Wasserstoffautos sorgen seit einigen Jahren für Diskussionen – vor allem als mögliche Alternative zum batterieelektrischen Auto. Spätestens seit dem geplanten Aus für neue Verbrenner ab 2035 stellt sich für viele die Frage: Welche Antriebsform ist wirklich zukunftsfähig? Während Elektroautos inzwischen zum Alltag gehören, gelten Wasserstoffautos noch als Exoten auf deutschen Straßen. Dabei versprechen sie schnelles Tanken, hohe Reichweiten und lokal emissionsfreien Betrieb.
In diesem Ratgeber erfährst du, wie Wasserstoffautos funktionieren, welche Modelle es gibt, was sie kosten und wie es um Tankstellen und Umweltbilanz steht. So kannst du besser einschätzen, ob ein Fahrzeug mit Wasserstoffantrieb für dich infrage kommt – heute oder in Zukunft.
Was ist ein Wasserstoffauto und wie funktioniert es?
Wasserstoffautos – genauer gesagt Brennstoffzellenautos – sind Fahrzeuge, die elektrische Energie nicht aus einer Batterie beziehen, sondern sie während der Fahrt mithilfe von Wasserstoff selbst erzeugen. Sie zählen damit zur Elektromobilität, auch wenn sie technisch anders funktionieren als klassische E-Autos. Das macht sie für viele als Alternative interessant, insbesondere wegen der kurzen Tankzeiten und der hohen Reichweiten.
Was ein Wasserstoffauto von einem Elektroauto unterscheidet
Auf den ersten Blick ähneln sich beide Antriebsarten: Wasserstoffautos sind leise, stoßen lokal keine schädlichen Abgase aus und fahren elektrisch. Der Unterschied liegt in der Stromquelle. Ein klassisches Elektroauto bezieht seine Energie aus einer Batterie, die an der Steckdose geladen wird. Beim Wasserstoffauto wird der Strom dagegen direkt im Fahrzeug erzeugt – durch eine sogenannte Brennstoffzelle, die Wasserstoff in elektrische Energie umwandelt.
Auch beim Tanken gibt es Unterschiede. Während du ein Elektroauto je nach Ladesäule stundenlang laden musst, ist ein Wasserstoffauto in wenigen Minuten vollgetankt. Dafür brauchst du jedoch spezielle Wasserstofftankstellen, die bislang nur in begrenzter Zahl zur Verfügung stehen.
So funktioniert ein Wasserstoffauto in der Praxis
Der Betrieb eines Wasserstoffautos ist im Alltag unkompliziert: Du tankst Wasserstoffgas unter hohem Druck – meist bei 700 bar – in einen speziell gesicherten Tank. Während der Fahrt gelangt der Wasserstoff in die Brennstoffzelle, wo er mit Sauerstoff aus der Luft reagiert. Das Ergebnis ist elektrischer Strom, der den Elektromotor antreibt.
Die Fahrt selbst unterscheidet sich kaum von der in einem E-Auto. Der Motor läuft nahezu geräuschlos, das Drehmoment steht sofort zur Verfügung, und es entstehen keine lokalen Emissionen – lediglich Wasserdampf wird nach außen abgegeben.
Die Funktionsweise der Brennstoffzelle im Auto verständlich erklärt
Im Zentrum des Antriebs steht die Brennstoffzelle. Sie basiert auf einem elektrochemischen Prozess: Wasserstoff (H₂) trifft auf Sauerstoff (O₂), und dabei entstehen Strom, Wärme und Wasser. Der Strom wird direkt für den Antrieb genutzt, während überschüssige Energie in einer kleinen Batterie zwischengespeichert werden kann – zum Beispiel für Beschleunigungsphasen.
Die eigentliche Reaktion läuft in sogenannten Membran-Brennstoffzellen ab. Hier trennt eine spezielle Membran die beiden Gase, lässt aber geladene Teilchen durch. So entsteht ein kontinuierlicher Stromfluss. Dieser Prozess ist technisch komplex, aber effizient – vor allem dann, wenn der verwendete Wasserstoff nachhaltig hergestellt wurde.
