Mit jedem Kilometer nutzt sich dein Reifenprofil ein Stück weiter ab. Winzige Gummipartikel lösen sich von der Lauffläche, und besonders stark beschleunigt sich der Verschleiß bei Vollbremsungen oder einem zu kräftigen Anfahren. Abgefahrene Reifen sind kein harmloser Schönheitsfehler, sondern ein ernstes Sicherheitsrisiko. Sie verlängern den Bremsweg, verschlechtern das Fahrverhalten und erhöhen die Gefahr von Aquaplaning oder Kontrollverlust in Kurven.
Doch woran erkennst du, dass deine Reifen wirklich abgefahren sind? Und wann ist der richtige Zeitpunkt für den Wechsel? In diesem Ratgeber erfährst du, wie du abgefahrene Reifen erkennst, welche Profiltiefe gesetzlich vorgeschrieben ist und wie du mit einfachen Methoden überprüfst, ob deine Reifen noch sicher sind. Außerdem bekommst du Tipps, wie du die Lebensdauer deiner Reifen verlängern und ungleichmäßigen Verschleiß vermeiden kannst.
Warum abgefahrene Reifen gefährlich sind
Abgefahrene Reifen sehen oft harmlos aus – doch sie gehören zu den häufigsten Unfallursachen im Straßenverkehr. Sobald das Profil zu stark abgenutzt ist, kann der Reifen seine wichtigste Aufgabe nicht mehr erfüllen: sicheren Kontakt zur Fahrbahn halten.
Woran du abgefahrene Reifen sofort erkennen kannst
Wenn du aufmerksam fährst, merkst du schnell, dass etwas nicht stimmt. Typische Anzeichen sind:
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längerer Bremsweg, vor allem bei Regen
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unpräzises oder schwammiges Lenkverhalten
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durchdrehende Räder beim Anfahren
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laute Abrollgeräusche oder Vibrationen
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sichtbare Schäden, Risse oder ungleichmäßig abgefahrene Profilrillen
Tipp: Achte auch auf die kleinen Stege in den Profilrillen (Verschleißanzeiger). Sind sie bündig mit der Lauffläche, ist der Reifen abgefahren und muss ersetzt werden.
Was beim Fahren mit abgefahrenen Reifen passiert
Ein abgefahrener Reifen kann das Wasser auf der Straße nicht mehr richtig ableiten. Das führt schnell zu Aquaplaning – das Auto schwimmt auf und reagiert kaum noch auf Lenk- oder Bremsbefehle.
Die Folgen:
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Verlängerter Bremsweg: Selbst wenige Millimeter fehlendes Profil erhöhen die Bremsstrecke um mehrere Meter.
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Verlust der Kontrolle: In Kurven oder bei Spurwechseln kann das Fahrzeug leicht ausbrechen.
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Schlechtere Traktion: Beim Anfahren auf nasser oder verschneiter Fahrbahn drehen die Räder durch.
Auch moderne Sicherheitssysteme wie ABS oder ESP können die Haftungsverluste nur teilweise ausgleichen.
Abgefahrene Reifen und Unfallgefahr – das solltest du wissen
Untersuchungen zeigen, dass das Unfallrisiko bei Reifen mit weniger als 2 mm Profiltiefe deutlich ansteigt. Besonders kritisch sind abgefahrene Hinterreifen:
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Sie erhöhen die Gefahr, dass das Heck ausbricht.
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Das Fahrzeug kann bei Ausweichmanövern ins Schleudern geraten.
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Die Stabilität beim Bremsen auf nasser Fahrbahn nimmt stark ab.
Deshalb gilt: Überprüfe regelmäßig deine Profiltiefe und warte nicht, bis der TÜV dich darauf hinweist. Sicherheit beginnt bei den Reifen – und ein ausreichendes Profil ist der beste Schutz vor gefährlichen Situationen.
Wann sind Reifen abgefahren und müssen gewechselt werden
Wann genau ein Reifen als „abgefahren“ gilt, ist keine Gefühlssache, sondern gesetzlich geregelt. Trotzdem solltest du dich nicht allein auf die vorgeschriebene Mindestprofiltiefe verlassen. Bereits deutlich früher verschlechtern sich Bremsweg, Haftung und Fahrstabilität. Deshalb ist es sinnvoll, das Profil regelmäßig zu prüfen und rechtzeitig zu handeln.
