Du hast dir neue Felgen ausgesucht und fragst dich nun, ob du sie beim TÜV eintragen lassen musst? Diese Frage stellen sich viele Autofahrer, denn nicht jede Felge darf ohne Weiteres auf jedes Fahrzeug montiert werden. Ob eine Eintragung erforderlich ist, hängt unter anderem von der ABE (Allgemeinen Betriebserlaubnis), einem Teilegutachten oder einer ECE-Genehmigung ab.
In diesem Ratgeber erfährst du, wann das Eintragen von Felgen Pflicht ist, welche Unterschiede es zwischen ABE, Teilegutachten und Einzelabnahme gibt und mit welchen Kosten du beim TÜV, bei der DEKRA oder der Zulassungsstelle rechnen musst. Außerdem zeigen wir dir, welche Strafen drohen, wenn du Felgen ohne Eintragung fährst, und geben dir praktische Tipps, wie du bei der Abnahme Zeit und Geld sparen kannst.

Muss ich meine Felgen eintragen lassen oder nicht?
Bevor du deine neuen Felgen montierst, solltest du genau wissen, ob sie für dein Fahrzeug zugelassen sind. Denn nicht jede Felge darf ohne Weiteres gefahren werden – selbst wenn sie technisch passt. Ob eine Eintragung beim TÜV nötig ist, hängt davon ab, welche Genehmigung die Felge besitzt, in welchem Zustand sich dein Auto befindet und ob bereits Umbauten vorgenommen wurden. Die folgenden Abschnitte zeigen dir, in welchen Fällen du eine Eintragung brauchst, wann Felgen eintragungsfrei sind und welche Rolle ABE, Teilegutachten und die neue Teiletypgenehmigung (TTG) spielen.
Wann eine Felgeneintragung beim TÜV vorgeschrieben ist
Ob du deine Felgen eintragen lassen musst, hängt von mehreren Faktoren ab: Genehmigungsart, Fahrzeugzustand und Umbauten. Grundsätzlich gilt: Sobald keine gültige Freigabe vorhanden ist, ist eine TÜV-Abnahme Pflicht.
Seit Juni 2025 gilt eine neue Regelung. Die Teiletypgenehmigung (TTG) ersetzt nach und nach die bisherigen Allgemeinen Betriebserlaubnisse (ABE) und Teilegutachten. Für neue Felgenmodelle werden keine ABEs oder Teilegutachten mehr ausgestellt. Bestehende Dokumente behalten ihre Gültigkeit bis 19. Juni 2028.
Ein Beispiel:
Du hast Felgen aus einem Online-Shop bestellt, die zwar mechanisch passen, aber kein Gutachten besitzen. In diesem Fall musst du eine Einzelabnahme beim TÜV, der DEKRA oder GTÜ durchführen lassen. Der Prüfer kontrolliert dabei:
- ob die Felgen technisch sicher montiert sind
- ob sie den Freigang (Abstand zu Radhaus und Bremse) einhalten
- ob Achslasten und Reifengrößen passen
Erst wenn alle Punkte erfüllt sind, bekommst du eine Bescheinigung für die Fahrzeugpapiere.
Besonders wichtig: Selbst wenn Felgen ursprünglich freigegeben waren, kann eine Eintragung erforderlich werden, wenn du dein Auto nachträglich veränderst – etwa durch ein Sportfahrwerk oder Spurverbreiterungen.
Welche Felgen eintragungsfrei sind
Eintragungsfrei sind nur Felgen, die vollständig den technischen Vorgaben ihrer Genehmigung entsprechen und auf deinem Fahrzeugtyp geprüft wurden. Das bedeutet: Keine Abweichungen bei Reifengröße, Einpresstiefe, Lochkreis oder Achslast.
Eintragungsfreie Varianten:
-
Felgen mit ABE: Freigabe durch das Kraftfahrt-Bundesamt, wenn dein Fahrzeug explizit im Dokument aufgeführt ist.