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Welche Wasserstoffauto-Modelle gibt es aktuell?
Auch wenn das Angebot überschaubar ist, gibt es inzwischen mehrere Automodelle mit Wasserstoffantrieb, die du bereits kaufen kannst. Vorreiter sind dabei Hersteller aus Asien, allen voran Hyundai und Toyota. Europäische Marken haben bislang nur vereinzelt Fahrzeuge mit Brennstoffzelle auf den Markt gebracht – häufig als Testflotten oder Leasingmodelle.
Diese Automodelle mit Wasserstoffantrieb kannst du bereits kaufen
Derzeit kannst du in Deutschland vor allem zwei Wasserstoffautos regulär erwerben: den Hyundai Nexo und den Toyota Mirai. Beide Fahrzeuge setzen auf Brennstoffzellentechnologie und sind für den Alltagsbetrieb konzipiert. Während der Nexo als SUV auftritt, ist der Mirai eine geräumige Limousine – jeweils mit einer Reichweite von rund 600 Kilometern.
Auch von BMW gibt es mit dem iX5 Hydrogen ein Modell, das in kleiner Serie gebaut wird. Dieses Fahrzeug ist allerdings vorerst nur über ausgewählte Pilotprojekte oder in begrenzten Stückzahlen verfügbar. Einige Transporter wie der Opel Vivaro-e Hydrogen oder der Citroën ë-Jumpy Hydrogen runden das Angebot im gewerblichen Bereich ab.
Bekannte Wasserstoffautos im Vergleich: Hyundai Nexo, Toyota Mirai & Co.
Auch wenn das Angebot noch begrenzt ist, gibt es bereits einige Wasserstoffautos, die du kaufen oder im Rahmen spezieller Programme nutzen kannst. Die folgende Tabelle zeigt dir die bekanntesten Modelle im direkten Vergleich – inklusive Preis, Reichweite und Besonderheiten.
Modell | Fahrzeugtyp | Preis (ca.) | Reichweite (ca.) | Tankzeit (ca.) | Besonderheiten |
---|---|---|---|---|---|
Hyundai Nexo | SUV | 77.000 € | 600 km | 5 Minuten | Ausgereifte Serienausstattung, modernes Design |
Toyota Mirai (Gen 2) | Limousine | 63.000 € | 600 km | 5 Minuten | Komfortable Limousine mit effizienter Brennstoffzelle |
BMW iX5 Hydrogen | SUV (Prototyp/Serie in kleiner Stückzahl) | n/a (Pilotprojekt) | vergleichbar | 5 Minuten | Brennstoffzelle von Toyota, E-Antrieb von BMW, nur begrenzt verfügbar |
Wie alltagstauglich sind die aktuellen Wasserstofffahrzeuge?
In Bezug auf Reichweite, Fahrkomfort und Tanken bieten Wasserstoffautos bereits heute eine überzeugende Alltagstauglichkeit. Mit 500 bis 650 Kilometern Reichweite pro Tankfüllung stehen sie Verbrennern in nichts nach. Auch das schnelle Tanken ist ein klarer Vorteil gegenüber batterieelektrischen Autos.
Die eigentliche Einschränkung liegt derzeit noch in der Infrastruktur. Die Zahl der Wasserstofftankstellen in Deutschland ist begrenzt – vor allem außerhalb der Ballungsräume. Wer regelmäßig lange Strecken fährt oder im ländlichen Raum wohnt, sollte daher vor dem Kauf prüfen, ob eine passende Tankstelle in der Nähe liegt.
Was kostet ein Wasserstoffauto in der Anschaffung?
Wenn du mit dem Gedanken spielst, ein Wasserstoffauto zu kaufen, stellt sich schnell die Frage nach dem Preis. Im Vergleich zu herkömmlichen Verbrennern oder auch batterieelektrischen Fahrzeugen liegen die Kosten aktuell noch deutlich höher. Das liegt vor allem an der aufwendigen Technik und der geringen Produktionsmenge.
