Die Autobild testete dieses Jahr zwölf verschiedene Wintermodelle der Dimension 225/40 R 18 für die Kompaktklasse. Denn die kalte Jahreszeit rückt immer näher, die Temperatur sinkt, die Straßen werden kalt, nass, oder sind mit Schnee und Eis bedeckt. Wie wichtig ordentlich Grip ist, um sicher ans Ziel zu kommen, zeigte der Test mit einem Sommerreifen in vier Schneedisziplinen. In allen hat er kläglich versagt und ist somit nicht für das Fahren im Winter zu gebrauchen. Nicht umsonst herrscht laut Straßenverkehrsordnung eine Winterreifenpflicht bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte bei einem zulässigen Gesamtgewicht bis 3,5 Tonnen. Welche Reifen sich besonders bewährt haben, erfährst du im Test.
Winterreifen für Kompaktsportwagen auf den Zahn gefühlt
Die Autobild testete dieses Jahr zwölf verschiedene Modelle bekannter Hersteller für Reifen und unterteilte sie in die vier Kategorien: Vorbildlich, gut, befriedigend und empfehlenswert.
Vorbildlich in allen Disziplinen zeigte sich der Bridgestone Blizzak LM005
Viermal verlieh Autobild das Prädikat „vorbildlich“, doch ein Reifen stach besonders hervor. Das Modell Bridgestone Blizzak LM005. Der Testsieger überzeugte mit sportlich dynamischem Handling auf Schnee und nasser Fahrbahn. Er hat eine gute Rückmeldung und besitzt insgesamt ausgezeichnete Wintereigenschaften. Einzig den Komfort bewertet Autobild nur als durchschnittlich.
Platz zwei teilen sich der Hankook Winter i*cept evo3 (W330) und der Michelin Pilot Alpin 5. Beide Reifen können auf nassen und verschneiten Strecken punkten. Hankook schneidet sehr gut bei Aquaplaning-Sicherheit und präzisem Handling ab. Das Modell von Michelin besitzt ein Premium-Winterprofil, ein harmonisches Lenkverhalten und einen geringen Rollwiderstand, ist dafür aber auch im Preis höher angesiedelt als der Hankook-Reifen, der wiederum mit seinem geringen Preis punktet.
Auf Platz vier landen ebenfalls zwei Reifen, der Vredestein Wintrac Pro und der Goodyear UltraGrip Performance +. Das Modell von Goodyear ist ein Allroundtalent und überzeugt mit dynamischem Handling, präzisem Einlenkverhalten und gutem Komfort. Bei diesem Reifen stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis. Allerdings hat er eine kleine Schwäche: seine leicht verlängerten Trockenbremswege. Vredestein hat seine Stärken im Schnee, auf trockenen sowie nassen Pisten. Er hat eine stabile Seitenführung und kurze Bremswege. Seine Schwäche liegt in einem erhöhten Rollwiderstand.
Die Testkanidaten im Überblick
Autobild Sportcars Winterreifentest in der Dimension 225/40 R18Testfahrzeug: VW Golf GTI |
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Platz | Profil | Schnee* | Nass* | Trocken* | Urteil und Angebot |
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1- | 1- | 2 |
vorbildlich |
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2. Platz | 2+ | 1- | 2 |
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3. Platz | 1- | 2 | 2+ |
vorbildlich |
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4. Platz | 2+ | 2+ | 2 |
vorbildlich |
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5. Platz | 2 | 1- | 2 |
vorbildlich |
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6.Platz | 1- | 2+ | 2- |
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7.Platz |
2+ | 2 | 2 |
gut |
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8.Platz |
1- | 2- | 2- |
befriedigend |
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9.Platz |
2 | 2- | 2 |
befriedigend |
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10.Platz |
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2- | 2- | 2- |
befriedigend |
11.Platz |
2 | 3+ | 2 |
befriedigend |
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12.Platz |
3 | 2+ | 2- |
bedingt empfehlenswert |
Auch mit dem Testurteil "Gut" brauch man sich nicht zu verstecken...
Das Urteil „gut“ fällt die Autobild bei zwei Reifen. Der Falken Eurowinter HS01 landet auf Platz sechs und damit genau im Mittelfeld. Er besitzt gute Fahreigenschaften bei Schnee und Nässe und hat leise Abrollgeräusche. Das Prädikat „vorbildlich“ verpasst er aber aufgrund untersteuerndem Fahrverhalten auf trockenen Strecken. Platz sieben belegt der Continental WinterContact TS850 P. Dieser Reifen hat ein dynamisches Nasshandling, besitzt gute Winterqualitäten, kurze Schnee- und Nassbremswege. Er schwächelt aber durch geringe Sicherheitsreserven bei Aquaplaning. Der Preis ist hier etwas zu hoch angesiedelt.
Mit dem Urteil "Befriedigend" stand der BF Goodrich G-Force Winter2 nicht alleine da
Den achten Platz belegt der BF Goodrich G-Force Winter2. Seine Performance im Schnee ist ausgezeichnet. Er ist leise und hat nur einen geringen Rollwiderstand. Um mit „gut“ bewertet zu werden, sind seine Schwächen bei Nässe und Trockenheit zu groß. Er hat ein untersteuerndes Handling und verlängerte Nassbremswege. Maxxis Premitra Snow WP6 schwächelt durch eingeschränkte Seitenführung und verlängerte Bremswege auf nassen Pisten, hat aber trotzdem ein gutes Preis-
Leistungs-Verhältnis. Durch gute Wintereigenschaften und hohe Sicherheit bei Aquaplaning kann er überzeugen. Gerade noch so in den top zehn ist der Pirelli Winter Sottozero 3. Er hat kurze Bremswege auf Schnee und Nässe. Allerdings untersteuert er beim Nass- und Trockenhandling und hat nur mäßig Zugkraft auf Schnee. Insgesamt ist der Preis für diesen Reifen aber gerechtfertigt. Auf dem elften Platz landet der Toyo Observe S944. Stabile Fahreigenschaften auf Schnee, geringer Rollwiderstand und dynamisches Trockenhandling zeichnen ihn aus. Seine Schwächen liegen beim mäßigen Grip, der im Winter besonders wichtig ist, zudem untersteuert er beim Nasshandling und hat verlängerte Nassbremswege.
Für Reifen mit dem Urteil "Bedingt empfehlenswert" gibt es bessere Alternativen
Das Schlusslicht auf Platz zwölf ist das Modell Kumho WinterCraft WP71. Überraschenderweise besitzt dieser Reifen die besten Nässe- und Aquaplaningqualitäten. Allerdings überwiegen seine Schwächen und er ist daher nur bedingt weiterzuempfehlen. Er hat eine eingeschränkte Seitenführung und nur verzögertes Lenkansprechen auf zugeschneiten Strecken. Sein Abrollkomfort ist auch nur mäßig und der Rollwiderstand ist erhöht.
Fazit
Auch im Winter sicher von A nach B kommen und den Fahrspaß beibehalten ist mit dem Fortschritt der Winterreifen immer besser möglich. Wirklich enttäuscht hat keiner der Reifen. Ihre Schwächen sind gering und sogar fünf der zwölf getesteten Reifen wurden mit „vorbildlich“ bewertet. Am besten schnitt der Reifen Bridgestone Blizzak LM005 ab. Er ist durchaus herauszuheben in der Dimension 225/40 R18. Doch auch die hinteren Plätze sind je nach Einsatzgebiet unter anderem für Wenigfahrer zu empfehlen.