-
ECE-geprüfte Felgen: europaweit zugelassen, erkennbar an der „E“-Kennzeichnung.
-
Felgen mit TTG: neue Genehmigungsform seit 2025, ersetzt ABE und Teilegutachten.
Beispiel:
Du fährst einen VW Golf 8 1.5 TSI. Eine 17-Zoll-Felge mit ECE-Kennzeichnung und passender Reifengröße darfst du ohne Eintragung montieren. Trotzdem musst du die ECE- oder ABE-Unterlagen im Auto mitführen – sonst droht bei einer Kontrolle ein Verwarnungsgeld.
Tabelle: Wann ist eine Eintragung nötig?
| Situation | Eintragung erforderlich? | Begründung |
|---|---|---|
| Felge mit gültiger ABE, Fahrzeug gelistet | Nein | ABE gilt als Freigabe |
| Felge mit ECE-Kennzeichnung | Nein | EU-weit gültig |
| Felge mit TTG | Nein, wenn Fahrzeug enthalten | Neue zentrale Genehmigung |
| Felge mit Teilegutachten | Ja | Nur mit TÜV-Abnahme gültig |
| Felge ohne Gutachten | Ja | Einzelabnahme erforderlich |
| Fahrzeug mit Umbauten (z. B. Tieferlegung) | Meist ja | Änderungen beeinflussen Freigaben |
Was die Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) für Felgen bedeutet
Die ABE war bis Mitte 2025 das zentrale Dokument für Felgenfreigaben. Sie bestätigt, dass die Felge in Deutschland geprüft und vom Kraftfahrt-Bundesamt zugelassen ist. In der ABE sind alle Fahrzeugmodelle, Achslasten und Auflagen aufgelistet, die den Einsatz erlauben.
Wenn dein Auto in dieser Liste steht, darfst du die Felge ohne zusätzliche TÜV-Prüfung fahren – du musst die ABE aber im Fahrzeug mitführen.
Beispielhafte Auflage aus einer ABE:
„Nur zulässig für Fahrzeuge mit zulässiger Achslast bis 1.030 kg.“
→ Überschreitest du diese Grenze, wird eine Eintragung notwendig.
Mit der Einführung der TTG am 20. Juni 2025 dürfen keine neuen ABEs mehr ausgestellt werden. Vorhandene ABEs bleiben jedoch noch bis 19. Juni 2028 gültig. Danach verlieren sie ihre Gültigkeit – egal, ob du die Felge schon montiert hast oder nicht.
Welche Rolle das Teilegutachten bei der Felgeneintragung spielt
Das Teilegutachten bescheinigt, dass eine Felge technisch für bestimmte Fahrzeuge geeignet ist, erfordert aber immer eine Eintragung. Nach dem Einbau musst du die Felgen bei TÜV, DEKRA oder GTÜ abnehmen lassen. Der Prüfer überprüft, ob alle Auflagen aus dem Gutachten eingehalten wurden – zum Beispiel ausreichender Freigang der Reifen, passende Radabdeckung oder korrekte Reifendimensionen.
Ablauf der Eintragung mit Teilegutachten:
-
Montage der Felgen in einer Werkstatt.
-
Vorführung beim TÜV mit Gutachten und Fahrzeugschein.
-
Technische Prüfung und Ausstellung der Bescheinigung.
-
Nachtrag in die Fahrzeugpapiere (Zulassungsstelle).
Kostenpunkt: In der Regel 35 – 70 Euro.
Wenn kein Gutachten vorhanden ist, kann die Einzelabnahme leicht über 120 Euro kosten.
Auch das Teilegutachten wird durch die TTG ersetzt. Seit Mitte 2025 dürfen keine neuen Teilegutachten mehr ausgestellt werden; bestehende bleiben noch bis 2028 nutzbar.
