Reifenwechsel gehört zu den regelmäßig anfallenden Wartungsarbeiten am Auto. Viele Autofahrer stellen sich dabei die gleiche Frage: Was kostet ein Reifenwechsel in der Werkstatt und wie unterscheiden sich die Preise zwischen Radwechsel, Reifenmontage und zusätzlichem Auswuchten? Die Kosten variieren je nach Fahrzeug, Felgentyp und Serviceumfang erheblich. Während ein einfacher Radwechsel bereits ab etwa 20 Euro pro Achse möglich ist, kann das Aufziehen neuer Reifen auf die Felge inklusive Wuchten deutlich teurer werden.
In diesem Ratgeber erfährst du, welche Unterschiede es zwischen Reifenwechsel und Radwechsel gibt, mit welchen Preisen du 2025 rechnen musst und welche Faktoren die Kosten beeinflussen.
Viele Autofahrer verwenden die Begriffe Radwechsel und Reifenwechsel synonym, dabei handelt es sich um zwei unterschiedliche Dienstleistungen. Der Radwechsel ist in der Regel günstiger und schneller erledigt, während die Reifenmontage mehr Arbeit erfordert und entsprechend höhere Kosten verursacht. Die folgende Tabelle zeigt dir die wichtigsten Unterschiede:
Leistung | Radwechsel | Reifenmontage / Reifen aufziehen |
---|---|---|
Ablauf | Kompletträder (Reifen + Felge) werden am Auto gewechselt | Alter Reifen wird von der Felge abgezogen und neuer Reifen aufgezogen |
Dauer | ca. 15–30 Minuten | ca. 30–60 Minuten pro Satz |
Typische Kosten | ab ca. 20–40 Euro pro Satz | ab ca. 60–120 Euro pro Satz inkl. Wuchten |
Zusatzarbeiten | Anziehen der Radschrauben, ggf. Auswuchten | Abziehen, Aufziehen, Wuchten, Ventiltausch |
Wann notwendig | Beim Wechsel von Sommer- auf Winterrädern mit kompletter Felge | Wenn neue Reifen gekauft oder beschädigte ersetzt werden |
Beim Radwechsel werden komplette Räder, also Reifen inklusive Felge, abmontiert und durch einen anderen Radsatz ersetzt. Diese Arbeit fällt meist beim saisonalen Wechsel von Sommer- auf Winterräder an. Der Aufwand ist gering, da die Reifen bereits auf den Felgen montiert sind. In der Werkstatt liegen die Kosten für einen Radwechsel im Schnitt zwischen 20 und 40 Euro pro Satz.
Bei der Reifenmontage wird ein alter Reifen von der Felge abgezogen und ein neuer aufgezogen. Anschließend müssen die Reifen gewuchtet werden, um eine gleichmäßige Fahrt ohne Vibrationen zu gewährleisten. Dieser Service ist aufwendiger und daher teurer als ein einfacher Radwechsel. Je nach Werkstatt, Felgenart und Reifengröße kannst du mit 60 bis 120 Euro für einen kompletten Satz rechnen.
Ein Reifen muss neu aufgezogen werden, wenn er abgefahren ist, Schäden wie Risse oder Beulen aufweist oder wenn du auf eine andere Reifengröße wechseln möchtest. Auch beim Umstieg von Sommerreifen auf Winterreifen ohne zusätzlichen Felgensatz ist eine Reifenmontage notwendig. In solchen Fällen entstehen immer höhere Kosten als bei einem einfachen Radwechsel, da das Abziehen, Aufziehen und Wuchten mitberechnet wird.
Ein Radwechsel ist die einfachste Form des Reifenwechsels und daher vergleichsweise günstig. Dabei werden die kompletten Räder vom Fahrzeug abmontiert und durch den zweiten Radsatz ersetzt. Trotzdem können die Preise stark variieren – abhängig von der Werkstatt, dem Fahrzeugtyp und eventuellen Zusatzleistungen.
Die durchschnittlichen Kosten für einen Radwechsel liegen in Deutschland zwischen 20 und 40 Euro pro Satz. In großen Städten oder bei Markenwerkstätten können die Preise etwas höher ausfallen, während kleine freie Werkstätten oft günstiger sind. Manche Anbieter haben zudem Pauschalpreise für Sommer- oder Winterradwechsel.
Neben den eigentlichen Kosten für den Radwechsel können weitere Gebühren anfallen. Typische Beispiele sind:
Nachziehen der Radschrauben nach einigen Kilometern (teilweise kostenlos, manchmal 5–10 Euro)
Reinigung der Räder vor der Montage
Einlagerung des nicht genutzten Radsatzes (ca. 20–40 Euro pro Saison)
Prüfung oder Austausch von Ventilen
Wuchten der Räder, falls Vibrationen auftreten (10–15 Euro pro Rad)
Diese Zusatzleistungen können den Preis schnell verdoppeln, sind aber häufig sinnvoll, um Sicherheit und Komfort zu gewährleisten.
