Das sind sie ursprünglich gar nicht. Die ersten Reifen waren eher grau-braun und dazu trug vor allem der Rohstoff Kautschuk bei, der dem ganzen Reifen die Farbe gab. Durch Sonneneinstrahlung wurde der Reifen dann noch unansehnlicher.
Die Eigenschaften der Reifen waren noch denkbar schlecht, vor allem was Laufleistung und Nasshaftung anging. In dem Bemühen, die Eigenschaften zu verbessern, mischten die Reifenhersteller seit den 20er Jahren dem Rohgummi Ruß bei und erzielten damit gleich mehrere Effekte.
Ruß sorgt während der Vulkanisation für einen größeren molekularen Verbund und beeinflusst Lichtschutz, Festigkeit und Zähigkeit des Reifens. Indem Ruß mit der Kautschukmasse ungefähr so vermischt wird wie Mehl in einem Kuchenteig, verlängerte sich die Laufleistung deutlich.
Die Reifenhersteller erzielten so einen ersten wesentlichen Qualitätssprung für ihr Produkt mit folgendem Nebeneffekt: Seitdem die Reifen schwarz sind halten sie richtig lange. Trotzdem sind andere Farben möglich - etwa bei Weißwandreifen. Hier ersetzt man bei der Gummimischung den Ruß durch Kreide und vulkanisiert diese Mischung auf die Seitenwand - die dann für die Reifeneigenschaften auf Nässe und die Laufleistung nicht relevant ist. Seit den neunziger Jahren ersetzten die Reifenhersteller den Ruß durch weiße Kieselsäure und erzielen einen erneuten Qualitätsschub bei Nasshaftung und im Rollwiderstand. Der Ruß macht jetzt vor allem den Reifen schwarz. Grundsätzlich sind auch andere Farben möglich. Bei Autoreifen hat sich allerdings noch kein nachhaltiger Trend für farbige Reifen gebildet. Bei Fahrradreifen schon eher ...