Autoreifen sind rund und genau so sollen sie buchstäblich laufen! Nur ein perfekt ausgewuchtetes Rad ist in der Lage, für optimalen Fahrkomfort und maximale Verkehrssicherheit zu sorgen. Die Gewichtsverteilung im Reifen muss für diese Ziele perfekt sein: Ist das nicht der Fall, reden Fachleute von einer Unwucht. Die Massenverteilung ist nicht mehr ideal, wodurch der Reifen nicht mehr symmetrisch zur Rotationsachse steht. Vielfältige Einflüsse und Kräfte wie Bordsteinrempler können das Gleichgewicht außer Kraft setzen und so für eine Unwucht sorgen.
Auf ein Problem in diesem Bereich mit deinen Reifen könntest du kommen, wenn die Profiltiefe unterschiedlich ist und ab einer gewissen Geschwindigkeit Vibrationen am Lenkrad wahrnehmbar sind. Dieser Ratgeber zeigt dir in 4 Minuten Lesezeit, was du als Autofahrer über die mögliche Unwucht von Reifen unbedingt wissen solltest.
Wie entstehen Unwuchten an den Reifen?
Je nach Ausprägung unterscheiden Fachleute zwischen einer dynamischen und statischen Unwucht. Bei letzterer weist der Reifen eine schwere Stelle auf, die unten beim Auspendeln zur Ruhe kommt. Daher wird der fachmännische Blick diese Fehlerquelle auch ohne laufendes Rad ermitteln können. Bei einer dynamischen Unwucht hingegen weist der Reifen zwei schwere Stellen auf, die sich gegenüberliegen. Während der Fahrt ergibt sich daraus eine taumelnde Bewegung des Rades, die zu Vibrationen führen kann.
Das könnte dich auch interessieren:
- Sommerreifentests 2023: Alle Tests im Überblick
- Hund im Auto transportieren: Worauf zu achten ist und Tipps
- Abgefahrene Reifen im ADAC-Test: Erhöhte Unfallgefahr
- Das ändert sich für Autofahrer 2023
Ursachen für eine Reifenunwucht
Generell entsteht eine Reifenunwucht durch unterschiedliche Beanspruchung, die eine Folge starker Bremsmanöver, von Bordsteinremplern, Schlaglöchern oder eines Unfalls sein kann. Auch kann es sein, dass der Verlust von ansonsten vorhandenen Ausgleichsgewichten am Reifen Ursache für die Unwucht ist.
Ignoriert werden sollte eine mögliche Unwucht nicht, da der Reifenverschleiß stark erhöht sein kann. Auch Fahrsicherheit und Komfort können erheblich unter einer Reifenunwucht leiden. Bei starken Vibrationen ist sogar ein Folgeschaden an der Radaufhängung im Bereich des Möglichen. Angesichts dessen und der eher geringen Kosten für die Auswuchtung (siehe unten) solltest du bei einem Verdacht auf eine Unwucht der Reifen nicht am falschen Ende sparen.
Checkliste mit Symptomen: Was sind die Anzeichen für eine Unwucht der Reifen?
Viele noch unerfahrene Hundehalter sind überrascht, wie viele Sicherheitslösungen es mittlerweile auf dem Markt gibt. Die wichtigsten wollen wir hier aufzählen und kurz beschreiben:
-
Vibrationen am Lenkrad, mitunter sehr stark.
-
Übermäßige Lärmentwicklung, besonders bei hohem Tempo.
-
Die Messung zeigt einen ungleichmäßigen Reifenverschleiß.
-
Der Fahrkomfort nimmt ab, das Fahrverhalten kann unpräziser werden.
Zeigt sich eine Unwucht der Reifen immer gleich?
Nein! Raddurchmesser und Geschwindigkeit bestimmen, wie stark sich die genannten Anzeichen für eine Reifenunwucht bemerkbar machen. Generell sind schnelle Sportwagen, auf denen große Tuningräder aufgezogen sind, empfindlicher. Aber auch eine vermeintlich kleine Unwucht von nur 10 Gramm hat einen großen Einfluss: Bereits bei einem Tempo von 100 km/h wirken so fast 8 Kilogramm auf das Rad. Du siehst an diesen Zahlen, dass bereits kleine Gewichtsabweichungen große Auswirkungen haben können (die sich mit zunehmender Geschwindigkeit intensivieren).
Wie stelle ich eine Unwucht der Räder fest?
