Mit der Digitalisierung werden auch Innovationen im Bereich der Autoreifen stetig entwickelt. Autoreifen haben sich über die Jahre zu komplexen Datenquellen entwickelt. So werden zum Beispiel mit dem Reifendruckkontrollsystem bereits Daten erfasst. Mit dem Einbinden der RFID-Technologie ergeben sich weitere sinnvolle Einsatzmöglichkeiten, die viele Vorteile mit sich bringen. Die großen Reifenhersteller haben veröffentlicht, dass alle ausgelieferten Reifen bis 2023 die Technologie integriert haben werden.
Wie die RFID-Technologie funktioniert
Im Reifen wird ein Transponder platziert, der einen unverwechselbaren Code enthält. Der RFID-Transponder erzeugt magnetische Wechselfelder in geringer Reichweite oder hochfrequente Radiowellen, die mittels Lesegerät ausgelesen werden können. So können nicht nur Daten übertragen werden, sondern der Transponder wird auch mit Energie versorgt. Die großen Vorteile der RFID-Technik ergeben sich aus der Kombination der geringen Größe, der unauffälligen Auslesemöglichkeit und der kostengünstigen Implementierung im Reifen.
Die Vernetzung der Reifen mit RFID-Chips bringt viele Vorteile
Die Integration der RFID-Chips verspricht eine Verlängerung des Lebenszyklus des Autoreifens und eine Steigerung der Sicherheit. Zusätzlich ist der RFID-Chip kostengünstig, robust und langlebig. Dem Fahrer, der Werkstatt sowie dem Reifenhändler werden via Funk wichtige Daten über den aktuellen Zustand des Reifens geliefert. Die Reifenidentifikation wird um ein Vielfaches erleichtert – was das Zukunftsthema Carsharing begünstigt. Durch die Erkenntnisse aus der Datenerfassung wird der gesamte Recyclingprozess der Reifen nachhaltig optimiert. Ein weiterer entscheidender Vorteil: Neue ESP-Systeme können sich künftig an die jeweilige Reifencharakteristik anpassen, bei Berücksichtigung der unterschiedlichen Bremseigenschaften von Sommer- und Winterreifen. Somit können Reifenhersteller mittels RFID die gesamte Lebensdauer eines Reifens nachvollziehen und langfristig die Entwicklung vorantreiben. Aktuell bieten nicht alle namhaften Reifenhersteller die RFID-Technologie für den privaten Gebrauch an. Diese wird aktuell hauptsächlich für Lkw-Reifen genutzt.
Vorteile für Werkstätten mit RFID-Reifen
Für Werkstätten ergeben sich vor allem Vorteile in der schnelleren Wartung und der besseren Kontrolle. So können zukünftig Fehlmontagen beim Reifenwechsel mit der RFID-Technik vermieden werden, aufgrund der individuellen Kennung jedes einzelnen Chips. Mit dem Auslesen der Reifendaten können in Echtzeit die internen Lagerbestände der Werkstatt abgeglichen und der Bedarf an Neureifen effizient geplant werden.
Lkw-Reifen mit RFID-Technologie bereits Standard
Die Lkw-Reifen sind direkt mit RFID-Chips ausgestattet, wodurch Speditionen vielfach profitieren: Der komplette Wartungsprozess des eigenen Fuhrparks wird beschleunigt und es kommt zu deutlich weniger Ausfallzeiten. Die dauerhafte Kontrolle der Reifen während der gesamten Nutzungsdauer kann besser überwacht werden. Ein weiterer Vorteil für Speditionen: Im Falle eines Diebstahls können die Reifen mittels RFID-Chip eindeutig identifiziert und dem ursprünglichen Eigentümer zugeordnet werden. Der RFID-Chip ist in den Reifen eingebaut und kann nicht so einfach entfernt werden, ohne dass der Reifen dabei zerstört wird.
Fazit
Die RFID-Technologie ermöglicht es, die gesammelten Reifendaten zur Belastung und dem aktuellen Zustand auszuwerten und für zukünftige Innovationen sinnvoll zu nutzen. Als Autofahrer können wir uns freuen: Top optimierte Autoreifen, die eine lange Lebensdauer versprechen und sich im Zusammenspiel mit den vielen Funktionalitäten des digitalen Automobils perfekt ergänzen.