AutoBild Ganzjahresreifentest: 225/50 R17

* Die Kategorie "Kosten" fließt zusätzlich in die Gesamtbewertung mit ein. 

Die Grundlage für den Reifentest

Als Testmaßstab für die Ganzjahresreifen gelten typische Vertreter aus dem Sommer- und Winterreifensegment. Anhand dessen werden die Punkte Fahrdynamik und Sicherheit gemessen. Leichte Abstriche werden dabei bewusst toleriert, schließlich sind ja auch die individuellen Anforderungen an die Allwetter-Könner ungleich größer.

Alle der insgesamt 32 Ganzjahresreifen müssen sich zunächst über die Bremstests für den eigentlichen Hauptteil des Reifentests qualifizieren. Dazu werden die Bremswege auf nasser und trockener Piste jedes Kandidaten berücksichtigt. Bremswege, die länger als 97 Meter sind, gelten hier als Ausschlusskriterium für den Hauptteil des Reifentests.

Der Härtetest auf Schnee

Als Grundlage wurde das Leistungsniveau des mitgetesteten Winterreifens herangezogen. So können bei der Traktionsmessung drei der Ganzjahresreifen im direkten Vergleich zum Winterreifen vorbeiziehen, nur die Modelle von Nexen und Viking weisen Probleme bei der Berganfahrt oder einer gefrorenen Ampelkreuzung auf. Lediglich beim Punkt Seitenführung ist und bleibt der Winterreifen nicht zu schlagen. Die Ganzjahresreifen von Continental, Maxxis, Michelin und Nokian überzeugen aber auch mit sicherer Seitenführung beim Handling. Der Nexen landet in der Kategorie auf dem letzten Platz, aber für die Schneeflocke auf der Seitenwand reicht es allemal.

Auf trockener Piste unterwegs

Hier ist der Maßstab ein Sommerreifen, den es zu schlagen gilt. Besonders erwähnenswert: Bei direktem Einlenkverhalten und einer guten Balance überzeugen die Kandidaten von Michelin und Bridgestone. Die Ganzjahresreifen von Giti und Viking verschenken sechs Meter Sicherheitsreserven beim Bremsen im direkten Vergleich.

Auf nasser Piste

Hier ist grundsätzlich gut zu wissen, dass Ganzjahresreifen die breiten Hauptprofilrillen fehlen und diese dadurch beim Aquaplaning mehr schwimmen. Dementsprechend schneidet der Sommerreifen bei Nässe sowie sommerlichen Temperaturen besser ab und bleibt auch im direkten Vergleich ungeschlagen. Anders sieht es wiederum aus, wenn die Temperaturen in den Keller fallen, also unter fünf Grad Celsius. Die Gummimischung des Sommerspezialisten verhärtet sich, was sich direkt auf den Nässegrip auswirkt. Anders hier die Ganzjahresreifen, die zuverlässig über einen breiten Temperaturbereich hohe Sicherheit bieten, unabhängig von der Jahreszeit.

Fazit

Realistisch und nüchtern betrachtet kommen die Ganzjahresreifen nicht an die starke Performance von Sommer- und Winterreifen heran. Aber auch mit Ganzjahresreifen ist man sicher und dynamisch unterwegs, auch bei Fahrzeugen der Mittelklasse. Zusätzlich ist man bei plötzlichem Wetterumschwung auf der sicheren Seite und die gesparten Ausgaben für die Doppelbereifung machen Ganzjahresreifen zur kostengünstigen Alternative. Das Testsiegermodell von Goodyear, der Vector 4Seasons Gen3 überzeugt mit einer starken Leistung bei jeder Witterung, mit dynamischem Handlingverhalten, kurzen Bremswegen bei nasser Fahrbahn und guten Aquaplaningreserven. Zusätzlich stechen die hohe Kilometerleistung und das attraktive Preis-Leistungs-Verhältnis hervor. Die gewonnenen Erfahrungswerte von Goodyear, als Erfinder des Ganzjahresreifens, sind somit deutlich nachweisbar und perfekt umgesetzt.