Felgen eintragen lassen – diese Kosten entstehen beim TÜV, DEKRA und der Zulassungsstelle
Wenn du neue Felgen montierst, wirst du früher oder später mit dem Thema Kosten konfrontiert: Es geht um die Eintragung beim Prüfdienstleister (z. B. TÜV SÜD oder DEKRA) und gegebenenfalls um die Änderung in den Fahrzeugpapieren bei der Zulassungsstelle. Welche Kosten in deinem Fall konkret anfallen, hängt maßgeblich davon ab, ob die Felgen über ein entsprechendes Gutachten verfügen oder eine Einzelabnahme nötig ist.
Kosten für Felgen mit ABE oder Teilegutachten
Wenn deine Felgen eine elementare Freigabe wie eine Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) oder ein Teilegutachten besitzen und dein Fahrzeugmodell dort aufgeführt ist, dann sind die Kosten vergleichsweise moderat. Anbieter nennen in solchen Fällen typischerweise Beträge zwischen ca. 35 € und 70 € für die Eintragung der Felgen.
Beispiel:
Bei einer Werkstatt wird die Eintragung mit vorhandener ABE ohne größere Umbauten durchgeführt – du musst nur zum Prüfer, der alles checkt und du erhältst die Bescheinigung für die Zulassungsstelle.
Kosten für die Einzelabnahme von Felgen ohne Gutachten
Fehlt eine gültige Freigabe oder sind Umbauten am Fahrzeug vorhanden, genügt oft keine einfache Eintragung. Dann steht eine sogenannte Einzelabnahme nach §19 StVZO bzw. §21 StVZO an. Hier steigen die Kosten deutlich. In Erfahrungswerten liest man von ab ca. 100 € aufwärts – je nach Aufwand und Region auch > 120 € oder sogar bis über 200 €.
Gebühren für die Eintragung in die Fahrzeugpapiere bei der Zulassungsstelle
Zusätzlich zu den Prüfkosten kommt oft noch die Eintragung bei der Zulassungsstelle hinzu. Diese Gebühr ist im Vergleich zur Prüfstelle meist gering. Aus offiziellen Gebührenlisten sieht man: Änderungen an den Fahrzeugpapiere kosten oft ab etwa 10 € oder mehr, je nach Bundesland und Umfang der Änderung.
Tabelle zur Orientierung:
| Art der Änderung | Geschätzte Gebühr bei Zulassungsstelle* |
|---|---|
| Änderung durch Technik-Eintragung (z. B. Felgen) | ca. 10 € – 30 € |
| Mehrere Änderungen gleichzeitig | ggf. 40 € oder mehr |
| Vollabnahme mit Neuerteilung Fahrzeugbrief | deutlich höhere Gebühren |
* Werte variieren je nach Bundesland und konkretem Vorgang.
Wovon die TÜV-Kosten für die Felgeneintragung abhängen
Die Kosten beim Prüfdienstleister lassen sich nicht pauschal exakt vorhersagen. Wichtig sind folgende Einflussfaktoren:
-
Gutachtenlage: Ist eine ABE oder ein Teilegutachten vorhanden oder nicht?
-
Fahrzeugzustand: Wurde das Fahrzeug verändert (Tiefe, Spurplatten, Bremsanlage etc.)?
-
Prüfaufwand: Wie aufwändig ist die Kontrolle (Freigang, Achslasten, Montagequalität)?
-
Region / Prüfstelle: Die Preise können zwischen Bundesländern und Prüfstellen variieren.
-
Kombinationen: Werden z. B. Felgen, Reifen und Fahrwerk gleichzeitig geprüft, steigt der Preis. (Beispiel: Abnahme kann sich auf 150 € + 90 € + … summieren)
Kurz gesagt: Je mehr „Sonderfälle“, desto höher der Aufwand – und damit die Kosten.
