Viele Autofahrer fragen sich, ob sie unterschiedliche Reifen auf einer Achse oder sogar vorne und hinten verschiedene Reifen fahren dürfen. Der Begriff Mischbereifung sorgt dabei oft für Verwirrung. Gemeint sein können unterschiedliche Profiltiefen, verschiedene Reifenhersteller oder sogar die Kombination von Sommer- und Winterreifen. Gesetzlich ist einiges erlaubt, doch nicht alles ist empfehlenswert. Der ADAC warnt vor Sicherheitsrisiken, wenn Reifen mit unterschiedlichen Eigenschaften gemischt werden.
In diesem Beitrag erfährst du, welche Mischungen erlaubt sind, wann Strafen drohen können und welche Kombinationen du aus Sicherheitsgründen vermeiden solltest.
Wenn von Mischbereifung die Rede ist, kann das Unterschiedliches bedeuten. Manche Autofahrer denken an verschiedene Reifengrößen auf Vorder- und Hinterachse, andere meinen unterschiedliche Profiltiefen oder verschiedene Hersteller. Damit du genau weißt, was darunter fällt, schauen wir uns die Varianten genauer an.
Mischbereifung liegt vor, wenn an einem Fahrzeug Reifen montiert sind, die sich in bestimmten Eigenschaften unterscheiden. Das können unterschiedliche Größen, Bauarten, Profile oder auch Hersteller sein. Besonders im Sportwagenbereich sind abweichende Dimensionen zwischen Vorder- und Hinterachse sogar üblich.
Grundsätzlich erlaubt der Gesetzgeber einige Formen der Mischbereifung, solange bestimmte Mindestanforderungen erfüllt sind. Entscheidend ist, dass die Reifengröße mit den Angaben in den Fahrzeugpapieren übereinstimmt und die Bauart nicht gemischt wird. Dennoch rät der ADAC dazu, Reifen möglichst achsweise einheitlich zu fahren, da verschiedene Modelle oder Profile die Fahrsicherheit negativ beeinflussen können.
ADAC-Tabelle: Diese Kombinationen von Reifen sind zulässig und welche Mischungen du laut ADAC besser vermeiden solltest.
Viele Autofahrer stehen irgendwann vor der Frage: Darf ich zwei unterschiedliche Reifen auf einer Achse fahren, zum Beispiel wenn nur ein Reifen beschädigt ist und der passende Ersatz nicht mehr erhältlich ist?
Rein rechtlich ist es erlaubt, Reifen mit unterschiedlichem Profil oder von unterschiedlichen Herstellern auf derselben Achse zu montieren – solange Dimension und Bauart identisch sind. Das bedeutet, dass Breite, Höhe und Durchmesser den Angaben in den Fahrzeugpapieren entsprechen müssen.
Der TÜV prüft in erster Linie, ob die gesetzlich vorgeschriebenen Maße eingehalten werden und keine sicherheitsrelevanten Mängel vorliegen. Unterschiedliche Profiltiefen oder Marken sind daher zunächst kein Grund für eine Beanstandung. Trotzdem kann der Prüfer einen Hinweis geben, wenn die Unterschiede deutlich sichtbar sind.
Eine direkte Strafe gibt es nicht, solange die gesetzlichen Mindestanforderungen erfüllt sind. Problematisch wird es jedoch bei einem Unfall. Wenn Gutachter feststellen, dass das abweichende Fahrverhalten durch unterschiedliche Reifen mitverursacht wurde, kann die Versicherung die Regulierung teilweise oder ganz verweigern.
Hinweis:
Keine Strafe im Normalfall
Risiko von Problemen bei der Versicherung
Fahrverhalten verschlechtert sich deutlich, besonders bei Nässe
Unterschiedliche Reifen auf einer Achse – was du wissen solltest
Rechtlich darfst du auf einer Achse verschiedene Reifen fahren, solange Bauart und Dimension identisch sind. Trotzdem birgt das Risiken:
Sicherer ist es, immer achsweise gleiche Reifen zu montieren – im Zweifel lieber zwei neue statt nur einen.
Nicht immer sind auf Vorder- und Hinterachse identische Reifen montiert. Bei Sportwagen oder leistungsstarken Fahrzeugen ist es sogar üblich, dass die Hinterreifen breiter sind als die Vorderreifen. Aber gilt das auch für normale Autos, und was musst du dabei beachten?
Vorne und hinten unterschiedliche Reifen zu fahren, ist erlaubt, solange die Kombination im Fahrzeugschein oder in der Zulassungsbescheinigung Teil I eingetragen ist. Gerade bei Fahrzeugen mit spezieller Achslastverteilung oder sportlicher Abstimmung ist dies üblich. Fehlt der Eintrag, kann eine Abnahme beim TÜV notwendig sein.
Bei Allradantrieb gelten strengere Regeln. Hier solltest du unbedingt auf gleiche Reifengröße, Profiltiefe und möglichst auch den gleichen Hersteller achten. Abweichungen können die Kraftverteilung im Antriebssystem beeinträchtigen und Schäden am Differenzial oder an der Kupplung verursachen.
