Reifen haben verstärkte Seitenwände, um selbst bei einer Perforation die Funktionalität sicherzustellen. Leider können dadurch auch Schäden verschleiert werden, da diese sich im Reifeninneren befinden. Entsteht ein Loch, sind die Wände einer sehr hohen Belastung ausgesetzt. Eine Reparatur ist somit unmöglich.
Was sind die Vorteile von Runflat-Reifen?
Der wohl größte Pluspunkt von Runflat-Reifen ist, dass man kein Ersatzrad mitführen müssen und keine Reifen wechseln muss. Somit hat man mehr Platz im Kofferraum und das Auto ist insgesamt leichter und verbraucht weniger Kraftstoff. Zusätzlich wird weniger Last auf die Bremsen ausgeübt. Ein Runflat-Reifen hat eine größere Reichweite als das Ersatzrad, denn die meisten Reifen sind von den Herstellern auf 250 Kilometer und 80 km/h ausgelegt.
Die Klassiker – das Reserve- und Notrad
Das Reserverad findet man in der Regel in der Vertiefung im Kofferraum. Dabei handelt es sich meist um einen einfach gefertigten und preiswerten Sommerreifen, der mit gemäßigtem Tempo die Weiterfahrt ermöglicht. Im Pannenfall darf dieser Ersatz-Sommerreifen auch im Winter montiert werden – allerdings nur für die Fahrt bis zur nächsten Werkstatt. Gegen das Reserverad spricht, das Gewicht und Umfang, was sich besonders bei Wagen mit großen Reifen im Kraftstoffverbrauch bemerkbar macht. So kann eine zusätzliche Hürde für zierliche Personen sein, zum Beispiel einen SUV-Reifen für den Radwechsel aus dem Kofferraum zu wuchten. Des Weiteren sollte bedacht werden, dass bei allen Reserverädern regelmäßig Luftdruck und Zustand kontrolliert werden sollte, damit es im Notfall auch einsatzbereit ist. Das Reserverad muss für den Wagen zugelassen sein und die Mindestprofiltiefe aufweisen.
Fazit
Bei einer Reifenpanne spart ihr mit einem Runflat-Reifen den lästigen Reifenwechsel. Dafür sind die Runflat-Reifen im Vergleich zum Ersatz- und Notrad deutlich schwer, teuer und das Fahrgefühl leidet. Reifenpannenkits sind leicht und beanspruchen wenig Fläche im Auto, heilen aber nicht bei größeren Schäden. Die meisten Autofahrer entscheiden sich weiterhin für das Reserverad. Aktuell liefern die Autohersteller ihre Wagen auch in Zeiten von Reifenpannenkit immer noch mit einer Reserveradmulde aus. Das Ersatzrad kann dann jederzeit nachgerüstet werden. Wer sich regelmäßig um sein Reserverad kümmert, ist damit im Pannenfall immer gut beraten. Voraussetzung dafür, der Radwechsel sollte allerdings beherrscht werden und zusätzlich muss ein Wagenheber und das notwendige Werkzeug geführt werden.