So setzen sich die Preise von Wasserstoffautos zusammen
Die meisten heute verfügbaren Wasserstofffahrzeuge kosten zwischen 60.000 und 80.000 Euro – je nach Modell, Ausstattung und Hersteller. Der Hyundai Nexo startet bei etwa 77.000 Euro, der Toyota Mirai bei rund 63.000 Euro. Hinzu kommen laufende Kosten für Wartung, Versicherung und den Wasserstoff selbst, wobei Letzteres derzeit etwa 9 bis 10 Euro pro Kilogramm kostet.
Ein wesentlicher Kostenfaktor ist die Brennstoffzelle selbst. Sie enthält teure Materialien wie Platin und ist technisch deutlich komplexer als ein klassischer Elektromotor. Auch die aufwendige Speicherung von Wasserstoff unter hohem Druck schlägt sich im Preis nieder – etwa durch doppelwandige, vakuumisolierte Tanks.
Warum Wasserstoffautos derzeit noch teuer sind
Wasserstoffautos werden bislang in kleinen Stückzahlen gefertigt. Die niedrige Nachfrage sorgt dafür, dass es kaum Skaleneffekte gibt – also keine Ersparnisse durch Massenproduktion. Gleichzeitig investieren die Hersteller noch stark in Forschung und Entwicklung, was sich ebenfalls auf die Preise auswirkt.
Hinzu kommt: Förderprogramme, wie sie für Elektroautos in Deutschland teils großzügig gewährt wurden, sind für Wasserstoffautos bisher nur eingeschränkt verfügbar. Das macht die Fahrzeuge für private Käufer momentan weniger attraktiv – vor allem im Vergleich zu günstiger gewordenen Elektroautos.
Günstige Wasserstoffautos – Wunsch oder bald Realität?
Langfristig könnten die Preise für Wasserstofffahrzeuge sinken, wenn die Technologie weiterentwickelt und die Nachfrage gesteigert wird. Voraussetzung dafür ist allerdings ein deutlicher Ausbau der Infrastruktur und ein breiteres Modellangebot.
Besonders im gewerblichen Bereich – etwa bei Transportern oder Lkw – könnte der Wasserstoffantrieb eine größere Rolle spielen. Hier sind die Anforderungen an Reichweite und kurze Betankungszeiten hoch, was für Wasserstoff spricht. Ob es in absehbarer Zeit auch günstige Wasserstoff-Pkw für den Massenmarkt geben wird, bleibt allerdings offen.
Wasserstoffauto tanken – Preise, Reichweite und Infrastruktur
Einer der größten Unterschiede zum batterieelektrischen Auto liegt beim Tanken: Wasserstofffahrzeuge werden nicht geladen, sondern wie ein Verbrenner mit Kraftstoff betankt – in diesem Fall mit komprimiertem Wasserstoffgas. Die Prozedur dauert nur wenige Minuten, ist technisch allerdings anspruchsvoll und bislang noch nicht flächendeckend möglich.
Was kostet Wasserstoff an der Tankstelle pro Kilogramm?
Der Preis für ein Kilogramm Wasserstoff liegt aktuell bei etwa 9 bis 10 Euro. Für die meisten Wasserstoffautos entspricht das etwa 100 Kilometern Reichweite. Damit bewegen sich die Tankkosten derzeit auf einem ähnlichen Niveau wie bei Benzin- oder Dieselfahrzeugen – zumindest was den Verbrauch pro 100 Kilometer angeht.
Wie viele Wasserstofftankstellen gibt es in Deutschland?
Stand Mitte 2025 gibt es in Deutschland etwa 100 bis 110 öffentlich zugängliche Wasserstofftankstellen. Die Mehrheit befindet sich in Ballungsräumen oder entlang wichtiger Autobahnen. Von einer flächendeckenden Infrastruktur kann jedoch noch keine Rede sein. Außerhalb Deutschlands ist das Netz oft noch dünner ausgebaut, was Reisen ins Ausland erschwert.