Besonders wichtig: Die Profiltiefe darf sich zwischen Vorder- und Hinterachse nur minimal unterscheiden.
Auch wenn unterschiedliche Reifen auf Vorder- und Hinterachse in vielen Fällen zulässig sind, entstehen Risiken:
verändertes Fahrverhalten in Kurven
längerer Bremsweg bei Nässe
ungleichmäßige Abnutzung der Reifen
mögliche Probleme bei der Versicherung im Schadensfall
Fazit: Unterschiedliche Reifen vorne und hinten sind in bestimmten Fällen erlaubt, aber sie können die Sicherheit beeinträchtigen. Besser ist es, auf beiden Achsen Reifen der gleichen Marke und Bauart zu verwenden.
Viele Autofahrer wechseln nur einzelne Reifen, wenn diese abgefahren oder beschädigt sind. Dadurch entsteht schnell eine unterschiedliche Profiltiefe auf derselben Achse. Aber wie viel Unterschied ist erlaubt und wann wird es gefährlich?
Rechtlich gilt: Solange die gesetzliche Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern eingehalten wird, sind unterschiedliche Werte auf der Antriebsachse erlaubt. Dennoch solltest du darauf achten, dass der Unterschied nicht zu groß wird. Ein zu starker Unterschied kann das Anfahren, die Traktion und die Bremswirkung negativ beeinflussen.
Vorne unterschiedliche Profiltiefen wirken sich direkt auf die Lenkung und die Spurtreue aus. Bei Nässe verstärkt sich dieser Effekt, da der Reifen mit weniger Profil schneller ins Aquaplaning gerät. Auch beim Bremsen kann das Fahrzeug dadurch nach links oder rechts ziehen.
Der ADAC rät, Reifen möglichst achsweise zu erneuern, anstatt nur einen einzelnen zu wechseln. Außerdem empfiehlt der Automobilclub, die besseren Reifen mit mehr Profiltiefe grundsätzlich auf der Hinterachse zu montieren. Das sorgt für mehr Fahrstabilität, insbesondere bei Nässe oder in Kurven.
Immer wieder kommt die Frage auf, ob man Sommerreifen und Winterreifen gleichzeitig fahren darf. Rein rechtlich ist diese Mischbereifung möglich, solange die Reifengröße stimmt und die Mindestprofiltiefe eingehalten wird. Trotzdem ist diese Kombination aus Sicherheitsgründen nicht zu empfehlen.
Sommer- und Winterreifen auf derselben Achse zu kombinieren, ist erlaubt, solange beide Reifen dieselbe Dimension haben. Doch die unterschiedliche Gummimischung und das stark abweichende Profil führen dazu, dass sich die Reifen bei Brems- und Lenkmanövern unterschiedlich verhalten. Das Fahrzeug kann dadurch instabil werden.
Gerade diese Kombination ist besonders riskant. Sommerreifen haben bei niedrigen Temperaturen kaum Haftung, während Winterreifen im Sommer auf warmem Asphalt schwammig reagieren. Wird diese Mischung vorne und hinten kombiniert, kommt es zu einem unausgeglichenen Fahrverhalten. Typische Folgen sind:
verlängerte Bremswege
instabile Kurvenlage
unberechenbares Fahrverhalten bei Nässe
Die Risiken entstehen aus den grundverschiedenen Eigenschaften der beiden Reifenarten:
Sommerreifen härten bei Kälte aus und verlieren Grip.
Winterreifen nutzen sich bei Wärme schneller ab und verformen sich leichter.
Viele Autofahrer überlegen, ob sie Ganzjahresreifen mit Winter- oder Sommerreifen kombinieren können, etwa wenn nur noch ein einzelner Reifen ersetzt werden muss. Rechtlich ist diese Mischbereifung erlaubt, solange Dimension und Bauart übereinstimmen. Doch sinnvoll ist sie nicht.
Grundsätzlich ist es möglich, Ganzjahresreifen und Winterreifen gleichzeitig zu fahren. Allerdings führt die unterschiedliche Gummimischung zu Problemen: Winterreifen sind für Kälte optimiert, Ganzjahresreifen hingegen ein Kompromiss. Das Zusammenspiel sorgt für ein unausgeglichenes Fahrverhalten.
Allwetterreifen gelten ebenfalls als Ganzjahresreifen. Auch hier gilt: Mischungen sind zulässig, aber nicht empfehlenswert. Besonders bei Schnee oder Eis können die Unterschiede gravierend sein, da Winterreifen eine bessere Haftung haben.
Kombination | Rechtlich erlaubt | Nachteile in der Praxis |
---|---|---|
Sommer + Ganzjahresreifen | Ja | Unsicheres Fahrverhalten bei Regen und Nässe, ungleiche Abnutzung |
Winter + Ganzjahresreifen | Ja | Unterschiedliche Traktion bei Schnee und Eis, instabile Kurvenlage |
Die Nachteile entstehen vor allem, weil Ganzjahresreifen Kompromisse sind, während Sommer- und Winterreifen auf extreme Bedingungen optimiert sind. Werden diese Eigenschaften gemischt, ist das Ergebnis unberechenbar.
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