Ganzjahresreifen sind klar im Trend. Immer mehr Autofahrer setzen auf Allwetterpneus, um sich den saisonalen Reifenwechsel zu sparen. Hersteller und Industrie folgen der Tendenz zum Allwetterreifen oft nur widerwillig. Die Ganzjahresreifen-Tests der vergangenen Jahre aber zeigen: Die Reifen werden immer besser. Welches die Vor- und Nachteile von Ganzjahresreifen gegenüber Winterreifen sind und für wen sich die "Alleskönner" lohnen, zeigen wir in diesem Artikel.
Schon 2010 wurde in Deutschland eine situative Winterreifenpflicht eingeführt. Das bedeutet, dass Winterreifen verpflichtend sind, wenn winterliche Straßenverhältnisse herrschen. Bei Schnee, Eis oder Schneematsch auf Sommerreifen unterwegs zu sein, steht also offiziell unter Strafe nach der StVO. Genaue Informationen rund um die Winterreifenpflicht können Sie bei uns im Blog nachlesen.
Winterreifen oder Ganzjahresreifen? Viele Autofahrer würden sich den Reifenwechsel lieber sparen. Doch für wen lohnen sich Allwetterreifen wirklich?
Ein Allwetterreifen oder Ganzjahresreifen ist dann für den Einsatz im Winter zugelassen, wenn er das Schneeflockensymbol trägt. Reifen mit dieser Kennzeichnung auf der Seitenwand sind gesetzlich für den Einsatz bei winterlichen Straßenverhältnissen zugelassen.
Eine komplizierte Frage. Wie bereits im Artikel "Winterreifen gegen Sommerreifen - der Vergleich" beschrieben, gibt es zwischen Reifen für Sommer und Winter viele Unterschiede. Sowohl die Gummimischung als auch die Profilstruktur unterscheidet sich deutlich. Schließlich müssen die Reifen in unseren Breitengraden mit vollkommen unterschiedlichen Straßenbedingungen im Winter oder im Sommer zurechtkommen.
Grundsätzlich darf also trotz der Existenz von Allwetterreifen immer noch behauptet werden: Winterreifen sind Spezialisten für den Winter und sind Ganzjahresreifen bei Winterwetter in der Regel überlegen. Das klingt nicht nach einer klaren Ansage? Stimmt. Denn Ganzjahresreifen werden eindeutig besser.
Ganzjahresreifen und Winterreifen brauchen die Kennzeichnung M+S und das "Alpine-Symbol" mit der Schneeflocke.
Wie unter anderem der GTÜ-Ganzjahresreifen-Test 2017 zeigt, konnten viele Ganzjahresreifen deutlich an Qualität hinzugewinnen. Diese Erkenntnis gilt insbesondere für Exemplare einiger großer Hersteller, die sich den neuen Markt-Entwicklungen beugen mussten und offensichtlich in die Entwicklung neuer Pneus investieren. Das macht die Entscheidung für einen Ganzjahresreifen zwar immer noch zu einem Kompromiss, der gut abgewägt werden will. Doch die preiswertere "Alleskönner-Lösung" wird auch aus qualitativen Gründen immer attraktiver. Zu allen Ganzjahresreifentests.
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Wie man beim Namen schon vermuten könnte, ist der Ganzjahresreifen eine Mischung aus Sommer- und Winterreifen. Sowohl im Material als auch im Reifenprofil werden die jeweiligen Besonderheiten für Sommer und Winter kombiniert. Wobei einige Ganzjahresreifen auf dem Markt eher die Nähe zu Winterreifen andere mehr zum Sommerreifen suchen.
Die sogenannten Lamellen, feine Rillen im Profil von Winterreifen, gibt es auch bei Ganzjahresreifen. Jedoch sind die Lamellen, die den Grip auf Schnee erhöhen, nicht gleichmäßig über die gesamte Lauffläche verteilt wie bei Winterreifen. Bei den meisten Allwetterreifen befinden sich die Winter-Lamellen im mittleren Teil der Lauffläche des Reifens. Die Folgen für die Performance auf Schnee kann man sich hier schnell ausmalen. Bei starkem Schneefall können Ganzjahresreifen durchschnittlich schlechter auf Schnee "greifen" als Winterreifen.
Damit Ganzjahresreifen bei Kälte eine ähnlich gute Performance liefern wie Winterreifen und ihre Lamellenstruktur ausspielen können, werden sie mit einer weicheren Materialmischung hergestellt als die vergleichsweise harten Sommerreifen. Die Folge sind zwangsläufig längere Bremswege bei trockenem Untergrund. Harte Gummimischungen führen bei qualitativen Sommerreifen aber auch zu geringerem Abrieb und Verschleiß.
Durch breitere Rillen im Sommerreifenprofil wird Aquaplaning entgegengewirkt. Eine weitere Qualität, die Ganzjahresreifen aufgrund ihrer "Profilmischung" nicht auf gleiche Art und Weise erbringen können.
Ganzjahresreifen sind weicher als Sommerreifen und nutzen sich auf trockener Straße schneller ab.
Wie wir in diesem Artikel zum Auto Bild allrad Test für Ganzjahresreifen schon berichteten, schlagen sich die Allwetterpneus vieler Hersteller immer besser. Doch Qualität hat auch hier ihren Preis. Für einen richtig guten Satz Ganzjahresreifen können Autofahrer schnell mal 600 Euro ausgeben.
Gehen wir also einmal davon aus, Sie entscheiden sich für den Kompromiss mit einem Allwetterreifen. Die lästigen saisonalen Reifenwechsel können Sie sich so in Zukunft sparen. Doch wie schon erwähnt, lassen sich die Hersteller gute Reifen etwas kosten. Und da die Ganzjahresreifen aufgrund ihrer Wintereigenschaften deutlich weicher sind als Sommerreifen, wird über die wärmere Jahreshälfte viel teures Gummi auf der Straße bleiben. Allwetterreifen kaufen – Für wen lohnt sich das?
Grundsätzlich kann man also festhalten, je mehr Sie fahren, desto unrentabler wird für Sie der Einsatz von Allwetterreifen. Bei mehr als den durchschnittlich 14.000 Kilometern pro Jahr verliert der Reifen über den Sommer viel Profil und ist für den kommenden Winter weniger geeignet. Fahren Sie aber keine großen Distanzen, können Ganzjahresreifen eine kostensparende Alternative sein. Mehr noch wenn ein direktes RDKS-System in Ihrem Fahrzeug verbaut ist. Denn diese lassen jeden gewechselten Reifen in der Werkstatt durchschnittlich 5-8 Euro teurer werden.
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