Alufelgen polieren ist eine der besten Möglichkeiten, um kleine Kratzer zu entfernen und alten Glanz zurückzuholen. Mit der richtigen Vorbereitung und etwas Geduld kannst du deine Felgen selber polieren und so teure Werkstattkosten sparen. Viele Autofahrer sind überrascht, wie einfach es ist, Alufelgen auf Hochglanz zu polieren, wenn Werkzeug, Polierpaste und Poliermaschine richtig eingesetzt werden. In dieser Anleitung zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du deine Felgen sicher und effektiv polierst, welche Fehler du vermeiden solltest und wann es sinnvoller ist, die Felgen polieren zu lassen oder gleich neue zu kaufen.
Alufelgen polieren lohnt sich nicht nur aus optischen Gründen. Durch eine regelmäßige Politur schützt du das Material, verlängerst die Lebensdauer deiner Felgen und kannst kleine Kratzer selbst entfernen. Gleichzeitig sparst du dir die Kosten für neue Felgen oder teure Reparaturen in der Werkstatt.
Eine Politur lässt matte oder zerkratzte Felgen wieder wie neu aussehen. Der Glanz steigert die gesamte Optik deines Autos und trägt zum Werterhalt bei. Gepflegte Felgen sind zudem beim Verkauf ein Pluspunkt.
Polieren: geeignet bei oberflächlichen Kratzern, matten Stellen oder wenn die Felgen ihren Glanz verloren haben.
Lackieren: sinnvoll, wenn die Oberfläche stärker beschädigt oder verfärbt ist und eine reine Politur nicht ausreicht.
Ersetzen: notwendig, wenn die Felge tiefe Risse oder starke Verformungen aufweist, da hier die Sicherheit gefährdet ist.
Wenn die Alufelge tiefe Risse oder größere Dellen hat, bringt auch das Polieren kein zufriedenstellendes Ergebnis mehr. In solchen Fällen solltest du die Felge aus Sicherheitsgründen austauschen oder dich an einen Fachbetrieb wenden.
Bevor du mit dem eigentlichen Polieren beginnst, solltest du dir Zeit für eine gründliche Vorbereitung nehmen. Mit dem richtigen Werkzeug, der passenden Polierpaste und den nötigen Schutzmaßnahmen erzielst du nicht nur ein besseres Ergebnis, sondern arbeitest auch sicherer.
Poliermaschine oder Bohrmaschine mit Polieraufsatz
Sisalscheiben zum Vorschleifen (80er bis 600er Körnung)
Polierscheiben aus Baumwolle (400er bis 800er Körnung)
Finish-Scheiben oder Polierbälle für den Hochglanz
Schleifpapier für manuelle Nacharbeit
Beize zum Entfernen von Klarlack
Grobe Polierpaste für den ersten Schliff
Mittlere Polierpaste für den Zwischenschliff
Feine Polierpaste für den Hochglanz
Spezielle Aluminium- oder Alufelgenpolituren für ein optimales Ergebnis
Trage immer eine Schutzbrille, um dich vor Aluminiumstaub zu schützen
Verwende Handschuhe, um Hautreizungen durch Beize oder Poliermittel zu vermeiden
Nutze eine Atemmaske, damit du keinen Staub einatmest
Arbeite in einer trockenen, warmen und gut beleuchteten Umgebung
Bevor du mit der eigentlichen Politur beginnst, musst du deine Alufelgen gründlich reinigen und die Oberfläche optimal vorbereiten. Nur so erzielst du ein gleichmäßiges Hochglanzergebnis und vermeidest neue Kratzer beim Polieren.
Viele Alufelgen sind ab Werk mit einer Klarlackschicht versiegelt. Diese Schicht muss entfernt werden, bevor du mit dem Polieren starten kannst.
Schritt-für-Schritt:
Felgen gründlich reinigen und trocknen.
Beize mit einem Pinsel gleichmäßig auftragen.
Einwirken lassen – beachte die Herstellerangaben.
Mit einem Kunststoffspachtel oder Tuch die gelöste Lackschicht abtragen.
Reste mit Wasser abspülen und Felgen erneut trocknen.
Das Felgenbett und der Felgenrand sind besonders anfällig für Bremsstaub, Schmutz und kleine Kratzer. Damit die Politur auch hier wirkt, solltest du diese Bereiche sorgfältig vorbereiten.