Ab wann gilt ein Reifen als abgefahren
Laut Straßenverkehrsordnung gilt ein Reifen als abgefahren, wenn die Profiltiefe unter 1,6 Millimeter sinkt. Diese Grenze ist der gesetzliche Mindestwert – alles darunter ist ein klarer Verstoß und kann mit Bußgeld und Punkten in Flensburg geahndet werden.
Doch:
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Schon ab 3 Millimetern verlieren Sommerreifen spürbar an Leistung bei Nässe.
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Bei Winterreifen wird ein Wechsel ab 4 Millimetern empfohlen, weil sie dann weniger Grip auf Schnee und Eis haben.
So prüfst du, ob dein Reifen noch zulässig ist:
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Sieh dir die kleinen Gummistege in den Profilrillen an.
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Wenn diese auf einer Höhe mit der Lauffläche liegen, ist das Profil an der Verschleißgrenze.
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Alternativ kannst du eine 1-Euro-Münze verwenden – der goldene Rand ist 3 mm hoch. Verschwindet er im Profil, bist du noch im sicheren Bereich.
Wie lange halten Autoreifen normalerweise
Die Lebensdauer eines Reifens hängt nicht nur von der Profiltiefe ab. Auch Alter, Fahrweise und Pflege spielen eine große Rolle.
Ein grober Richtwert:
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Durchschnittliche Laufleistung: 30.000 bis 50.000 Kilometer
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Maximales Alter: 6 bis 8 Jahre, selbst wenn das Profil noch in Ordnung ist
Wichtige Einflussfaktoren:
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Fahrstil: Häufiges starkes Bremsen, schnelles Beschleunigen oder hohe Kurvengeschwindigkeit nutzen das Profil schneller ab.
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Luftdruck: Zu niedriger oder zu hoher Druck führt zu ungleichmäßiger Abnutzung – oft sind dann Reifenmitte oder -ränder besonders abgefahren.
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Fahrzeugtyp und Antriebsart: Bei Frontantrieb nutzen sich die Vorderreifen meist schneller ab, bei Heckantrieb die hinteren.
Wann solltest du Sommerreifen und Winterreifen wechseln
Auch wenn das Gesetz für Sommer- und Winterreifen die gleiche Mindestprofiltiefe vorsieht, unterscheiden sich die praktischen Empfehlungen:
Reifentyp | Gesetzliche Mindestprofiltiefe | Empfehlung für optimalen Grip |
---|---|---|
Sommerreifen | 1,6 mm | ab 3 mm wechseln |
Winterreifen | 1,6 mm | ab 4 mm wechseln |
Ganzjahresreifen | 1,6 mm | ab 3–4 mm wechseln |
Weitere Wechselgründe:
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Ungleichmäßiger Verschleiß: Wenn Vorder- und Hinterreifen stark unterschiedlich abgefahren sind.
-
Risse, Beulen oder poröses Gummi: Ein Zeichen für Materialermüdung.
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Alter: Nach spätestens sechs Jahren sollten Reifen erneuert werden, unabhängig von der Profiltiefe.
Wenn du unsicher bist, ob deine Reifen noch in Ordnung sind, lass sie in einer Werkstatt prüfen. Eine professionelle Kontrolle kann teure Schäden oder gefährliche Situationen verhindern.
Reifenprofil richtig messen – so erkennst du abgenutzte Reifen
Viele Autofahrer verlassen sich auf ihr Gefühl, wenn es um den Zustand der Reifen geht. Doch um sicher zu wissen, ob deine Reifen noch genug Profil haben, musst du messen. Schon wenige Zehntelmillimeter können darüber entscheiden, ob du auf nasser Fahrbahn rechtzeitig zum Stehen kommst oder ins Rutschen gerätst. Es gibt verschiedene einfache Methoden, mit denen du die Profiltiefe selbst kontrollieren kannst – ganz ohne Werkstatt.
