Ausgesprochen positiv endete der Reifentest des ADAC auch für die Dimension 185/65 R15, die die Tester an einem VW Polo erprobten. Alle 16 Kandidaten erhielten mindestens ein “empfehlenswert”, sechs davon mit der Note “gut” und sogar ein “besonders empfehlenswert”. Damit schneidet die Auswahl an Reifen für Kleinwagen noch einen Tick besser ab als die Auswahl für die kompakten SUV – und die war schon gut.
(16 Reifen für Kleinwagen in der Dimension 185/65 R15 standen beim ADAC auf dem Prüfstand. Bild: ampnet)
Auswahl: überwiegend Premium
Gerade in der Dimension für Kleinwagen ist das Angebot im Markt besonders groß. Der ADAC orientiert sich auch hier vorzugsweise an den großen Reifenherstellern mit ihren Zweitmarken, doch unterscheidet sich die Auswahl etwas von der für die SUV-Reifen. Diesmal ist die Marke Goodyear mit von der Partie und mit den Zweitmarken Dunlop und Fulda ist der Konzern gut vertreten. Michelin bringt neben der Erstmarke noch BF Goodrich mit ins Feld, Continental bringt wieder Semperit ins Spiel und Bridgestone hat auch wieder Firestone im Feld. Neu unter den Premiummarken ist Pirelli. Als günstigere Qualitätsmarken nimmt der ADAC noch Cooper, Falken und Matador ins Programm. Die einigermaßen (bisher noch) unbekannte Marke des in Singapur beheimateten Herstellers Giti (Nr. 10 in der Welt) reicht zumindest preislich an die Premiummarken heran. Ob das gerechtfertigt ist, soll der Test zeigen.
Die Resultate: Giti überrascht positiv
Dass die genannten Premiummarken wieder ganz vorne landen, überrascht niemanden. Zweifellos bilden sie die Spitze der Qualitätsskala, was die Ergebnisse in den beim ADAC sogenannten Hauptkriterien angeht, nämlich in erster Linie Nässeperformance mit 40 Prozent Gewicht in der Bewertung und Trockenperformance jeweils mit Bremsen, Handling, Aquaplaning und weiteren Sicherheitskriterien. Ganz oben platziert der ADAC hier den Goodyear EfficientGrip Performance 2, der noch eins drauf setzt und die Bestnote 1,0 in Sachen Verschleiß erhält – übrigens ebenso wie der wegen Nässe deutlich weiter unten platzierte (Platz 14 von 16) Fulda EcoControl HP2. Beide Reifen halten also sehr lange. Der Fulda hält nur bei Nässe nicht so richtig mit.
Das kann der zweitplatzierte Bridgestone Turanza T005 wieder sehr gut und erhält vom ADAC die Bestnote in dieser Kategorie, zudem sich der Reifen auch “sehr gut auf trockener Fahrbahn” präsentiert. Das könnte im Grunde auch für den Testsieg reichen, nur nach der Arithmetik des ADAC nicht. Aber auch der Michelin Primacy 4 glänzt ähnlich bei Nässe und Trockenheit und bietet eine ausgewogene Performance. Die Bestnote im Trockenen erhält der Pirelli Cinturato P1 Verde, an die er im Nassen nicht kommt. Es folgt der Dunlop Sport Blu Response, dem die Tester “leichte Schwächen beim Nassbremsen” nachsagen, aber dennoch ein “besonders empfehlenswert” bescheinigen. Eben dieses Prädikat erhält auch der GitiSynergy H2 und das ist die eigentliche Überraschung im Test. Nicht schlecht also, was der fernöstliche Reifen da im Test abliefert, dem die Tester ganz untypisch für Pneus dieser Herkunft “gute Eigenschaften auf Nässe” attestieren. Nur die “Fahrpräzision auf trockener Fahrbahn” wird da bemängelt.
Damit endet die Gruppe der “besonders empfehlenswerten” Reifen ganz unscheinbar, denn viel schlechter sind die folgenden nicht. Prima schlägt sich nämlich die Hankook-Zweitmarke Laufenn mit dem G Fit EQ+ fast auf Premiumniveau und zeigt Schwächen nur beim “Handling auf Nässe”. Dagegen enttäuscht der Continental EcoContact 6 auf Platz 8 wegen Schwächen beim Aquaplaning – auch “nur” ein “empfehlenswert” für ihn. Allerdings ist die Leistungsdichte eng und die folgenden Reifen mit Gesamtnoten von 2,8 bis 3,0 liegen qualitativ schon sehr nahe beieinander. Mit unterschiedlichen Schwerpunkten allerdings: Schwächen auf Nässe führen beim Firestone Roadhawk, beim BFGoodrich Advantage, beim Semperit Speed Life 3, beim Fulda EcoControl HP2 und auch beim Cooper CS7 zur Abwertung. Beim Matador MP47 Hectorra 3 kommt noch ein schwaches Fahrverhalten auch im Trockenen dazu.
ADAC-Reifentest in 185/65 R15 88H
Testfahrzeug: VW Polo
(*Gewichtung der Kriterien: Trocken - 20%, Nass - 40%, Geräusch - 10%, Kraftstoffverbrauch - 10%, Verschleiß - 20%)
Fazit: Kritik auf hohem Niveau
Alle Reifen dieser Auswahl erhalten das Prädikat “empfehlenswert”. Auch wenn verschiedentlich Kritik geübt wird: Schwächen bei Nässe, im Trockenen, hoher Spritverbrauch und dergleichen mehr. So handelt es sich doch um Kritik auf hohem Niveau. Natürlich unterscheiden sich die Reifen in Details, aber wirklich schlechte Reifen sind in dieser Auswahl nicht zu finden, zumindest nach den Maßstäben des ADAC. Aber auch keine “sehr guten”. Denn mit dieser Note bleibt der ADAC nach wie vor sparsam.