Felgen ohne Gutachten eintragen lassen – was erlaubt ist und was nicht
Nicht jede Felge, die optisch zu deinem Auto passt, ist automatisch auch zugelassen. Besonders bei Importfelgen, gebrauchten Rädern aus Online-Marktplätzen oder Modellen aus dem Ausland fehlt oft die erforderliche ABE, ein Teilegutachten oder eine TTG. In solchen Fällen musst du prüfen, ob eine Eintragung durch eine sogenannte Einzelabnahme möglich ist – und ob sich der Aufwand überhaupt lohnt.
Ohne Nachweis über die technische Eignung darfst du Felgen nicht einfach montieren und im Straßenverkehr nutzen. In den folgenden Abschnitten erfährst du, wie du die KBA-Nummer findest, fehlende Dokumente beschaffst und welche Strafen drohen, wenn du Felgen ohne gültiges Gutachten fährst.
Wie du die KBA-Nummer auf deinen Felgen findest
Die KBA-Nummer ist der Schlüssel, um herauszufinden, ob deine Felge eine gültige Genehmigung besitzt. Sie besteht aus vier bis sechs Ziffern und ist meist auf der Vorderseite oder Rückseite der Felge eingegossen oder eingraviert – häufig in der Nähe der Größenangabe (z. B. 7.5Jx17H2 ET38 KBA12345).
Mit dieser Nummer kannst du:
-
beim Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) online nachsehen, ob die Felge eine ABE besitzt,
-
oder direkt beim Hersteller die zugehörige ABE bzw. das Gutachten anfordern.
Ein praktischer Tipp:
Viele Hersteller – etwa BBS, OZ, Dezent oder Borbet – bieten auf ihren Websites Download-Portale für ABE- oder Teilegutachten. Dort kannst du die KBA-Nummer eingeben und das passende Dokument direkt herunterladen.
Fehlt eine KBA-Nummer komplett, ist das meist ein Hinweis darauf, dass es sich um ein nicht zugelassenes oder Importprodukt handelt. Eine Eintragung ist in solchen Fällen nur über eine aufwändige Einzelabnahme mit Material- und Festigkeitsprüfung möglich.
Was passiert, wenn du Felgen ohne Gutachten fährst
Felgen ohne Gutachten oder ohne gültige Genehmigung zu fahren, ist kein Bagatelldelikt. Du riskierst nicht nur ein Bußgeld, sondern auch den Verlust der Betriebserlaubnis deines Fahrzeugs. Das bedeutet: Es darf offiziell nicht mehr im Straßenverkehr bewegt werden.
Mögliche Konsequenzen:
-
Bußgeld: bis zu 90 Euro
-
Punkte in Flensburg: 1 Punkt
-
Erlöschen der Betriebserlaubnis: dein Auto darf nicht weiter gefahren werden
-
Versicherungsprobleme: Bei einem Unfall kann deine Versicherung Leistungen verweigern, wenn die nicht eingetragenen Felgen mitursächlich waren.
Beispiel: Du montierst Felgen aus einem Online-Auktionshaus, die optisch passen, aber keine ABE besitzen. Bei einer Verkehrskontrolle fällt das auf – der Prüfer erkennt die Felgen als nicht genehmigt, und du erhältst ein Bußgeld sowie eine Auflage, den Mangel zu beseitigen.
Wie du ein verlorenes ABE- oder Teilegutachten nachfordern kannst
Wenn du das Gutachten zu deinen Felgen nicht mehr hast, kannst du es meist problemlos nachfordern.
-
Beim Felgenhersteller: Die meisten Hersteller stellen die Dokumente online als PDF zur Verfügung. Du brauchst dafür die KBA-Nummer oder die genaue Modellbezeichnung.
-
Über das Kraftfahrt-Bundesamt: Falls der Hersteller nicht mehr existiert oder die Felge sehr alt ist, kannst du dich direkt ans KBA wenden. Dort erhältst du gegen eine geringe Gebühr eine Kopie der ursprünglichen Betriebserlaubnis.