Profiltiefe messen mit Münze oder Messgerät
Um zu prüfen, ob deine Reifen abgefahren sind, brauchst du kein Spezialwerkzeug – eine einfache Münze reicht aus:
1-Euro-Münze:
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Der goldene Rand der Münze ist 3 Millimeter hoch.
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Verschwindet er vollständig im Profil, ist dein Reifen noch in gutem Zustand.
-
Ist der Rand sichtbar, liegt die Profiltiefe unter 3 Millimetern – Zeit, über neue Reifen nachzudenken.
2-Euro-Münze:
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Hier beträgt der Rand etwa 4 Millimeter – ideal, um Winterreifen zu prüfen.
Wer es ganz genau wissen will, nutzt einen Profiltiefenmesser.
Diese gibt es in zwei Varianten:
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Analog: mit einer kleinen Skala, die du abliest.
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Digital: zeigt den Wert präzise auf dem Display an.
So misst du richtig:
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Drücke den Messstift in die tiefste Stelle der Profilrille.
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Lies den Wert ab.
-
Wiederhole die Messung an mehreren Stellen – oft nutzt sich das Profil ungleichmäßig ab.
Mindestprofiltiefe bei Sommerreifen und Winterreifen
Die gesetzliche Mindestprofiltiefe beträgt bei allen Reifenarten 1,6 Millimeter. Für deine Sicherheit reicht das aber kaum aus. Experten empfehlen:
Reifentyp | Gesetzliche Mindesttiefe | Empfohlene Profiltiefe | Begründung |
---|---|---|---|
Sommerreifen | 1,6 mm | ab 3 mm wechseln | kürzerer Bremsweg, bessere Haftung bei Nässe |
Winterreifen | 1,6 mm | ab 4 mm wechseln | mehr Grip auf Schnee und Eis |
Ganzjahresreifen | 1,6 mm | ab 3–4 mm wechseln | sicher bei wechselnden Bedingungen |
Sinkt das Profil unter diese Werte, verschlechtert sich die Bodenhaftung deutlich. Das gilt besonders für nasse Straßen oder bei niedrigen Temperaturen.
Wichtig: Auch wenn die Reifen noch genügend Profil haben, solltest du sie spätestens nach sechs Jahren wechseln – das Gummi altert und verliert an Elastizität.
Unterschiedliche Abnutzung der Reifen – vorne oder hinten stärker abgefahren
Reifen nutzen sich nicht gleichmäßig ab. Die Ursachen sind vielfältig und hängen von Fahrzeugtyp, Antrieb und Fahrweise ab.
Typische Unterschiede:
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Bei Autos mit Frontantrieb sind die Vorderreifen stärker beansprucht, da sie Lenk-, Antriebs- und Bremskräfte gleichzeitig übertragen.
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Bei Heckantrieb verschleißen dagegen oft die Hinterreifen schneller.
-
Ein zu niedriger Luftdruck führt zu stärkerem Abrieb an den Reifenschultern (außen).
-
Ein zu hoher Luftdruck nutzt die Reifenmitte stärker ab.
Tipp:
Wechsle die Position deiner Reifen regelmäßig – etwa beim saisonalen Reifenwechsel. So erreichst du eine gleichmäßige Abnutzung und verlängerst die Lebensdauer.
Wenn du feststellst, dass deine Reifen einseitig oder unregelmäßig abgefahren sind, kann das auch auf Probleme mit der Achsgeometrie oder Stoßdämpfern hindeuten. In diesem Fall sollte eine Werkstatt eine Achsvermessung durchführen.
Abgefahrene Reifen erkennen – Sichtprüfung und typische Symptome
Nicht immer brauchst du ein Messgerät, um zu erkennen, dass deine Reifen abgefahren sind. Oft reicht ein genauer Blick oder ein kurzer Fahrtest, um zu merken, dass etwas nicht stimmt. Durch kleine Veränderungen im Profil, unregelmäßige Abnutzung oder verändertes Fahrverhalten kannst du frühzeitig feststellen, ob ein Reifenwechsel notwendig ist.