Die Preise für einen Radwechsel unterscheiden sich je nach Anbieter deutlich. Die folgende Übersicht gibt dir eine Orientierung:
Anbieter / Werkstatt | Preis pro Satz Radwechsel (ca.) | Zusatzleistungen möglich |
---|---|---|
Freie Werkstatt / kleiner Reifenservice | 20–30 € | Einlagerung, Wuchten |
Vertragswerkstatt (z. B. VW, BMW, Mercedes) |
30–50 € | Einlagerung, Fahrzeugcheck |
Ketten (z. B. ATU, pitstop, Euromaster) |
25–40 € | Einlagerung, Frühbucherrabatte |
Reifenhändler mit Montage | 25–35 € | Wuchten, Ventile, Einlagerung |
Tipp:
Ein Preisvergleich lohnt sich besonders im Frühjahr und Herbst, wenn die Nachfrage nach Radwechseln hoch ist. Viele Werkstätten bieten in dieser Zeit auch Aktionspreise oder Komplettpakete mit Einlagerung an.
Wenn ein Reifen beschädigt oder abgefahren ist, reicht ein einfacher Radwechsel nicht mehr aus. In diesem Fall muss der alte Reifen von der Felge abgezogen und ein neuer Reifen aufgezogen werden. Dieser Vorgang ist deutlich aufwendiger, da zusätzlich das Auswuchten und oft auch der Ventiltausch erforderlich sind. Entsprechend liegen die Kosten für das Reifen aufziehen deutlich höher als beim Radwechsel.
Für das reine Abziehen des alten Reifens und Aufziehen eines neuen fallen in der Werkstatt in der Regel zwischen 10 und 20 Euro pro Reifen an. Hinzu kommen je nach Anbieter Kosten für das Wuchten (ca. 10–15 Euro pro Reifen) sowie für neue Ventile (ca. 2–5 Euro pro Stück). Für einen kompletten Satz von vier Reifen musst du daher meist zwischen 60 und 120 Euro einplanen.
Das Wuchten ist bei der Reifenmontage unverzichtbar, da es Fahrkomfort und Sicherheit entscheidend beeinflusst. Die Kombination aus Reifen aufziehen und wuchten kostet pro Rad etwa 20 bis 30 Euro. Bei einem kompletten Reifensatz ergibt sich somit ein Gesamtpreis von 80 bis 120 Euro. Besonders bei Alufelgen und größeren Reifendimensionen können die Kosten etwas höher ausfallen.
Die Preise für das Aufziehen neuer Reifen hängen stark von der Art der Felge und der Reifengröße ab. Niedrigere Zollgrößen auf Stahlfelgen sind günstiger, während größere Dimensionen auf Alufelgen mehr Zeit und spezielles Werkzeug erfordern.
Felgentyp / Reifengröße |
Kosten pro Reifen (inkl. Aufziehen & Wuchten) |
Kosten pro Satz (4 Reifen) |
---|---|---|
Stahlfelgen bis 16 Zoll | ca. 15–20 € | ca. 60–80 € |
Alufelgen bis 18 Zoll | ca. 20–25 € | ca. 80–100 € |
Alufelgen ab 19 Zoll | ca. 25–35 € | ca. 100–140 € |
Runflat- oder Niederquerschnittreifen | ca. 30–40 € | ca. 120–160 € |
Tipp:
Wenn du neue Reifen kaufst, bieten viele Händler die Montage günstiger im Paket an. Ein Preisvergleich lohnt sich hier besonders.
Beim Reifen auswuchten werden kleine Gewichte an der Felge angebracht, um Unwuchten auszugleichen. Dadurch laufen die Räder rund, das Fahrverhalten wird stabiler und der Verschleiß reduziert. Auch wenn das Auswuchten oft unterschätzt wird, ist es ein wichtiger Bestandteil jedes Reifenservices.
Schon kleine Unwuchten von wenigen Gramm können spürbare Vibrationen im Lenkrad oder am gesamten Fahrzeug verursachen. Ohne Auswuchten verschleißen Reifen schneller, die Lenkung wird unpräzise und die Belastung für Fahrwerksteile steigt. Wer regelmäßig auswuchten lässt, fährt nicht nur sicherer, sondern spart langfristig auch Kosten für Reparaturen und frühzeitigen Reifenverschleiß.
Das reine Auswuchten ist vergleichsweise günstig. In den meisten Werkstätten kostet es zwischen 10 und 15 Euro pro Rad. Für einen kompletten Satz von vier Reifen musst du also mit 40 bis 60 Euro rechnen. Manche Anbieter bieten das Auswuchten auch als Paket im Rahmen des Reifenwechsels an.
Die Kosten hängen auch von der Art der Felge ab. Stahlfelgen sind einfacher zu bearbeiten, während Alufelgen und größere Reifendimensionen einen höheren Aufwand erfordern.
