Winterreifentest der Auto Bild sportscars 2017

Sportliche Winterreifen sollen auch auf trockener Straße und bei Nässe für kurze Bremswege und guten Grip sorgen. Gleichzeitig muss die Performance auch bei Schnee und Eis stimmen. Der Winterreifentest 2017 der Auto Bild sportscars offenbarte nun, welchen Aspiranten in der Reifengröße 225/40 R18 (92V) dieser Kompromiss am besten gelang.

10 Winterreifen im Test

Für ideale winterliche Test-Voraussetzungen reisten die Reifentester bis weit in den Norden Schwedens. Mit an Bord waren zehn neue Winterreifen in 225/40 R18 sowie ein sportlicher VW Golf GTI Performance. In der weißen Schneelandschaft offenbarten sich große Leistungsunterschiede zwischen den Kontrahenten. Besonders der Michelin Pilot Alpin 4 überzeugte mit vorbildlichen Leistungen auf Eis und Schnee. Als nur mäßig guter Schneemann entpuppte sich der Cooper WM-SA 2+.

Bitte schön sportlich: Auto Bild sportscars testet sportliche Winterreifen in 225/40 R18

Winterreifen von Markenherstellern auf hohem Niveau

Wie erwartet schlitterte der Sommer-Referenz-Reifen quer durch alle Winter-Disziplinen. Er zeigte den konkurrierenden Winterreifen aber auf, an welche Performance sie sich auf trockener oder nasser Piste zu messen haben. Die sportlichen Winterreifen der Markenhersteller beweisen auch hier ein fast durchweg hohes Niveau. Sehr unausgewogene Performance wurde bei der Billigmarke Sunny gemessen. Überzeugte der Wintermax noch bei Schnee, versagte er beinahe auf ganzer Linie bei Nässe.

Unter der Winterreifen-Rangliste geht es zu den einzelnen Test-Disziplinen.

Die Tester prüften die 10 Winterreifen sowohl auf Schnee als auch auf nasser und trockener Fahrbahn. Alle Kategorien setzen sich aus mehreren Testverfahren zusammen. Aus allen Teilergebnissen des Winterreifentests bildet sich das Urteil der Prüfer und der Rang. Zusammenfassungen der einzelnen Test-Ergebnisse finden Sie unter der Tabelle.

Winterreifen von Michelin durchweg stark in allen Schnee-Disziplinen

Im Kurvenfahrverhalten und bei der Traktion – wie sie besonders beim Anfahren an verschneiten Kreuzungen zum Tragen kommt – macht der Michelin Pilot Alpin 4 seinem Namen alle Ehre und erzielt Top-Ergebnisse. Nur der billige Sunny steckt ihn sowohl beim Slalom als auch beim Bremsen auf Schnee noch in die Tasche. Bemerkenswert fanden die Tester hier einmal wieder, wie eklatant der Bremswegunterschied zwischen Winterreifen und dem Sommerreifen ist. Bleibt selbst der schwächste Winterreifen (Cooper) aus Tempo 50 noch bei deutlich unter 30 Metern Bremsweg, verlängert sich dieser beim Sommerreifen auf fast 80 Meter!

Der Test auf trockener Piste zeigt Schwächen bei Sunny, Fulda und Nokian

Beim Bremsen auf trockener Strecke zeigt die geschlossene Profiloberfläche und die härtere Gummimischung des Sommerreifens ihre Wirkung. Deutlich über eine Autolänge liegt hier (38,5 m Bremsweg) – nach einer Bremsung bei Tempo 100 – bis zum ersten Winterreifen (44,2 m). Der Nokian WR A4, der Pirelli Winter Sottozero 3, der Goodyear UltraGrip Performance Gen-1, der Continental WinterContact TS 850 P, der Dunlop Winter Sport 5 und der Michelin Pilot Alpin PA4 geben sich hier kaum etwas. Der Sunny aber rutscht mit 47,5 Metern noch einmal über drei Meter weiter, womit er auf trockener Straße deklassiert wird. Dieser Trend setzt sich auch beim Handling auf trockener Piste fort. Der Billigreifen übersteuert bei Lastwechsel deutlich. Sehr gut schneiden hier der Continental, der Hankook und der Michelin ab.

Auch beim Test des Rollwiderstands gewinnt der Continental mit deutlichem Abstand. Reifen mit niedrigem Rollwiderstand sind spritsparender. Die Tester errechnen, dass mit dem leichtlaufenden Reifen von Continental im Unterschied zum schwer laufenden Cooper bis zu 5 Prozent Verbrauch eingespart werden kann.

Den Continental macht im Winterreifentest auch bei Regen keiner nass

Bei Nässe hat der Sommerreifen sowohl bei Handling als auch bei Aquaplaning die Nase vorn. Doch insbesondere der Reifen von Continental liegt beinahe immer nur knapp dahinter und beim Bremsweg schlägt er den Sommerreifen sogar. Doch auch die Konkurrenz von Michelin, Goodyear und Dunlop besticht durch gute Performance auf Nässe. Weit abgeschlagen wieder einmal der Billigreifen von Sunny. Bei Nässe rutschen die Leistungen im wahrsten Sinne des Wortes bis ins Mangelhafte hinein: Das zeigt der Nass-Bremsweg von deutlich über 60 Meter aus Tempo 100.

Fazit des Auto Bild sportscars Winterreifentest: Drei Teilnehmer ohne Blöße

Die Tester betonen die durchweg guten Leistungen vom Continental WinterContact TS 850 P, vom Michelin Pilot Alpin PA4 und vom Goodyear Ultra Grip Performance Gen-1. Alle drei Winterreifen hätten sich nicht einen Ausrutscher geleistet. Gute bis sehr gute Performance auf Schnee und Eis, aber auch bei Nässe und Trockenheit. Von dem billigen Wintermax von Sunny raten die Experten trotz guter Winter-Eigenschaften jedoch ab. Gerade unsere wechselhaften Winter in Deutschland erfordern Reifen, die auch auf Nässe starke Leistung bringen. Und hier zeigt sich das "China-Schnäppchen" eher schwach auf der Brust.

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