Wie sehen abgefahrene Reifen aus
Abgefahrene Reifen sind leicht zu erkennen, wenn du weißt, worauf du achten musst. Ein Reifen gilt als stark abgenutzt, wenn das Profil flach, glatt oder ungleichmäßig erscheint.
Typische Merkmale:
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Die Profilrillen sind kaum noch sichtbar oder fühlen sich glatt an.
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Die kleinen Stege (Verschleißanzeiger) in den Rillen liegen fast auf einer Ebene mit der Lauffläche.
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Risse, feine Schnitte oder poröse Stellen deuten auf Materialermüdung hin.
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An den Seitenwänden zeigen sich oft helle Linien oder Ausbuchtungen.
Reifen innen oder außen abgefahren – Ursachen und Folgen
Ein ungleichmäßig abgefahrener Reifen ist ein Warnsignal. Besonders häufig nutzen sich Reifen innen oder außen stärker ab, was auf technische oder fahrdynamische Ursachen hindeutet.
Häufige Ursachen:
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Falscher Luftdruck:
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Zu wenig Druck → Abnutzung an den Außenrändern.
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Zu hoher Druck → Abnutzung in der Mitte.
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Fehlerhafte Achsgeometrie:
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Nach Bordsteinanprall oder Schlaglochfahrt kann die Spur verstellt sein.
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Defekte Stoßdämpfer:
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Der Reifen verliert gleichmäßigen Bodenkontakt, was zu Sägezahnbildung oder punktuellem Verschleiß führt.
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Folgen:
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Der Bremsweg verlängert sich deutlich.
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Das Fahrzeug zieht während der Fahrt oder beim Bremsen zur Seite.
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Auf Dauer drohen Schäden an Fahrwerk und Aufhängung.
Was du tun solltest:
Lass bei ungleichmäßiger Abnutzung immer eine Achsvermessung durchführen. Nur so kann verhindert werden, dass auch der neue Reifen bald wieder einseitig abgefahren ist.
Geräusche und Fahrverhalten bei abgefahrenen Reifen
Nicht nur das Aussehen, auch das Fahrgefühl verrät viel über den Zustand deiner Reifen. Wenn sie abgefahren sind, verändern sich Komfort, Stabilität und Geräuschentwicklung spürbar.
Auffällige Symptome:
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Lauteres Abrollgeräusch, vor allem bei höherem Tempo.
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Vibrationen im Lenkrad oder im Fahrzeugboden.
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Das Auto wirkt „unruhig“ und reagiert empfindlich auf Lenkbewegungen.
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Schlechtere Haftung bei Nässe – das Fahrzeug schwimmt schneller auf.
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Beim Anfahren drehen die Räder leichter durch.
Hinweis:
Wenn du mehrere dieser Anzeichen gleichzeitig bemerkst, solltest du deine Reifen umgehend prüfen oder in einer Werkstatt kontrollieren lassen. Schon kleine Veränderungen können ein Hinweis auf sicherheitsrelevanten Verschleiß sein.
So gehst du vor, wenn deine Reifen abgefahren sind
Sobald du festgestellt hast, dass deine Reifen abgefahren oder ungleichmäßig abgenutzt sind, solltest du schnell handeln. Je länger du mit zu geringem Profil fährst, desto höher ist das Unfallrisiko – und auch der Bremsweg verlängert sich erheblich. Damit du sicher bleibst und keine unnötigen Kosten verursachst, ist es wichtig, strukturiert vorzugehen: prüfen, planen und dann wechseln.
Wann sich der Reifenwechsel wirklich lohnt
Ein Reifenwechsel lohnt sich nicht erst, wenn die gesetzliche Mindestprofiltiefe erreicht ist. Auch davor kann ein Austausch sinnvoll sein – zum Beispiel, wenn du merkst, dass:
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der Grip bei Nässe deutlich nachlässt,
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das Fahrzeug instabil in Kurven reagiert,
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du Risse, Dellen oder ungleichmäßigen Abrieb erkennst,
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der Reifen älter als sechs Jahre ist (DOT-Nummer prüfen),
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du beim Fahren Vibrationen oder laute Geräusche bemerkst.