-
Werkstatt oder TÜV fragen: Manche Prüfer haben Zugriff auf KBA-Datenbanken und können anhand der Nummer prüfen, ob eine Genehmigung existiert.
Fehlt jede Spur eines Gutachtens, ist eine neue technische Prüfung (Festigkeitsgutachten) notwendig – das kann schnell über 150 Euro kosten und lohnt sich nur bei hochwertigen oder seltenen Felgen.
Welche Strafen bei nicht eingetragenen Felgen drohen
Wenn du mit nicht eingetragenen oder nicht zugelassenen Felgen unterwegs bist, können mehrere Strafen gleichzeitig greifen. Neben dem Bußgeld und einem Punkt kann im schlimmsten Fall die Versicherung den Schadenersatz verweigern.
| Verstoß | Mögliche Strafe | Zusatzfolgen |
|---|---|---|
| Fahren ohne gültige ABE oder Gutachten | 50 – 90 Euro Bußgeld | 1 Punkt in Flensburg |
| Fahrzeugbetrieb ohne Betriebserlaubnis | Fahrzeug darf nicht mehr bewegt werden | ggf. Abschleppen |
| Unfall mit nicht eingetragenen Felgen | Kürzung oder Verweigerung der Versicherung | zivilrechtliche Haftung möglich |
Kurz gesagt: Felgen ohne Nachweis zu fahren, ist immer ein Risiko – finanziell, rechtlich und sicherheitstechnisch. Bevor du also neue oder gebrauchte Felgen montierst, lohnt sich der kurze Check beim TÜV oder Hersteller allemal.
So läuft die Felgeneintragung beim TÜV oder der DEKRA ab
Wenn du neue Felgen montiert hast und eine Eintragung erforderlich ist, führt kein Weg an einer technischen Abnahme vorbei. Dabei wird überprüft, ob die Räder sicher montiert sind, mit deinem Fahrzeugtyp kompatibel sind und keine Gefährdung für den Straßenverkehr darstellen. Der Ablauf ist im Prinzip immer ähnlich – egal, ob du zum TÜV, zur DEKRA oder zur GTÜ gehst. Dennoch gibt es Unterschiede im Service, in den Wartezeiten und teilweise auch bei den Kosten.
Vorbereitung auf den TÜV-Termin – welche Unterlagen du brauchst
Bevor du dich auf den Weg zur Prüfstelle machst, solltest du alle relevanten Dokumente bereitlegen. Das spart Zeit und vermeidet unnötige Nachfragen.
Diese Unterlagen brauchst du in der Regel:
-
Fahrzeugschein (Zulassungsbescheinigung Teil I)
-
ABE, Teilegutachten oder TTG-Dokument der Felge
-
eventuell vorhandene ECE-Bescheinigung
-
Nachweis über durchgeführte Änderungen (z. B. Fahrwerksgutachten, Spurplatteneintragung)
-
Personalausweis oder Führerschein
Ein Tipp aus der Praxis: Prüfer legen Wert darauf, dass die Felgen korrekt montiert sind. Achte also darauf, dass alle Schrauben mit dem richtigen Drehmoment angezogen und keine Distanzringe lose sind. Wenn du unsicher bist, lass den Einbau vorher in einer Fachwerkstatt kontrollieren.
Checkliste für den Termin:
| Prüfpunkte | Erledigt? |
|---|---|
| ABE / Teilegutachten / TTG vorhanden | ☐ |
| Reifengröße entspricht Gutachten | ☐ |
| Freigang Radhaus geprüft | ☐ |
| Radschrauben auf Drehmoment angezogen | ☐ |
| Fahrzeug sauber und fahrtüchtig | ☐ |
Ablauf der technischen Prüfung und Abnahme
Die eigentliche Abnahme dauert meist nicht länger als 20 bis 40 Minuten. Der Prüfer begutachtet die Felgen, vergleicht sie mit den Angaben im Gutachten und führt, falls nötig, eine Probefahrt durch.