Felgenart / Reifentyp | Preis pro Rad (Auswuchten) | Preis pro Satz (4 Räder) |
---|---|---|
Stahlfelgen bis 16 Zoll | ca. 8–12 € | ca. 32–48 € |
Alufelgen bis 18 Zoll | ca. 10–15 € | ca. 40–60 € |
Alufelgen ab 19 Zoll | ca. 12–18 € | ca. 48–72 € |
Runflat-/Niederquerschnittreifen | ca. 15–20 € | ca. 60–80 € |
Seit 2014 sind Reifendruckkontrollsysteme (RDKS) in allen neu zugelassenen Fahrzeugen Pflicht. Sie überwachen den Luftdruck in den Reifen und erhöhen so die Fahrsicherheit. Beim Reifenwechsel oder beim Aufziehen neuer Reifen spielen die Sensoren eine wichtige Rolle, denn sie müssen entweder übernommen, neu angelernt oder ausgetauscht werden. Das verursacht zusätzliche Kosten, die über den Preis eines normalen Reifenwechsels hinausgehen.
Ein Reifenwechsel mit RDKS ist in der Regel teurer als ohne Sensoren. Pro Rad musst du mit einem Aufpreis von etwa 5 bis 10 Euro rechnen, da die Werkstatt die Sensoren prüfen und korrekt einsetzen muss. Für einen kompletten Satz liegen die Gesamtkosten meist zwischen 60 und 100 Euro, abhängig vom Fahrzeugmodell und der Art des Sensors.
Nach dem Reifenwechsel müssen die Sensoren im Bordcomputer erkannt und angelernt werden. Manche Fahrzeuge erledigen dies automatisch nach einigen Kilometern, andere erfordern eine Programmierung mit Spezialgeräten. Das Anlernen kostet je nach Werkstatt zwischen 10 und 30 Euro pro Fahrzeug.
Neben den eigentlichen Montage- und Anlernkosten können weitere Ausgaben hinzukommen:
Austausch defekter Sensoren: ca. 40–70 € pro Sensor
Neue Ventile für RDKS: ca. 5–10 € pro Stück
Batteriewechsel im Sensor (bei nicht fest verbauten Varianten): ca. 10–20 €
Komplettaustausch des RDKS-Steuergeräts im seltenen Fall: über 100 €
Leistung | Typische Kosten |
---|---|
Reifenwechsel inkl. RDKS | 60–100 € pro Satz |
RDKS anlernen / programmieren | 10–30 € pro Fahrzeug |
Austausch defekter Sensor | 40–70 € pro Sensor |
Neue RDKS-Ventile | 5–10 € pro Stück |
Tipp: Achte darauf, ob deine Werkstatt die Kosten für das Anlernen bereits im Preis des Reifenwechsels inkludiert oder separat berechnet.
Der saisonale Reifenwechsel gehört für Autofahrer zweimal im Jahr dazu – im Frühjahr auf Sommerreifen, im Herbst auf Winterreifen. Die Kosten unterscheiden sich nicht vom normalen Rad- oder Reifenwechsel und liegen je nach Serviceumfang zwischen 20 und 40 Euro für den Radwechsel oder 60 bis 120 Euro für die Reifenmontage inklusive Wuchten.
Wenn du genau wissen möchtest, wann der richtige Zeitpunkt für den Wechsel ist, findest du alle Details in unserem Ratgeber zu den Sommerreifen wechseln: Gesetz, Temperatur & Tipps.
Alle wichtigen Informationen rund um die aktuelle Winterreifenpflicht in Deutschland 2025 haben wir ebenfalls für dich zusammengestellt.
Die Preise für einen Reifen- oder Radwechsel können stark variieren. Neben der reinen Arbeitszeit spielen weitere Punkte eine Rolle, die du vor dem Werkstattbesuch kennen solltest.
Diese Faktoren beeinflussen die Kosten:
Art des Wechsels – Radwechsel (Kompletträder) ist günstiger als das Auf- und Abziehen einzelner Reifen.
Felgenmaterial – Alufelgen sind empfindlicher als Stahlfelgen und verursachen oft höhere Montagekosten.
Reifengröße und Breite – Je größer und breiter der Reifen, desto mehr Aufwand und damit höhere Kosten.
Auswuchten – Ein wichtiger Zusatzservice, der ein paar Euro pro Rad extra kostet, aber Vibrationen verhindert.
RDKS (Reifendruckkontrollsystem) – Das Anlernen oder Prüfen der Sensoren kann zusätzliche 50 bis 100 Euro pro Satz ausmachen.
Region und Werkstattwahl – Preise schwanken stark zwischen Stadt und Land oder zwischen Markenwerkstatt und freier Werkstatt.
Zusatzleistungen – Einlagerung, Kontrolle der Bremsen oder Nachziehen der Radschrauben können extra berechnet werden.
Ein Rad- oder Reifenwechsel ist mehr als nur Routine – er sorgt für Sicherheit und verlängert die Lebensdauer deiner Reifen und Felgen. Die Kosten variieren je nach Art des Wechsels, Felgenmaterial, Reifengröße und zusätzlichen Services wie Auswuchten oder RDKS. Grundsätzlich gilt: Radwechsel ist die günstigere Variante, während das Auf- und Abziehen von Reifen deutlich teurer ausfallen kann. Vergleiche daher die Preise verschiedener Werkstätten und entscheide dich für den Service, der zu deinem Fahrzeug und deinen Bedürfnissen passt.
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