Reifen richtig prüfen und neue Reifen auswählen
Bevor du neue Reifen kaufst, solltest du einige Punkte überprüfen. So stellst du sicher, dass der neue Satz perfekt zu deinem Auto und deinem Fahrstil passt.
1. Reifengröße und -typ bestimmen
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Lies die Werte direkt auf der Reifenflanke ab (z. B. 205/55 R16 91V).
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Prüfe in der Zulassungsbescheinigung Teil I, welche Größen erlaubt sind.
2. Passenden Reifentyp wählen
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Sommerreifen: für warme Temperaturen, kurze Bremswege auf trockenem Asphalt.
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Winterreifen: für Schnee, Eis und Temperaturen unter 7 °C.
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Ganzjahresreifen: Kompromisslösung für moderate Klimazonen.
3. Auf Qualität achten
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Markenreifen bieten meist bessere Haftung und Haltbarkeit.
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Achte auf das EU-Reifenlabel: Es gibt Auskunft über Rollwiderstand, Nasshaftung und Geräuschentwicklung.
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Lies aktuelle Reifentests (z. B. ADAC oder AutoBild), um ein Modell mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis zu finden.
4. Montage und Auswuchten
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Lass deine neuen Reifen immer professionell montieren.
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Ein korrektes Auswuchten verhindert Vibrationen und verlängert die Lebensdauer.
Welche Kosten beim Reifenwechsel entstehen
Die Kosten für einen Reifenwechsel hängen von mehreren Faktoren ab: Reifengröße, Werkstattpreise und ob du neue Reifen oder nur eine Umrüstung brauchst.
Richtwerte für den Wechsel pro Saison:
Leistung | Durchschnittlicher Preis |
---|---|
Reifen auf Felge wechseln | 30 – 60 Euro |
Reifen aufziehen und auswuchten | 60 – 120 Euro |
Altreifen entsorgen | 2 – 5 Euro pro Reifen |
Kosten für neue Reifen:
-
Kleinwagenreifen: ab 40 Euro pro Stück
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Mittelklasse: 60 – 120 Euro
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SUV- oder Sportreifen: 100 – 250 Euro
Tipps, um die Abnutzung deiner Reifen zu verringern
Reifenverschleiß lässt sich nicht vermeiden – aber deutlich verlangsamen. Mit der richtigen Pflege, dem passenden Luftdruck und einer angepassten Fahrweise kannst du die Lebensdauer deiner Reifen deutlich verlängern. Das spart Geld, erhöht die Sicherheit und sorgt dafür, dass du gleichmäßigen Grip auf allen Rädern behältst.
Richtiger Luftdruck und Fahrweise
Der Luftdruck ist einer der entscheidendsten Faktoren für gleichmäßige Abnutzung. Schon ein leicht zu niedriger oder zu hoher Druck wirkt sich negativ auf das Profil aus.
Das solltest du beachten:
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Prüfe den Reifendruck mindestens einmal im Monat und vor jeder längeren Fahrt.
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Den richtigen Druck findest du in der Betriebsanleitung oder im Tankdeckel deines Fahrzeugs.
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Miss den Druck immer bei kalten Reifen, also bevor du losfährst.
Typische Folgen falschen Drucks:
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Zu niedriger Luftdruck: Profil nutzt sich an den Außenkanten ab, der Verbrauch steigt, das Fahrverhalten wird schwammig.
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Zu hoher Luftdruck: Mittlerer Bereich des Profils nutzt sich schneller ab, die Aufstandsfläche verkleinert sich.
Auch dein Fahrstil hat großen Einfluss auf die Reifenlebensdauer:
-
Vermeide starkes Beschleunigen und abruptes Bremsen.
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Fahre vorausschauend und gleichmäßig.
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Reduziere Geschwindigkeit in Kurven – das schont die Reifenschultern.
Warum regelmäßige Kontrolle und Achsvermessung wichtig sind
Ein gleichmäßig abgefahrenes Profil ist ein gutes Zeichen – ungleichmäßige Abnutzung dagegen ein Hinweis auf technische Probleme.
