Winterreifen sind ein entscheidender Faktor für die Sicherheit im Straßenverkehr. Doch viele Autofahrer fragen sich: Wann sind Winterreifen abgefahren und wann ist es Zeit für einen Wechsel? Die richtige Profiltiefe spielt dabei eine zentrale Rolle. Sie sorgt dafür, dass dein Fahrzeug auch bei Schnee, Eis und Nässe ausreichend Grip hat.
In diesem Ratgeber erfährst du, ab wann Winterreifen als abgefahren gelten, welche Profiltiefe vorgeschrieben ist, wie du die Profiltiefe richtig messen kannst und woran du erkennst, ob deine Winterreifen noch gut sind. Außerdem erfährst du, welche Strafen drohen, wenn du mit abgefahrenen Reifen unterwegs bist und wie du rechtzeitig den Wechsel planst.
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Ob Winterreifen noch sicher sind oder schon als abgefahren gelten, hängt in erster Linie von der Profiltiefe ab. Aber auch andere Faktoren wie Alter, Abnutzung und sichtbare Schäden spielen eine wichtige Rolle. Im Folgenden erfährst du, wann ein Winterreifen offiziell als abgefahren gilt, ab wann er nicht mehr als verkehrssicher eingestuft wird und wie du das am äußeren Erscheinungsbild erkennen kannst.
Ein Winterreifen gilt als abgefahren, wenn die Profiltiefe unter die gesetzlich vorgeschriebene Mindestgrenze von 1,6 Millimetern fällt. Ab diesem Wert verliert der Reifen seine Haftung auf Schnee und Eis fast vollständig. Experten empfehlen deshalb, Winterreifen schon bei weniger als 4 Millimetern auszutauschen, um die Fahrsicherheit nicht zu gefährden.
Auch wenn die Mindestprofiltiefe noch eingehalten wird, sind Winterreifen mit weniger als 4 Millimetern nicht mehr in gutem Zustand. Der Grip lässt spürbar nach, Bremswege verlängern sich und das Risiko von Aquaplaning steigt. Winterreifen gelten daher ab 3 bis 4 Millimetern Profiltiefe nicht mehr als optimal.
Abgefahrene Winterreifen erkennst du daran, dass das Profil sehr flach wirkt oder sich die Verschleißanzeiger (TWI) im Profil deutlich zeigen. Auch ungleichmäßig abgefahrene Stellen, Risse im Gummi oder ausgehärtete Laufflächen sind klare Anzeichen dafür, dass die Reifen ihre Wirkung verlieren und gewechselt werden sollten.
Auch interessant: Reifenverschleiß: Bedeutung, Ursachen und Tipps zum Reifenverschleiß gering haltenDie Profiltiefe bestimmt maßgeblich, ob Winterreifen noch ausreichend Sicherheit bieten. Dabei unterscheidet sich, was der Gesetzgeber vorschreibt, und was Experten tatsächlich empfehlen. Außerdem ist interessant, wie viel Profil ein neuer Winterreifen beim Kauf besitzt.
Nach § 36 der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) gilt:
Mindestprofiltiefe: 1,6 Millimeter
gilt für Sommer- und Winterreifen gleichermaßen
gemessen wird im Hauptprofil, rund um den gesamten Reifen
Liegt die Profiltiefe darunter, gelten die Reifen als nicht mehr verkehrstauglich und dürfen nicht mehr genutzt werden.
Viele Verkehrssicherheitsexperten weisen darauf hin, dass 1,6 Millimeter im Winter nicht ausreichen. Der ADAC und andere Organisationen empfehlen:
mindestens 4 Millimeter Profiltiefe für Winterreifen
bei SUVs und Fahrzeugen mit hoher Leistung eher 4 bis 5 Millimeter
Austausch bereits vor der gesetzlichen Grenze, um Bremswege und Traktion zu verbessern
Praxisbeispiel: Schon bei 3 Millimetern kann sich der Bremsweg auf nasser Fahrbahn um mehrere Meter verlängern.
Neureifen besitzen deutlich mehr Profil, sodass du einen klaren Vergleich hast:
Winterreifen neu: zwischen 8 und 9 Millimeter Profiltiefe
Sommerreifen neu: zwischen 7 und 8 Millimeter Profiltiefe
je nach Hersteller und Modell leichte Unterschiede
So kannst du einschätzen, wie viel Profil deine Reifen im Laufe der Zeit bereits verloren haben und wann ein Wechsel sinnvoll ist.
Ob Winterreifen noch in Ordnung sind, lässt sich nicht nur an der Profiltiefe feststellen. Es gibt verschiedene Merkmale, die du schon vor dem Losfahren überprüfen kannst. Dazu zählen sichtbare Abnutzung, Fahrverhalten und die Unterscheidung zu anderen Reifenarten.