Typischer Ablauf einer Felgeneintragung:
-
Sichtprüfung: Kontrolle der Felgendaten (Größe, ET, KBA-Nummer) und Abgleich mit den Dokumenten.
-
Passprüfung: Überprüfung von Freigang, Radabdeckung und eventuellen Schleifspuren.
-
Fahrwerkskontrolle: Wenn zusätzliche Bauteile (z. B. Tieferlegung) montiert sind, wird deren Einfluss mit geprüft.
-
Technische Beurteilung: Der Prüfer bewertet, ob alle Auflagen erfüllt sind.
-
Bescheinigung: Du erhältst ein Prüfprotokoll zur Vorlage bei der Zulassungsstelle.
Nach erfolgreicher Abnahme musst du die Änderungen in die Fahrzeugpapiere eintragen lassen – das ist Pflicht, sobald der Prüfer die technische Genehmigung erteilt hat.
Hinweis: Wenn der Prüfer Mängel feststellt (z. B. unzureichender Freigang oder falsche Reifen), wird die Eintragung verweigert. Du hast dann die Möglichkeit, die Probleme zu beheben und die Prüfung erneut durchführen zu lassen.
Unterschiede zwischen TÜV, DEKRA und GTÜ bei der Felgeneintragung
Obwohl TÜV, DEKRA und GTÜ alle zur Durchführung von Felgeneintragungen berechtigt sind, gibt es Unterschiede in Abläufen, Preisen und Verfügbarkeit.
| Prüforganisation | Besonderheiten | Preisniveau (2025) | Terminverfügbarkeit |
|---|---|---|---|
| TÜV (Süd, Nord, Rheinland) | Größtes Netz, spezialisiert auf §19/21-Abnahmen, ideal für Umbauten | ca. 35 – 120 € | kurzfristig bis 2 Wochen |
| DEKRA | Häufig günstiger, oft kombinierbar mit HU-Termin | ca. 30 – 100 € | flexibel, auch samstags |
| GTÜ / KÜS | Bei vorhandener ABE oder Teilegutachten ebenfalls zulässig | ca. 30 – 90 € | regional unterschiedlich |
Grundsätzlich darfst du frei wählen, welche Prüfstelle du nutzt. Entscheidend ist, dass die Prüforganisation eine amtlich anerkannte Begutachtung nach §19(3) oder §21 StVZO durchführen darf.
Wie lange die TÜV-Eintragung deiner Felgen dauert
Der reine Prüfvorgang dauert meist weniger als eine Stunde. Plane aber etwas mehr Zeit ein, wenn du kurzfristig einen Termin brauchst oder zusätzliche Umbauten geprüft werden müssen.
Richtwerte für den Ablauf:
-
Vorbereitung und Anmeldung: ca. 10–15 Minuten
-
Technische Prüfung: 20–40 Minuten
-
Bescheinigung ausstellen: 10 Minuten
-
Nachtrag bei der Zulassungsstelle: 15–30 Minuten
Insgesamt solltest du also etwa eine bis anderthalb Stunden einplanen, um alles vollständig abzuschließen. Wenn du den Eintragungstermin mit der Hauptuntersuchung kombinierst, kannst du Zeit und in manchen Fällen auch Geld sparen.
Einzelabnahme von Felgen – was sie kostet und wann sie notwendig ist
Nicht jede Felge lässt sich einfach über eine ABE oder ein Teilegutachten freigeben. Wenn kein offizielles Prüfzeugnis existiert oder dein Fahrzeug stark umgebaut wurde, ist eine Einzelabnahme nach §21 StVZO erforderlich. Dabei handelt es sich um die aufwändigste, aber auch gründlichste Form der Prüfung – sie soll sicherstellen, dass dein Fahrzeug trotz Umbauten weiterhin den gesetzlichen Sicherheitsstandards entspricht.