So weit kommst du mit einer Tankfüllung Wasserstoff
Moderne Wasserstoffautos wie der Toyota Mirai oder der Hyundai Nexo schaffen mit einer Tankfüllung Reichweiten zwischen 500 und 650 Kilometern – je nach Fahrweise, Modell und Außentemperatur. Damit bieten sie ähnliche Werte wie viele Verbrenner und sind besonders interessant für Vielfahrer.
Übersicht: Wasserstoff tanken im Vergleich
Merkmal | Aktueller Stand (2025) |
---|---|
Preis pro kg Wasserstoff | ca. 9–10 € |
Reichweite pro kg | ca. 100 km |
Durchschnittliche Reichweite (voller Tank) | ca. 500–650 km |
Tankzeit | ca. 3–5 Minuten |
Wasserstofftankstellen in Deutschland | ca. 100–110, vor allem in Städten und entlang der Autobahnen |
Wie effizient und klimafreundlich ist ein Wasserstoffauto wirklich?
Wasserstoffautos gelten als lokal emissionsfrei, doch die Frage nach ihrer tatsächlichen Umweltfreundlichkeit ist komplexer. Entscheidend sind dabei vor allem der Wirkungsgrad des Antriebs und die Herstellungsweise des Wasserstoffs. Nur wenn beides stimmt, kann ein Wasserstoffauto wirklich klimafreundlich sein.
Der Wirkungsgrad von Wasserstoffautos im Vergleich zu E-Autos
Im direkten Vergleich mit batterieelektrischen Fahrzeugen schneiden Wasserstoffautos in Sachen Effizienz deutlich schlechter ab. Der sogenannte Wirkungsgrad beschreibt, wie viel der eingesetzten Energie letztlich in Bewegung umgesetzt wird.
Während bei batterieelektrischen Fahrzeugen rund 70 % der eingesetzten Energie tatsächlich auf die Straße kommt, liegt dieser Wert bei Wasserstoffautos nur bei etwa 25 bis 30 %. Der Grund dafür sind mehrere Umwandlungsschritte: Strom wird zunächst genutzt, um Wasserstoff zu erzeugen, der anschließend transportiert, gespeichert und im Fahrzeug erneut in Strom umgewandelt werden muss.
Warum grüner Wasserstoff entscheidend für die Umweltbilanz ist
Wirklich klimafreundlich ist ein Wasserstoffauto nur dann, wenn es mit sogenanntem grünem Wasserstoff betrieben wird. Dieser wird per Elektrolyse aus Wasser hergestellt – und zwar ausschließlich mit erneuerbarer Energie wie Wind- oder Solarstrom. Dabei entstehen keine CO₂-Emissionen.
Problematisch ist allerdings, dass aktuell nur ein kleiner Teil des verfügbaren Wasserstoffs tatsächlich grün ist. Der Großteil stammt noch aus fossilen Quellen und wird als grauer Wasserstoff bezeichnet. Dieser belastet die Umwelt, da bei der Herstellung CO₂ freigesetzt wird – teils in erheblichem Umfang.
So entsteht Wasserstoff – nachhaltig oder klimaschädlich?
Die Klimabilanz von Wasserstoff hängt also stark davon ab, wie er produziert wird. Hier ein Überblick über die gängigen Herstellungsarten:
Art des Wasserstoffs | Herstellungsweise | Umweltbilanz |
---|---|---|
Grüner Wasserstoff | Elektrolyse mit Ökostrom | Sehr gut (nahezu CO₂-neutral) |
Grauer Wasserstoff | Dampfreformierung aus Erdgas | Schlecht (hohe CO₂-Emissionen) |
Blauer Wasserstoff | Wie grauer, aber mit CO₂-Abscheidung | Mittel (theoretisch besser, aber umstritten) |
Türkiser Wasserstoff | Pyrolyse von Methan | Abhängig von Energiequelle (noch in Entwicklung) |
Der Ausbau von Produktionsanlagen für grünen Wasserstoff ist ein wichtiger Baustein der Energiewende. Doch aktuell ist dieser Wasserstoff knapp, teuer und steht oft nur für Industrieprozesse zur Verfügung. Für den Verkehrssektor bedeutet das: Solange grüner Wasserstoff nicht in ausreichender Menge verfügbar ist, bleibt die Umweltbilanz von Wasserstoffautos durchwachsen.