Checkliste für ein sauberes Felgenbett:
Mit Felgenreiniger gründlich säubern
Hartnäckigen Schmutz mit einer Felgenbürste entfernen
Kanten und Übergänge besonders beachten
Bei Bedarf mit feinem Schleifpapier nacharbeiten
Beim Vorschleifen bestimmst du den Grundstein für das spätere Ergebnis. Die Wahl der richtigen Körnung ist entscheidend:
| Arbeitsschritt | Empfohlene Körnung | Zweck |
|---|---|---|
| Grober Vorschliff | 80 – 120 | Entfernt Lackreste und grobe Kratzer |
| Mittlerer Schliff | 240 – 400 | Glättet die Oberfläche |
| Feinschliff | 600 – 800 | Bereitet die Felge auf die Politur vor |
Beginne immer mit einer gröberen Körnung und arbeite dich Schritt für Schritt zu feineren Körnungen vor. So erzielst du ein gleichmäßiges Schleifbild und bereitest die Felge optimal auf die Politur vor.
Wenn die Felgen gründlich gereinigt und vorbereitet sind, kannst du mit der eigentlichen Politur beginnen. Ob mit Maschine oder von Hand – wichtig ist, dass du gleichmäßig arbeitest und die richtige Reihenfolge einhältst.
Polierscheibe vorbereiten: Scheibe leicht anrauen, damit die Polierpaste gleichmäßig haftet.
Grobe Polierpaste auftragen und die gesamte Fläche gleichmäßig bearbeiten.
Zwischendurch die Scheibe immer wieder neu anrauen und Polierpaste nachlegen.
Mit mittlerer Paste weitermachen, bis die Oberfläche sichtbar glatter wird.
Feine Paste verwenden, um die Alufelge auf Hochglanz zu bringen.
Zum Schluss mit einer Finish-Scheibe oder einem Polierball nacharbeiten.
Wenn du keine Poliermaschine zur Verfügung hast, kannst du deine Felgen auch per Hand polieren. Das ist zwar deutlich zeitintensiver, eignet sich aber gut für kleinere Stellen, schwer zugängliche Bereiche oder wenn du erst einmal ein Gefühl für den Vorgang bekommen möchtest. Mit etwas Geduld lässt sich auch auf diese Weise ein schöner Glanz erreichen – wichtig ist, dass du die richtigen Tücher verwendest und die Polierpaste gleichmäßig aufträgst.
Weiches Baumwolltuch oder Mikrofasertuch verwenden
Kleine Mengen Polierpaste kreisförmig einarbeiten
Gleichmäßigen Druck ausüben, nicht zu stark reiben
Zwischendurch das Tuch wechseln, sobald es sich mit Paste oder Schmutz füllt
Zum Abschluss mit einem frischen Tuch nachpolieren
Der Hochglanz ist das eigentliche Ziel der Felgenpolitur – und hier trennt sich oft die schnelle Lösung von einem wirklich professionellen Ergebnis. Selbst die beste Polierpaste und Maschine bringen nichts, wenn du ungleichmäßig arbeitest oder zu viel Druck ausübst. Achte darauf, dass du die Fläche Schritt für Schritt bearbeitest und regelmäßig kontrollierst, wie gleichmäßig die Oberfläche glänzt. So vermeidest du unschöne Streifen oder Hitzeschäden, die bei zu langem Polieren an einer Stelle entstehen können.
Immer in gleichmäßigen Bewegungen arbeiten
Die gesamte Fläche gleichmäßig bearbeiten, um Flecken zu vermeiden
Nicht zu lange an einer Stelle polieren, sonst entstehen Hitzerisse
Zwischendurch den Fortschritt im Licht prüfen
Am Ende mit einer Hochglanz-Polierpaste und Flanell-Scheibe nacharbeiten
Kratzer an Alufelgen sind schnell passiert: ein Bordstein, herumfliegender Splitt oder kleine Steine auf der Fahrbahn können bereits unschöne Spuren hinterlassen. Die gute Nachricht ist, dass viele dieser Schäden oberflächlich sind und sich durch Polieren wieder beseitigen lassen. Entscheidend ist, dass du den Kratzer richtig einschätzt und das passende Vorgehen wählst. Während kleine Kratzer meist kein großes Problem darstellen, können tiefe Beschädigungen die Stabilität der Felge beeinträchtigen.
Leichte Kratzer oder matte Stellen kannst du in den meisten Fällen problemlos selbst polieren. Dabei gehst du ähnlich vor wie bei einer normalen Politur, konzentrierst dich aber gezielt auf die beschädigten Stellen. Wichtig ist, dass du gleichmäßig arbeitest und die Übergänge zum Rest der Felgenoberfläche nicht vernachlässigst.
Oberfläche gründlich reinigen und trocknen
Kratzer mit feinem Schleifpapier leicht anrauen
Polierpaste auftragen und mit Tuch oder Maschine einarbeiten
Fläche anschließend komplett nachpolieren, damit kein sichtbarer Unterschied bleibt
Nicht jeder Schaden lässt sich mit Politur beheben. Tiefe Kratzer oder Kerben solltest du genau prüfen, bevor du loslegst. Wenn Aluminium bereits stark abgetragen ist oder sich sogar kleine Risse zeigen, reicht eine einfache Felgenpolitur nicht mehr aus. In diesem Fall ist es wichtig, die Sicherheit im Blick zu behalten.
