Der Geschwindigkeitsindex bei Reifen ist für viele Autofahrer ein Begriff, den man zwar schon einmal gesehen hat, aber selten wirklich versteht. Dabei ist er entscheidend für deine Sicherheit und für die Wahl der richtigen Reifen. Der Index gibt an, bis zu welcher maximalen Geschwindigkeit ein Reifen gefahren werden darf. Er ist ein fester Bestandteil der Reifenbezeichnung und wird als Buchstabe auf der Reifenflanke angegeben. Im Fahrzeugschein findest du außerdem Angaben, welche Geschwindigkeitsklasse deine Reifen mindestens haben müssen.
In diesem Artikel erfährst du, was der Geschwindigkeitsindex bei Reifen bedeutet, welche Unterschiede es zwischen H, V oder W Reifen gibt und was bei Winter- und Ganzjahresreifen zu beachten ist.
Der Geschwindigkeitsindex bei Reifen wirkt auf den ersten Blick wie ein kleiner Buchstabe am Ende der Reifenbezeichnung – doch dahinter steckt eine wichtige Information. Er zeigt dir, bis zu welcher Geschwindigkeit ein Reifen sicher genutzt werden darf. Damit du den Index richtig verstehst, schauen wir uns seine Bedeutung, den Eintrag im Fahrzeugschein und die Kennzeichnung auf dem Reifen genauer an.
Der Geschwindigkeitsindex ist eine Kennzahl in Form eines Buchstabens, die anzeigt, bis zu welcher maximalen Geschwindigkeit ein Reifen gefahren werden darf. So steht zum Beispiel der Buchstabe H für bis zu 210 km/h, V für bis zu 240 km/h und W für bis zu 270 km/h. Damit stellst du sicher, dass deine Reifen die Leistung deines Autos sicher aushalten.
Im Fahrzeugschein, offiziell „Zulassungsbescheinigung Teil I“, findest du unter den Punkten 15.1 und 15.2 die Angaben zum Geschwindigkeitsindex für Vorder- und Hinterräder. Diese Werte geben an, welche Mindestgeschwindigkeit deine Reifen laut Hersteller haben müssen. Höhere Indizes sind erlaubt, niedrigere dagegen nur unter bestimmten Bedingungen.
Auf der Reifenflanke ist der Geschwindigkeitsindex direkt in die Reifenbezeichnung integriert. Ein typisches Beispiel sieht so aus: 205/55 R16 91V. Hier steht das V für den Geschwindigkeitsindex, also eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von bis zu 240 km/h. Achte beim Kauf neuer Reifen immer auf diesen Buchstaben, damit du die richtige Geschwindigkeitsklasse wählst.
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Der Geschwindigkeitsindex wird in verschiedene Klassen unterteilt, die jeweils mit einem Buchstaben gekennzeichnet sind. Jede Klasse steht für eine bestimmte Höchstgeschwindigkeit, bis zu der ein Reifen gefahren werden darf. Damit du den Überblick behältst, erklären wir dir die wichtigsten Geschwindigkeitsklassen und zeigen dir eine übersichtliche Tabelle.
Die Geschwindigkeitsklassen reichen von sehr niedrigen Werten für spezielle Reifen wie Transporter- oder Winterreifen bis hin zu Y-Reifen, die für Geschwindigkeiten über 300 km/h ausgelegt sind. Für die meisten Pkw sind die Klassen H, V und W am relevantesten.
H Reifen: bis 210 km/h
V Reifen: bis 240 km/h
W Reifen: bis 270 km/h
Diese drei Klassen decken den größten Teil der Fahrzeuge auf deutschen Straßen ab. Je nach Motorisierung und Fahrzeugtyp kann aber auch ein höherer oder niedrigerer Index notwendig sein.
Hier findest du eine Auswahl der wichtigsten Geschwindigkeitsklassen in einer Übersichtstabelle:
Index | Max. Geschwindigkeit in km/h |
---|---|
Q | bis 160 km/h |
R | bis 170 km/h |
S | bis 180 km/h |
T | bis 190 km/h |
H | bis 210 km/h |
V | bis 240 km/h |
W | bis 270 km/h |
Y | bis 300 km/h |
Damit kannst du schnell herausfinden, welche Geschwindigkeitsklasse zu deinem Fahrzeug passt.