Was eine Einzelabnahme nach §21 StVZO bedeutet
Die Einzelabnahme ist eine technische Sonderprüfung, die durchgeführt wird, wenn kein gültiges Gutachten oder keine Genehmigung für ein Fahrzeugteil existiert. Ein amtlich anerkannter Sachverständiger beurteilt dabei individuell, ob die Felgen in Kombination mit deinem Fahrzeug sicher betrieben werden können.
Im Gegensatz zur Eintragung mit ABE oder Teilegutachten basiert die Entscheidung hier nicht auf einem standardisierten Prüfbericht, sondern auf einer eigenen Beurteilung des Prüfers. Er kontrolliert Material, Passform, Freigang, Radabdeckung und Achslast.
Falls keine KBA-Nummer vorhanden ist, kann der Prüfer sogar ein zusätzliches Festigkeitsgutachten verlangen, um die Stabilität der Felge nachzuweisen.
Am Ende der Prüfung erhältst du ein detailliertes Einzelgutachten, das zur Vorlage bei der Zulassungsstelle dient. Erst nach der Eintragung in die Fahrzeugpapiere darfst du die Felgen offiziell im Straßenverkehr verwenden.
Wann du eine Einzelabnahme für Felgen brauchst
Eine Einzelabnahme ist notwendig, wenn keine gültigen Dokumente existieren oder das Fahrzeug durch Umbauten von der Serienausstattung abweicht.
Typische Fälle, in denen du eine Einzelabnahme benötigst:
-
Die Felge besitzt keine ABE, kein Teilegutachten oder keine TTG.
-
Die KBA-Nummer fehlt oder ist unlesbar.
-
Du hast Felgen aus dem Ausland oder Sonderanfertigungen montiert.
-
Das Fahrzeug wurde tiefergelegt, mit Spurverbreiterungen oder einem anderen Fahrwerk ausgestattet.
-
Felge und Reifen weichen deutlich von den eingetragenen Größen ab.
Beispiel: Du bestellst in den USA ein Felgenmodell, das in Europa keine Genehmigung besitzt. Obwohl es technisch passt, darfst du es ohne Einzelabnahme nicht fahren. Erst nach einer individuellen Prüfung durch den TÜV und der anschließenden Eintragung ist die Nutzung legal.
Kosten für eine TÜV-Einzelabnahme von Felgen
Die Preise für eine Einzelabnahme hängen stark vom Aufwand und den technischen Anforderungen ab. 2025 bewegen sich die Kosten im Durchschnitt zwischen 120 und 250 Euro, können aber in Einzelfällen auch höher liegen.
Orientierung für 2025:
| Art der Abnahme | Typische Kosten (ca.) | Hinweise |
|---|---|---|
| Einzelabnahme nur Felgen | 120 – 180 € | Wenn keine ABE oder TTG vorhanden ist |
| Einzelabnahme Felgen + Fahrwerk | 180 – 250 € | Prüfer bewertet Wechselwirkung beider Umbauten |
| Einzelabnahme mit zusätzlichem Festigkeitsgutachten | ab 250 € | Nur nötig bei Felgen ohne geprüfte Struktur oder KBA-Nummer |
| Nachtrag in Fahrzeugpapiere | 10 – 30 € | Gebühren bei der Zulassungsstelle |
Beispiel:
Ein Fahrer lässt 19-Zoll-Felgen aus einem Importshop ohne Gutachten prüfen. Der TÜV verlangt ein Materialgutachten, prüft Freigang und Achslast – Gesamtkosten: rund 210 Euro inklusive Bescheinigung.
Tipp: Wenn du Felgen und Fahrwerk gleichzeitig abnehmen lässt, sparst du meist Prüfzeit und Gebühren, da beides in einer Sitzung beurteilt werden kann.