Kratzer prüfen: Ist er nur oberflächlich oder bereits tiefer im Material?
Bei Unsicherheit eine Werkstatt oder einen Felgenprofi zurate ziehen
Tiefe Kratzer können die Stabilität der Felge beeinträchtigen
Reparatur oft nur durch Schweißen oder Komplettaustausch möglich
Ob sich das Polieren noch lohnt oder ein Austausch notwendig ist, hängt von der Tiefe und Art des Schadens ab. Bei oberflächlichen Kratzern reicht eine gründliche Politur völlig aus. Hat die Felge jedoch größere Risse oder Dellen, ist der Austausch die sicherere und langfristig bessere Wahl.
Polieren: Bei oberflächlichen Kratzern und matten Stellen
Reparatur: Bei mittleren Schäden, wenn es sich wirtschaftlich noch lohnt
Austausch: Bei tiefen Rissen, starken Dellen oder wenn die Fahrsicherheit gefährdet ist
Nach der Politur ist die Arbeit noch nicht abgeschlossen. Damit deine Alufelgen lange glänzen und nicht schon nach kurzer Zeit wieder stumpf wirken, ist die richtige Pflege entscheidend. Polierte Oberflächen sind empfindlicher als lackierte Felgen und reagieren schneller auf Schmutz, Bremsstaub oder Streusalz. Mit der passenden Reinigung, etwas Vorsicht im Winter und optionaler Versiegelung kannst du dafür sorgen, dass der Hochglanz lange erhalten bleibt.
Die Reinigung spielt eine große Rolle, wenn du deine polierten Felgen dauerhaft schön halten willst. Aggressive Felgenreiniger oder harte Bürsten können schnell neue Kratzer verursachen und die Oberfläche stumpf machen. Stattdessen solltest du auf sanfte Methoden setzen, die Schmutz zuverlässig entfernen, aber die Politur nicht beschädigen.
Verwende pH-neutrale Felgenreiniger oder mildes Autoshampoo
Nutze weiche Mikrofasertücher oder spezielle Felgenhandschuhe
Vermeide harte Bürsten oder scheuernde Schwämme
Spüle die Felgen regelmäßig mit viel Wasser ab, um Bremsstaub zu lösen
Trockne die Oberfläche mit einem weichen Tuch, um Wasserflecken zu verhindern
Winterbedingungen sind eine besondere Herausforderung für polierte Alufelgen. Streusalz, Splitt und Schmutz greifen die Oberfläche an und können den Glanz schnell zerstören. Wenn du deine Felgen trotzdem im Winter nutzen möchtest, solltest du ein paar wichtige Regeln beachten.
Felgen im Winter häufiger reinigen, am besten nach jeder längeren Fahrt
Salzreste sofort mit klarem Wasser abspülen
Felgen nicht über längere Zeit ungewaschen lassen, da sich Korrosion bilden kann
Überlege, im Winter auf spezielle Winterfelgen oder lackierte Alufelgen umzusteigen
Eine Versiegelung ist die ideale Ergänzung zur Politur. Sie schützt die empfindliche Oberfläche vor Schmutz, Wasser und Salz und erleichtert gleichzeitig die spätere Reinigung. Zwar ist die Versiegelung kein Muss, sie kann aber die Lebensdauer deiner Politur deutlich verlängern und dafür sorgen, dass der Hochglanz länger sichtbar bleibt.
Spezielle Aluminium-Versiegelungen oder Wachse verwenden
Dünn auftragen und gleichmäßig verteilen
Nach dem Aushärten mit einem weichen Tuch auspolieren
Versiegelung regelmäßig erneuern, je nach Fahrbedingungen alle paar Monate
Nicht jeder möchte seine Alufelgen selbst polieren. Wer Zeit sparen oder ein garantiert gleichmäßiges Ergebnis haben möchte, kann die Arbeit einem Fachbetrieb überlassen. Die Preise variieren je nach Felgengröße und Aufwand, meist liegen sie zwischen 80 und 150 Euro pro Felge. Bei sehr stark beschädigten Felgen können die Kosten noch höher ausfallen. Überlege dir deshalb gut, ob sich eine professionelle Politur lohnt, oder ob es günstiger ist, die Felgen selber zu polieren. In manchen Fällen ist sogar der Kauf eines neuen Felgensatzes die bessere Wahl, vor allem wenn Risse oder tiefe Schäden vorhanden sind.
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