In Zeiten von Homeoffice steht so manches Auto still. Damit es nach dem Corona-Lockdown auch keine böse Überraschung bei der nächsten Autoinspektion gibt, solltet ihr euer Auto pflegen und zwischendurch mal fahren.
Mobilität rückläufig in der Coronapandemie
Die aktuellen Zahlen liefern den Beweis: Nach einer aktuellen Schätzung der Bundesanstalt für Straßenwesen sind 2020 über 12 Prozent weniger Autobahnkilometer abgespult worden als noch im Vorjahr. Ebenso meldet der ADAC ein um 28 Prozent reduziertes Stauaufkommen auf den Schnellstraßen in Deutschland.
Die Gründe dafür sind einfach: Touristische Reisen wie zum Beispiel Wochenendausflüge oder die tägliche Fahrt zur Arbeit entfallen komplett. Zahlreiche Beschäftigte arbeiten im Homeoffice. Auch nach dem Lockdown wird hier eine Veränderung in der Mobilität festzustellen sein, denn viele Arbeitgeber und Arbeitnehmer haben sich mit dem Homeoffice arrangiert und werden auch zukünftig auf flexible und mobile Art und Weise arbeiten.
Für viele Autos bedeutet das automatisch eine längere Zwangspause. Gut gepflegte, moderne Neuwagen überstehen in der Regel den Lockdown problemlos. Älteren Autos hingegen setzt die Standzeit deutlich mehr zu. Mit unseren Tipps helfen wir euch, Standschäden vorzubeugen.
Erste Grundregel – das Auto sicher abstellen
Die Ideallösung: Ihr parkt euer Auto in einer absperrbaren, trockenen, nicht zu kalten Garage. Da nicht jedem dieser Luxus vergönnt ist, könnt ihr als Alternative in einer wenig befahrenen Seitenstraße parken. Wichtig dabei ist, dass dort nicht allzu viel Straßenverkehr stattfindet, wodurch weniger salzhaltiges Spritzwasser oder Splitt aufgewirbelt wird.
Zugelassene Autos dürfen ohne Probleme den öffentlichen Parkraum nutzen. Bitte beachtet, dass unvorhergesehene Park- oder Halteverbote aufgrund von Bauarbeiten erlassen werden können – dann droht Abschleppgefahr! Daher kontrolliert regelmäßig euer abgestelltes Fahrzeug.
Den Tank befüllen
Wenn absehbar ist, dass das Auto über einen längeren Zeitraum nicht bewegt wird, sollte der Tank mindestens zur Hälfte aufgefüllt sein. Gerade bei älteren Fahrzeugen, die keinen Kunststoff-, sondern noch einen Blechtank besitzen, kann dieser von innen zu rosten beginne.
Raus mit der Feuchtigkeit
Feuchtes Inventar wie Jacken oder Fußmatten, vor allem aber übrig gebliebene Lebensmittelreste tun dem Innenraumklima des Autos nicht gut. Unappetitliche Gerüche können sich ungehindert ausbreiten, schlimmstenfalls bildet sich sogar Schimmel.
Dem Standplatten vorbeugen
Bei längeren Standphasen steht sich das Auto die "Füße" platt. Das Gewicht des Fahrzeugs belastet dauerhaft die Pneus, sie verlieren sukzessive etwas an Luft und ihre Lauffläche flacht ab. Eine sinnvolle Prophylaxe ist es, vor längeren Standzeiten den Reifenfülldruck etwas zu erhöhen, Experten empfehlen etwa 0,2 bar.
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Auf die Batterie achten
Sehr oft ist es die Autobatterie, die nach einer längeren Pause akute Probleme bereitet. Unser Tipp: Ein permanent angeschlossenes Erhaltungsladegerät verhindert die Selbstentladung des Akkus. Allerdings wird dafür eine Steckdose benötigt. Sollte keine Steckdose zur Verfügung stehen, kann alternativ das Auto auch zumindest einmal pro Woche gestartet und eine Ausfahrt unternommen werden. Wir raten davon ab, den Motor im Stand warmlaufen zu lassen.
Die Bremsen prüfen
Das Problem macht sich meist erst mit der Ausfahrt bemerkbar und es beim Bremsen zum "Rubbeln" kommt. Meist ist nur vergleichsweise harmloser Flugrost die Ursache. Dieser lässt sich durch ein paar kräftige Tritte aufs Bremspedal rasch entfernen.
Schwieriger wird es, wenn die Bremsbeläge durch die stetige Feuchtigkeit schon an den Bremsscheiben festgerostet sind und sich Rostnarben im Gusseisen gebildet haben. Die Folgen sind: Ruckeln beim Bremsen und eine ungleichmäßige Verzögerung. So zieht das Fahrzeug bei einer starken Bremsung auf eine Seite, verliert damit den Kurs und gerät ins Schleudern.
Ganz wichtig: Wenn sich die Bremsen in einem beeinträchtigten Zustand befinden, solltet ihr unbedingt eine Werkstatt aufsuchen. Die Fachleute können entscheiden, ob Scheiben und Beläge ausgetauscht werden müssen.
Das Auto nicht nur Kurzstrecke fahren
In Zeiten von Corona gibt es für Langstreckenfahrten selten Anlass. Ausschließlich Kurzstreckenfahrten tun dem Auto aber gar nicht gut, denn bei begrenzter Distanz erlangt der Motor nicht seine volle Betriebstemperatur. Das Kondenswasser, das sich kurz nach dem Start bildet, verdunstet nicht, sondern legt sich auf Metallflächen, wodurch wiederum Rost entstehen kann. Und auch der verwendete Kraftstoff kann nicht verdampfen, sondern vermischt sich mit dem Öl. In der Folge wird die Konsistenz dünnflüssiger und die Schmierfähigkeit nimmt ab.
Heißt für euch: Gönnt eurem Auto eine längere Ausfahrt über Landstraße oder Autobahn.