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Welche Vor- und Nachteile haben Wasserstoffautos für dich?
Wasserstoffautos gelten als vielversprechende Alternative für eine klimafreundlichere Mobilität. Gleichzeitig gibt es technische und infrastrukturelle Hürden, die den Durchbruch bisher verhindern. Damit du besser einschätzen kannst, ob ein Wasserstoffauto zu deinem Alltag passt, findest du hier die wichtigsten Vor- und Nachteile im Überblick.
Die wichtigsten Vorteile von Wasserstoffautos auf einen Blick
Wasserstoffbetriebene Fahrzeuge bringen einige klare Vorteile mit:
-
Schnelle Betankung: In nur 3 bis 5 Minuten ist der Tank voll – ähnlich wie bei einem Benziner.
-
Hohe Reichweite: Aktuelle Modelle erreichen 500 bis 650 Kilometer mit einer Tankfüllung.
-
Emissionsarmer Betrieb: Im Fahrbetrieb entsteht kein CO₂, sondern nur Wasserdampf.
-
Leiser, elektrischer Antrieb: Wie bei Elektroautos erlebst du ein ruhiges Fahrgefühl mit hohem Drehmoment.
-
Unabhängigkeit vom Stromnetz: Gerade in Regionen mit schlechter Ladeinfrastruktur kann Wasserstoff eine Alternative sein.
Diese Nachteile solltest du beim Wasserstoffauto kennen
Trotz technischer Reife stehen Wasserstoffautos vor mehreren Herausforderungen:
-
Hoher Anschaffungspreis: Fahrzeuge mit Brennstoffzelle sind deutlich teurer als vergleichbare Elektro- oder Verbrennerautos.
-
Geringe Tankstellendichte: Es gibt nur wenige Wasserstofftankstellen, vor allem außerhalb von Städten.
-
Schwacher Wirkungsgrad: Durch die vielen Umwandlungsschritte geht ein Großteil der Energie verloren.
-
Begrenzte Modellvielfalt: Es gibt nur eine Handvoll Modelle, meist von asiatischen Herstellern.
-
Umstrittene Umweltbilanz: Nur bei grünem Wasserstoff ist das Fahrzeug wirklich klimafreundlich.
Wasserstoffauto oder Elektroauto – was passt besser zu dir?
Ob für dich ein Wasserstoffauto oder doch ein Elektroauto sinnvoller ist, hängt stark von deinem Mobilitätsverhalten ab:
-
Fährst du lange Strecken und legst Wert auf schnelles Tanken, kann ein Wasserstoffauto theoretisch im Vorteil sein – vorausgesetzt, du hast Zugang zu einer Tankstelle.
-
Wenn du überwiegend innerstädtisch oder regional unterwegs bist und zu Hause laden kannst, ist ein Elektroauto meist günstiger, effizienter und praktischer.
-
Entscheidest du dich aus Umweltgründen, ist aktuell ein E-Auto mit Ökostrom in der Regel die klimafreundlichere Wahl – außer du nutzt garantiert grünen Wasserstoff.
Lohnt es sich, ein Wasserstoffauto zu kaufen?
Wasserstoffautos wirken auf den ersten Blick attraktiv: lokal emissionsfrei, alltagstauglich, mit kurzen Tankzeiten und ordentlicher Reichweite. Dennoch sind sie in Deutschland bisher die Ausnahme. Ob sich der Kauf für dich lohnt, hängt von mehreren Faktoren ab – vor allem von deinem Fahrprofil, deinem Wohnort und deinem Anspruch an Nachhaltigkeit.