Im Fahrzeugschein findest du unter den Punkten 15.1 (Vorderachse) und 15.2 (Hinterachse) den vorgeschriebenen Geschwindigkeitsindex deiner Reifen. Diese Werte dürfen nicht unterschritten werden, da sie die Mindestgeschwindigkeit angeben, die deine Reifen laut Hersteller aushalten müssen.
Die meisten Autofahrer stehen bei der Reifenwahl vor der Frage, ob H oder V Reifen besser geeignet sind. Beide Klassen unterscheiden sich vor allem in der maximal zulässigen Geschwindigkeit, die sie aushalten. Die folgende Tabelle zeigt dir die Unterschiede auf einen Blick:
Reifenklasse | Max. Geschwindigkeit | Typische Verwendung |
---|---|---|
H Reifen | bis 210 km/h | Kompaktwagen, Mittelklasse, Fahrzeuge mit moderater Motorleistung |
V Reifen | bis 240 km/h | Fahrzeuge der Mittel- und Oberklasse, sportlichere Modelle |
Ob du H oder V Reifen brauchst, hängt von der im Fahrzeugschein angegebenen Höchstgeschwindigkeit ab. Wichtig ist, dass der Reifenindex mindestens der dort genannten Klasse entspricht.
Beim Reifenkauf taucht oft die Frage auf, ob man auch Reifen mit einem anderen Geschwindigkeitsindex montieren darf. Grundsätzlich gilt: Der Index muss mindestens so hoch sein wie im Fahrzeugschein angegeben. In bestimmten Fällen sind aber Ausnahmen erlaubt.
Situation | Erlaubt oder nicht | Hinweis |
---|---|---|
Reifen mit höherem Geschwindigkeitsindex | Ja | Bietet oft Vorteile bei Stabilität und Bremsverhalten |
Reifen mit niedrigerem Geschwindigkeitsindex | Nein | Ausnahme: Winter- und Ganzjahresreifen mit Aufkleber im Sichtfeld des Fahrers |
Falscher Geschwindigkeitsindex | Nicht erlaubt | Kann Bußgeld und Probleme mit der Versicherung verursachen |
Für Winter- und Ganzjahresreifen gibt es besondere Vorschriften beim Geschwindigkeitsindex. Sommerreifen müssen immer mindestens den Index erfüllen, der im Fahrzeugschein angegeben ist. Bei Winterreifen und Ganzjahresreifen ist es hingegen erlaubt, einen niedrigeren Geschwindigkeitsindex zu wählen. Voraussetzung ist, dass im Fahrzeuginnenraum gut sichtbar ein Aufkleber angebracht wird, der die zulässige Höchstgeschwindigkeit der montierten Reifen angibt.
Damit stellst du sicher, dass du die Reifen nicht schneller fährst, als es ihr Index erlaubt. Auf diese Weise kannst du auch Reifen nutzen, die nicht die volle Geschwindigkeit deines Autos abdecken – wichtig ist nur, dass die Kennzeichnung deutlich sichtbar ist.
Auch im Ausland gelten klare Vorschriften für den Geschwindigkeitsindex von Reifen. Die Regelungen unterscheiden sich je nach Land, und besonders bei Winterreifen gibt es spezielle Vorgaben.
In Italien dürfen zwischen dem 16. Mai und dem 14. Oktober ausschließlich Reifen mit einem Geschwindigkeitsindex gefahren werden, der mindestens dem im Fahrzeugschein angegebenen Wert entspricht. Das gilt ausdrücklich auch für Winter- und Ganzjahresreifen. Außerhalb dieses Zeitraums sind niedrigere Indizes zulässig, solange die Vorschriften für Winterreifen eingehalten werden.
In der Schweiz müssen Winterreifen mindestens den Geschwindigkeitsindex Q erfüllen, also bis 160 km/h zugelassen sein. Entscheidend ist, dass der Index immer mindestens die im Betriebshandbuch angegebene Höchstgeschwindigkeit abdeckt – unabhängig davon, dass auf Schweizer Autobahnen ein Tempolimit von 120 km/h gilt.
Viele europäische Länder haben ähnliche Vorgaben wie Deutschland. Grundsätzlich muss der Geschwindigkeitsindex der Reifen immer zur zulässigen Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeugs passen. Bei Winter- und Ganzjahresreifen sind in den meisten Staaten niedrigere Indizes erlaubt, solange die maximal zulässige Geschwindigkeit im Fahrzeuginnenraum deutlich gekennzeichnet ist.
>>>Das EU-Reifenlabel: Alles, was du zur Reifenkennzeichnung wissen musst
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