Hast du anhand der geschilderten Symptome einen Verdacht, dass eine Unwucht entsteht oder bereits entstanden ist, solltest du eine Werkstatt oder einen Reifenfachbetrieb anfahren. Dort wird die Diagnose schnell zuverlässig gestellt und das Problem behoben. Auch beim routinemäßigen Reifenwechsel kannst du dieses potenzielle Problemfeld überprüfen lassen.
Wie funktioniert das Auswuchten der Räder?
Um Räder auswuchten zu können, ist professionelles Equipment eines Fachbetriebs notwendig. Konkret ist eine Auswuchtmaschine erforderlich, die die Reifen in Rotation versetzt. Auf diese Weise lässt sich eine Unwucht ermitteln oder auch ausschließen. Ist ein Ungleichgewicht gemessen worden, werden entsprechend ausgleichende Gewichte angebracht. Hierbei handelt es sich um spezielle Clips.
In vielen Fällen führt dieses Vorgehen zum Erfolg, manchmal ist aber auch Feinwuchten notwendig. Die Räder bleiben hierbei montiert. Mit einem elektronischen Messgerät werden auch Unwuchten an der Felge und Abweichungen an Bremsscheiben sowie der Aufhängung ermittelt. In einigen Fällen kann die Ursache also komplexer sein und tiefer liegen: Mit Fachwissen und Profiequipment ist das Auswuchten in einer Werkstatt aber schnell erledigt.
Was kostet es, Reifen auswuchten zu lassen?
Die Kosten für das Auswuchten liegen meistens in einem Rahmen von bis zu 10 Euro pro Reifen, teils auch darunter. Beim saisonalen Reifenwechsel kann das Auswuchten je nach Angebot auch ggf. bereits inbegriffen sein. Mit Zusatzkosten ist bei Alufelgen zu rechnen: Wenn du sportlich mit deinem Auto unterwegs bist, solltest du dir ein Angebot einholen. Sind Reifen mit speziellen RDKS-Sensoren aufgezogen, kann das Auswuchten mit zusätzlichen Kosten verbunden sein.
Mit einem Kostenvoranschlag für dein Fahrzeug kannst du ganz konkret rechnen. In jedem Fall aber sind die Kosten für das technisch notwendige Auswuchtungen überschaubar. Mögliche Folgekosten wie der Austausch aller 4 Räder oder ein Schaden an der Radaufhängung sind um ein Vielfaches teurer, darüber dürfte Klarheit herrschen.
Wie oft Räder auf Unwucht überprüfen lassen?
Du wechselst regelmäßig von Sommer- auf Winterreifen und umgekehrt? Dann solltest du bei dieser Gelegenheit die Reifen auf Unwucht überprüfen lassen, sofern das nicht automatisch im Angebot für die Einlagerung und den Service inbegriffen ist. Regelmäßig bedeutet mit Blick auf eine mögliche Unwucht der Reifen, dass eine jährliche Kontrolle erfolgen sollte (wenn du z. B. permanent Ganzjahresreifen aufgezogen hast).
Akuter Handlungsbedarf kann bestehen, nachdem du einen Bordstein massiv gerammt hast oder bei einem Unfall auch ein Reifen in Mitleidenschaft gezogen wurde. Ungleichmäßiger Luftdruck in den Reifen beim Nachmessen kann ein Hinweis darauf sein, dass mit einem Ventil etwas nicht in Ordnung ist. Auch hieraus kann sich eine Reifenunwucht entwickeln.
Fazit: Kann man mit Unwucht der Reifen (weiter) fahren?
Bemerkst du Vibrationen und laute, ungewöhnliche Fahrgeräusche, solltest du einen Fachbetrieb auf deine Reifen schauen lassen. Wer das Problem ignoriert, riskiert einen unnötig hohen Reifenverschleiß. Bei starken Vibrationen jenseits von Tempo 100 solltest du von längeren Fahrten in den Urlaub absehen, bevor du die Ursache nicht geklärt hat. Auch der Fahrkomfort und die Sicherheit können unter einer großen Unwucht leiden, sodass zeitnaher Handlungsbedarf besteht. Wer möchte schon auf der Autobahn starke Vibrationen am Lenkrad haben? Steht die nächste Inspektion an, kannst du deine Beobachtungen mitteilen: So lässt sich eine mögliche Unwucht in diesem Rahmen professionell beheben. Deine geschilderten Symptome wird der Fachmann schnell mit einer möglichen Reifenunwucht in Verbindung bringen.