Dass ein Hund im Auto transportiert werden muss, kann im Lebensalltag viele Gründe haben. Zu den häufigsten Anlässen zählen der Familienurlaub und der Besuch beim Tierarzt. Auch wenn Herrchen und Vierbeiner gerne laufen, müssen bestimmte Strecken mit dem Auto zurückgelegt werden.
Wie aber ist ein Hund im Auto zu transportieren? Welche gesetzlichen Vorschriften und Lösungen gibt es? Hier kannst du dich mit den wichtigsten Fakten vertraut machen. Tipps für einen entspannten Hund im Auto während der Fahrt runden den informativen Charakter dieses Ratgebers ab.
Rechtliche Grundlagen: Der Hund im Auto
Fangen wir mit einer für viele Hundebesitzer erstaunlichen Erkenntnis an: Gemäß § 23 der Straßenverkehrsordnung (StVO) gelten Hunde im Auto während des Transports als Ladung. Für die Sicherung dieser “Ladung” ist der Fahrer verantwortlich. Es gibt keine Anschnallpflicht für den Hund im Auto, aber er muss selbst auf vermeintlich kurzen Strecken ausreichend gesichert sein.
Ein Hund im Auto kann die Unfallgefahr deutlich erhöhen, wenn er den Fahrer ablenkt oder bei einem abrupten Bremsmanöver zu einem Geschoss wird. Es versteht sich von selbst, dass hiervon für Mensch und Tier eine immense Gefahr ausgeht. Als verantwortungsvoller Hundebesitzer möchtest du ohnehin sicherstellen, dass es deiner Fellnase während der Fahrt im Auto gut geht.
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Wie darf ein Hund im Auto mitfahren?
Einsteigen bitte, aber wie darf der Hund im Auto mitfahren? Grundsätzlich darf er auf dem Rücksitz, im Fußraum sowie Kofferraum Platz nehmen. Es kommt auf die Größe des Hundes und des Autos an: Ein großer Hund fährt am sichersten im Kofferraum, wobei ihn eine spezielle Box effektiv schützt. Kleine Hunde fühlen sich im Fußraum wohl, wobei auch hier eine Tasche für Schutz und Geborgenheit sorgen kann. Wenn du mehrere Hunde transportieren möchtest oder dies aus beruflichen Gründen musst, ist ein spezieller Anhänger die beste und sicherste Lösung. Eines aber ist ganz klar: Ein Hund im Auto gehört nicht auf den Beifahrersitz!
Wie kann ich meinen Hund im Auto sichern?
Viele noch unerfahrene Hundehalter sind überrascht, wie viele Sicherheitslösungen es mittlerweile auf dem Markt gibt. Die wichtigsten wollen wir hier aufzählen und kurz beschreiben:
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Anschnallgurt für Hunde im Auto
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Ein spezieller Hunde-Autositz
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Hundebox für Rücksitz oder Kofferraum
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Trenngitter/-netz
Beim Anschnallgurt für Hunde im Auto handelt es sich um ein spezielles, gut gepolstertes Geschirr, das mit dem Gurt oder per Isofix gesichert wird. Auf diese Weise ist der Hund im Auto angeschnallt, er kann aber weiterhin einen kleinen Bewegungsspielraum nutzen. Mehr Sicherheit ist auch beim Aussteigen an der Straße gegeben, denn mit diesem speziellen Sicherheitsgurt wird der Hund nicht gleich auf die Straße springen können. Es versteht sich von selbst, dass Gurte niemals am Hals des Hundes befestigt werden dürfen, da hieraus eine immense Gesundheitsgefahr bei einem Unfall entstehen kann.
Ja, du liest richtig, mittlerweile gibt es auch spezielle Hundesitze für das Auto. Dabei handelt es sich um eine Art offene und gut gepolsterte Box, die mittels Isofix sicher am Sitz befestigt werden kann. Für einen umfassenden Schutz erfolgt auch die Sicherung mit einem Gurt.
Hundetransportboxen zählen zu den praxiserprobten Klassikern im Straßenverkehr. Sie sind in unterschiedlichen Größen und Materialien verfügbar, wodurch sich für jeden Hund eine passende Lösung finden lässt. Wichtig ist, dass der Hund ausreichend Platz und Licht in der Box hat. Sie muss im Kofferraum befestigt werden, damit sie sich bei einem Aufprall nicht stark bewegen kann. Viele Hunde sind in einer solchen Box entspannter, weil sie darin von äußeren Reizen abgeschirmt werden. Das setzt aber voraus, dass das Tier vorher behutsam an die Transportbox gewöhnt wurde.
Tipps für einen entspannteren Hund beim Transport im Auto
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Tipp 1: Finde heraus, wo und wie dein Hund im Auto am liebsten mitfährt. Je länger die Strecken sind, desto wichtiger ist dieser Aspekt.
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Tipp 2: Gehe vor der Autofahrt mit dem Hund Gassi, damit er entspannt ist und kein Grundbedürfnis ihn unter Stress setzt.
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Tipp 3: Das Lieblingsspielzeug oder eine kuschelige Decke geben dem Hund ein beruhigendes Gefühl von Geborgenheit.
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Tipp 4: Bei längeren Fahrten sollten zur Entspannung aller (!) Insassen häufiger kurze Pausen eingelegt werden. Dazu werden auch Kinder nicht nein sagen.
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Tipp 5: Eine ruhige und flüssige Fahrweise hält den Stresspegel für den Hund niedrig. Starkes Bremsen und häufiges Hupen kann schnell zum Stressfaktor für deinen Hund im Auto werden.
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Tipp 6: In den Sommermonaten darf die Innenraumtemperatur nicht zu hoch werden, da Hunde sonst kollabieren können. Hunde dürfen im Sommer niemals gesichert alleine im Auto zurückbleiben, auch wenn es vermeintlich nur wenige Minuten sind. Schlechte Erfahrungen des Hundes können zu dauerhaftem Stress beim Autofahren führen.
Welche Strafen drohen, wenn der Hund im Auto nicht richtig gesichert ist?
Abgesehen von der Unfall- und Gesundheitsgefahr drohen auch Strafen, wenn ein Hund im Auto nicht richtig gesichert mitfährt. Hierfür ist ein Bußgeld von 35 Euro vorgesehen. Kommt es zu einem Unfall mit Sachschaden, steigt das Bußgeld auf 75 Euro und ein Punkt in Flensburg wird fällig.
Es kann aber noch teurer werden: Kommt es aufgrund des ungesicherten Hundes im Auto zu einem Unfall, kann die zuständige Versicherung Leistungen kürzen oder wegen Fahrlässigkeit ganz streichen.
Fazit: So fährt der Hund im Auto sicher mit!
Du weißt jetzt, warum die Sicherheit für Hunde im Auto großgeschrieben werden sollte und welche Lösungen es gibt. Auch eine kurze Fahrt für die abendliche Gassi-Runde erfordert eine ausreichende Sicherung.
Nutze im Fachhandel die Chance, Produkte mit deinem Hund zu testen. Schnell weißt du, welche Lösung dein Hund problemlos akzeptiert. Grundsätzlich solltest du wissen, dass noch keine gesetzlichen Prüfvorschriften für Hunde-Sicherungssysteme im Auto existieren. Mit DIN-Prüfungen und unabhängigen Crashtests kannst du dich ggf. bei der Auswahl qualitätsorientiert absichern.