Warum sich eine Beratung beim TÜV vor dem Kauf lohnen kann
Gerade bei teuren Felgen oder Sonderanfertigungen ist es sinnvoll, vor dem Kauf mit dem TÜV oder der DEKRA Rücksprache zu halten. Viele Prüfer bieten kostenlose Kurzberatungen an und können anhand der technischen Daten abschätzen, ob eine Eintragung überhaupt möglich ist.
Das ist besonders wichtig bei Importfelgen oder gebrauchten Modellen ohne Dokumente. So vermeidest du den Kauf von Rädern, die später nicht zugelassen werden können.
Kurz gesagt:
Ein kurzes Telefonat mit der Prüfstelle kann dir viel Geld und Ärger ersparen – vor allem, wenn du dich für Felgen ohne ABE oder TTG interessierst. Denn eine Einzelabnahme ist zwar möglich, aber keineswegs garantiert – und immer mit höherem Aufwand und Risiko verbunden.
Fazit – so gehst du beim Felgen eintragen richtig vor
Das Eintragen von Felgen ist kein Hexenwerk – entscheidend ist, dass du rechtzeitig prüfst, welche Genehmigung deine neuen Räder besitzen. Wenn eine ABE, ein Teilegutachten oder eine TTG vorliegt und dein Fahrzeug im Dokument aufgeführt ist, genügt meist eine einfache Abnahme oder gar keine Eintragung. Fehlen die Unterlagen, führt der Weg über die Einzelabnahme beim TÜV oder der DEKRA.
Je besser du dich vorbereitest – mit vollständigen Papieren, korrekter Montage und abgestimmten Reifendimensionen – desto reibungsloser läuft die Prüfung ab. Plane für die Eintragung zwischen 35 und 120 Euro, bei einer Einzelabnahme auch bis 250 Euro ein.
Häufig gestellte Fragen zum Thema: Felgen eintragen lassen
Eine Eintragung ist immer dann erforderlich, wenn die Felgen nicht serienmäßig freigegeben sind oder keine gültige ABE, TTG oder ECE-Genehmigung vorliegt. Auch wenn du andere Reifenmaße, Spurverbreiterungen oder ein geändertes Fahrwerk nutzt, muss der TÜV prüfen, ob alles sicher zusammenpasst.
Die Kosten hängen vom Aufwand ab. Eine einfache Eintragung mit ABE oder Teilegutachten kostet zwischen 35 und 120 Euro. Wenn keine Genehmigung vorhanden ist und eine Einzelabnahme nötig wird, musst du mit 120 bis 250 Euro rechnen. Bei Kombinationen aus Felgen, Fahrwerk oder Spurplatten kann es teurer werden.
Ja, aber nur über eine Einzelabnahme nach §21 StVZO. Dabei beurteilt der Prüfer individuell, ob die Felge technisch sicher ist. Ohne Nachweis über Material oder Festigkeit kann die Abnahme allerdings abgelehnt werden. In manchen Fällen musst du vorher ein Festigkeitsgutachten erstellen lassen, was zusätzliche Kosten verursacht.
Ja. Ein Teilegutachten bestätigt lediglich, dass die Felge grundsätzlich für bestimmte Fahrzeuge geeignet ist – es ersetzt aber keine Eintragung. Erst nach der Prüfung durch TÜV, DEKRA oder GTÜ und dem Eintrag in deine Fahrzeugpapiere darfst du die Felgen offiziell fahren.
Fährst du mit nicht eingetragenen oder nicht genehmigten Felgen, kann die Betriebserlaubnis deines Fahrzeugs erlöschen. Das führt zu einem Bußgeld (bis 90 Euro), einem Punkt in Flensburg und möglichen Problemen mit der Versicherung im Schadensfall. Im schlimmsten Fall darfst du dein Auto nicht weiter im Straßenverkehr bewegen.
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