Kontrolliere regelmäßig:
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Profiltiefe an mehreren Stellen
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Risse, Fremdkörper oder Beulen an der Reifenflanke
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Laufgeräusche oder Vibrationen während der Fahrt
Wenn du feststellst, dass deine Reifen einseitig abgefahren sind, solltest du eine Achsvermessung in der Werkstatt durchführen lassen. Schon kleine Abweichungen in der Spur können dafür sorgen, dass ein Reifen doppelt so schnell verschleißt wie der andere.
Zusätzlich sinnvoll:
-
Stoßdämpfer prüfen lassen
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Räder auswuchten
-
Nach dem Wechsel von Sommer- auf Winterreifen eine Sichtkontrolle durchführen
Reifenrotation – so nutzt du alle Reifen gleichmäßig ab
Reifenrotation bedeutet, die Position der Reifen regelmäßig zu tauschen – beispielsweise die Vorderreifen nach hinten und umgekehrt. Dadurch wird das Profil gleichmäßiger beansprucht und der Verschleiß ausgeglichen.
Empfehlung:
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Wechsle die Reifenposition alle 10.000 bis 15.000 Kilometer oder bei jedem saisonalen Wechsel.
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Achte darauf, dass du nur gleichartige Reifen (Profil, Marke, Größe) tauschst.
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Markiere beim Abmontieren die ursprüngliche Position („VL“ = vorne links, „HR“ = hinten rechts usw.), um die Rotation nachzuvollziehen.
Vorteile der Reifenrotation:
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Längere Lebensdauer aller Reifen
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Gleichmäßiger Grip auf allen Achsen
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Besseres und stabileres Fahrverhalten
Häufig gestellte Fragen zum Thema: Abgefahrene Reifen erkennen
Du erkennst abgefahrene Reifen daran, dass die Profilrillen flach wirken, die kleinen Stege (Verschleißanzeiger) in den Rillen fast auf einer Höhe mit der Lauffläche liegen und das Fahrverhalten sich verändert. Auch längere Bremswege, schwammige Lenkung oder durchdrehende Räder sind deutliche Hinweise.
Ein abgefahrener Reifen wirkt glatt, glänzend und weist kaum noch Profilrillen auf. Oft sind die Kanten rundlich abgenutzt, und in der Mitte zeigen sich glatte Flächen. Außerdem können feine Risse, Verfärbungen oder poröse Stellen an der Seitenwand auftreten – klare Zeichen für Alterung und Verschleiß.
Rechtlich gilt ein Reifen als abgefahren, sobald die Profiltiefe unter 1,6 Millimeter liegt. Diese Grenze ist gesetzlich vorgeschrieben. Für mehr Sicherheit empfehlen Experten jedoch, Sommerreifen ab 3 Millimetern und Winterreifen ab 4 Millimetern zu wechseln.
Du kannst die Profiltiefe ganz einfach selbst prüfen – mit einer 1-Euro-Münze: Der goldene Rand ist 3 mm hoch. Verschwindet er vollständig im Profil, ist der Reifen noch in Ordnung. Alternativ kannst du ein Profiltiefenmessgerät (digital oder analog) verwenden, um exakte Werte zu erhalten.
Mit abgefahrenen Reifen verlängert sich dein Bremsweg erheblich, besonders bei Nässe. Die Haftung auf der Straße nimmt stark ab, und die Gefahr von Aquaplaning oder Kontrollverlust in Kurven steigt deutlich. Außerdem drohen Bußgelder und Punkte in Flensburg, wenn du unter der gesetzlichen Mindestprofiltiefe fährst.
Ja. Reifen mit weniger als 1,6 mm Profiltiefe gelten als erheblicher Mangel und führen beim TÜV zur Verweigerung der Plakette. Auch Risse, Beulen oder sichtbare Gewebeschichten führen zu einer Beanstandung. Vor der Hauptuntersuchung lohnt sich daher immer eine gründliche Kontrolle.
Achte auf den richtigen Luftdruck, lass regelmäßig die Achsgeometrie prüfen und führe eine Reifenrotation durch – idealerweise bei jedem saisonalen Wechsel. So nutzt du alle Reifen gleichmäßig ab und verlängerst ihre Lebensdauer deutlich.
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