Flaches oder ungleichmäßiges Profil
Sichtbare Risse oder ausgehärtete Gummiflächen
Verschleißanzeiger (TWI) im Profil sind bereits erreicht
Reifen wirken glatt oder abgefahren
Schlechte Traktion beim Anfahren auf Schnee oder Eis
Längere Bremswege auf nasser Fahrbahn
Häufiges Durchdrehen der Räder
Instabiles Fahrgefühl in Kurven
Damit du Winterreifen von Sommerreifen unterscheiden kannst, hilft dir die folgende Übersicht:
Merkmal | Winterreifen | Sommerreifen |
---|---|---|
Profilgestaltung | Tiefere Rillen und Lamellen für Schnee und Eis | Flacheres Profil, optimiert für trockene Fahrbahnen |
Gummimischung | Weichere Mischung, bleibt auch bei Kälte flexibel | Härtere Mischung, für hohe Temperaturen geeignet |
Kennzeichnung auf der Flanke | M+S, Schneeflockensymbol (3PMSF) | Keine Wintermarkierung, oft nur Standardangaben |
Empfohlene Profiltiefe | 4 mm oder mehr | 3 mm oder mehr |
So stellst du sicher, dass du tatsächlich Winterreifen montiert hast und rechtzeitig erkennst, wenn diese abgefahren sind.
Um herauszufinden, ob deine Winterreifen noch verkehrssicher sind, musst du die Profiltiefe regelmäßig kontrollieren. Dafür stehen dir unterschiedliche Methoden zur Verfügung: mit einem speziellen Messgerät, mit einer einfachen Münze oder durch den Blick auf den Verschleißanzeiger (TWI) im Reifenprofil.
Profiltiefe richtig messen – so geht’s
Du möchtest genau wissen, wie du die Profiltiefe deiner Reifen prüfen kannst? In unserem ausführlichen Ratgeber erklären wir Schritt für Schritt die verschiedenen Methoden und zeigen, worauf du achten solltest: Profiltiefe bei Reifen richtig messen und gesetzliche Mindestprofiltiefe einhalten.
Mit Winterreifen zu fahren, die nicht mehr genug Profil haben, ist nicht nur ein Sicherheitsrisiko, sondern kann auch rechtliche und finanzielle Folgen haben. Wer die gesetzlichen Vorgaben missachtet, muss mit Bußgeldern, Punkten und Problemen mit der Versicherung rechnen.
Liegt die Profiltiefe deiner Winterreifen unter 1,6 Millimetern, droht ein Bußgeld von mindestens 60 Euro sowie ein Punkt in Flensburg. Gefährdest du andere Verkehrsteilnehmer, erhöht sich die Strafe sogar auf 75 Euro. Damit wird deutlich: Abgefahrene Reifen können richtig teuer werden.
Reifen mit zu wenig Profil verdrängen Wasser und Schnee nicht mehr ausreichend. Die Folge: Dein Fahrzeug verliert den Kontakt zur Fahrbahn. Dadurch steigt die Gefahr von Unfällen erheblich, nicht nur für dich, sondern auch für andere Verkehrsteilnehmer.
Kommt es mit abgefahrenen Winterreifen zu einem Unfall, kann deine Versicherung die Leistung kürzen oder sogar verweigern. Das gilt vor allem dann, wenn nachgewiesen wird, dass der Unfall durch den schlechten Zustand der Reifen mitverursacht wurde.
Winterreifen sollten nicht nur dann gewechselt werden, wenn sie die gesetzliche Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimetern unterschreiten. Bereits ab 4 Millimetern Restprofil raten Experten zum Austausch, weil sich die Fahreigenschaften bei Schnee und Nässe deutlich verschlechtern. Auch das Alter der Reifen ist ein wichtiger Faktor.
Darauf solltest du achten:
Profiltiefe von 4 mm: technisch noch erlaubt, aber die Sicherheit nimmt ab – rechtzeitig an den Wechsel denken
Profiltiefe von 3 mm: weiterhin legal, aber nicht mehr empfehlenswert, da Bremswege länger und die Traktion schlechter werden
Alter der Winterreifen: nach 6 bis 8 Jahren austauschen, selbst wenn noch genug Profil vorhanden ist, da das Gummi mit der Zeit verhärtet
Tipp: Prüfe nicht nur die Profiltiefe, sondern auch das Herstellungsdatum deiner Reifen (DOT-Nummer). So erkennst du, ob deine Winterreifen schon zu alt sind, auch wenn das Profil noch ausreichend wirkt.
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