Wann sich der Kauf eines Wasserstoffautos für dich lohnen kann
Ein Wasserstoffauto kann dann sinnvoll sein, wenn du:
-
regelmäßig lange Strecken fährst,
-
schnelle Betankung benötigst (z. B. im gewerblichen Einsatz),
-
Zugang zu einer Wasserstofftankstelle in der Nähe hast,
-
und bereit bist, einen höheren Anschaffungspreis in Kauf zu nehmen.
Besonders für Flottenbetreiber oder Dienstfahrzeuge, die viel unterwegs sind, kann der Wasserstoffantrieb Vorteile bieten – vor allem durch die geringe Standzeit beim Tanken.
Für wen Wasserstoffautos eine sinnvolle Alternative sind
Aktuell richten sich Wasserstofffahrzeuge vor allem an technisch interessierte Käufer, die bewusst auf eine alternative Antriebstechnologie setzen möchten – oder an Unternehmen, die bereits Pilotprojekte umsetzen. Für den klassischen Privatkunden ohne Zugang zur passenden Infrastruktur ist ein Wasserstoffauto dagegen meist noch nicht alltagstauglich genug.
Auch in ländlichen Regionen mit schwachem Tankstellennetz oder bei hohem Preisbewusstsein dürfte der Umstieg schwerfallen. In urbanen Gebieten mit vorhandener Tankstelle sieht das anders aus – hier kann der Wasserstoffantrieb zumindest eine Alternative zum Stromer darstellen.
Wie sich die Wasserstoffstrategie in Zukunft entwickeln könnte
Die Bundesregierung hat mit ihrer nationalen Wasserstoffstrategie den Rahmen für den Ausbau geschaffen. Ziel ist es, die Produktion von grünem Wasserstoff zu fördern, die Infrastruktur auszubauen und damit neue Anwendungsfelder zu erschließen – auch im Verkehrsbereich.
Bis diese Strategie jedoch im Alltag spürbar wird, dürften noch einige Jahre vergehen. Hersteller setzen derzeit stärker auf batterieelektrische Fahrzeuge, auch weil diese politisch und wirtschaftlich besser gefördert werden. Trotzdem könnte der Wasserstoffantrieb langfristig – insbesondere im Schwerlastverkehr und bei gewerblichen Fahrzeugen – an Bedeutung gewinnen.
Ob das Wasserstoffauto jemals im Privatbereich eine große Rolle spielen wird, ist derzeit offen. Die Technik ist vielversprechend, aber teuer und abhängig von politischen und infrastrukturellen Entwicklungen.
Häufig gestellte Fragen zum Thema: Wasserstoffautos
Ein Wasserstoffauto erzeugt seinen Strom während der Fahrt in einer Brennstoffzelle. Dort reagiert Wasserstoff mit Sauerstoff, wodurch elektrische Energie entsteht, die den Elektromotor antreibt. Übrig bleibt lediglich Wasserdampf.
In Deutschland kannst du derzeit vor allem den Hyundai Nexo und den Toyota Mirai kaufen. Zusätzlich gibt es Pilotprojekte wie den BMW iX5 Hydrogen und Transporter-Modelle von Opel oder Citroën.
Die meisten Modelle liegen zwischen 60.000 und 80.000 Euro. Hinzu kommen Tankkosten von etwa 9–10 € pro Kilogramm Wasserstoff, was rund 100 km Reichweite entspricht.
Aktuelle Modelle wie der Toyota Mirai oder der Hyundai Nexo schaffen etwa 500 bis 650 Kilometer mit einer Tankfüllung – ähnlich wie viele Verbrenner.
Im Fahrbetrieb stoßen sie nur Wasserdampf aus. Die tatsächliche Klimabilanz hängt jedoch stark davon ab, wie der Wasserstoff hergestellt wird. Nur sogenannter „grüner Wasserstoff“ aus erneuerbaren Energien ist wirklich klimafreundlich.