Ein Urlaubscheck für das Auto kann Ihnen viel Ärger sparen. Der nächste Feiertag steht vor der Tür. Wie jedes Jahr werden wieder viele Familien das verlängerte Wochenende nutzen und sich mit dem Auto auf den Weg in den Kurzurlaub machen. Auf das Fahrzeug warten dabei jedoch einige Strapazen. Damit Sie sicher in den Urlaub und wieder zurückkommen, haben wir die wichtigsten Tipps für den Auto-Check vor der Urlaubsfahrt zusammengefasst.
15 Tipps für den Auto-Urlaubscheck
1. Servicetermine
Vor der Abfahrt sollte im Serviceheft oder Bordcomputer geprüft werden, ob in Kürze eine Inspektion oder Hauptuntersuchung (HU) fällig ist. Ist das der Fall, sollte diese noch vor dem Urlaub erfolgen.
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Lassen Sie die Profis ran: In der Werkstatt wird alles unter die Lupe genommen, was für die Sicherheit und die Funktionsfähigkeit des Autos wichtig ist. Denn das wird zu keiner Zeit mehr beansprucht. Hunderte Kilometer voll beladen über Stock und Stein unterwegs zu sein kann Reifen, Kupplung oder Kühlung stark beanspruchen. Bremsen, Lenkung und Achsen lassen sich aber am besten an der Hebebühne überprüfen und bleiben deshalb die Domäne der Profis in der Werkstatt.
Der Auto-Check vor der Urlaubsfahrt: Unsere Tipps zeigen Ihnen, wie Sie sicher weg- und wieder zurückkommen.
2. Bereifung
Vor Antritt der Urlaubsfahrt sollten die Reifen nach Rissen und anderen Beschädigungen überprüft werden. Bei der Kontrolle der Reifen ist es auch ratsam den Luftdruck zu checken. Zu wenig Luftdruck bedeutet weniger Fahrstabilität, höherer Verschleiß, einen längeren Bremsweg und im schlimmsten Fall einen geplatzten Reifen.
Der richtige Reifenluftdruck – Der Luftdruck-Ratgeber
Der optimale Luftdruck sollte immer dem vom Hersteller empfohlenen Luftdruck bei voller Belastung entsprechen und am höchstens handwarmen Reifen gemessen werden. Die Empfehlung des Herstellers ist meist im Tankdeckel, am Türholm oder in der Betriebsanleitung zu finden. Ein optimaler Luftdruck senkt den Kraftstoffverbrauch zudem um bis zu drei Prozent.
Alle Reifen müssen zudem eine Profiltiefe von mindestens 1,6 Millimetern aufweisen. In der Praxis sollte es aber deutlich mehr Profil sein, damit man auch auf nasser Fahrbahn und Aquaplaning sicher unterwegs ist. Mit einer Ein-Euro-Münze kann die Profiltiefe überprüft werden: Verschwindet der Messingrand der Münze in den Rillen, ist alles in Ordnung.
Reifen müssen im Urlaub Schwerstarbeit leisten und sollten vor Antritt der Reise gründlich geprüft werden, insbesondere bei Wohnwagen und Anhängern, die oft lange Zeit unbeachtet parken. Anhand der DOT-Nummer auf der Flanke kann das Reifenalter abgelesen werden. Hier steht beispielsweise die Zahl 2415 für die 24. Kalenderwoche des Jahres 2015 als Herstellungszeitpunkt. Bei Anhängern, die bis Tempo 100 zugelassen sind, dürfen die Reifen nicht älter als sechs Jahre sein. Spätestens nach zehn Jahren im Einsatz empfiehlt es sich bei allen anderen Fahrzeugen, neue Reifen zu montieren, denn das Gummi härtet mit den Jahren aus und ist nicht mehr so leistungsfähig wie bei neueren Reifen.
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3. Flüssigkeitsstände
Unter der Motorhaube sollten vor der Abfahrt die Stände von Öl, Kühlflüssigkeit, Bremsflüssigkeit und Scheibenwaschwasser überprüft und bei Bedarf nachgefüllt werden.
Kühlwasser: Fehlt etwas, ist es mit dem Nachfüllen alleine nicht getan, die Ursache muss ergründet werden.
Anders bei der Scheibenwaschanlage: Auffüllen und einen guten Scheibenreiniger dazugeben.
Ölstand: Der wird bei warmem Motor auf ebenem Boden geprüft. Nur vorher fünf Minuten warten, bis alles Öl in die Ölwanne zurückgelaufen ist, dann den Fehlbestand auffüllen. Nur nicht über die Maximal-Markierung hinaus, sonst droht Motorschaden. Das Öl schäumt auf und der Öldruck bricht zusammen.
4. Scheiben und Wischerblätter
Ein genauer Blick auf die Windschutzscheibe ist wichtig, um Steinschläge zu erkennen. Bei der Fahrt können sich diese zu größeren Rissen verschlimmern. Die Wischerblätter sollten keine Schlieren ziehen oder sonstige Beschädigungen aufweisen.
5. Klimaanlage prüfen
Aus Sicherheits- und Komfortgründen sollte die Klimaanlage auf Funktion und Kühlleistung geprüft werden. So behalten Fahrer und alle weiteren Passagiere an Bord selbst in der größten Hitze einen kühlen Kopf.
Wer eine Klimaanlage hat, sollte dennoch ein aufgeheiztes Auto vorher gut durchlüften und erst dann die Klimaanlage einschalten, zunächst auf Umluft. Das Auto kühlt schneller ab, wenn keine warme Luft von außen zugeführt wird. Generell sollte der Unterschied zwischen Außen- und Innentemperatur nicht zu groß sein, sonst droht beim Aussteigen ein Hitzeschock.
6. Beleuchtung
Nur bei einer einwandfreien Funktion der Scheinwerfer können sich Verkehrsteilnehmer frühzeitig wahrnehmen. Deshalb sollten Scheinwerfer, Blinker, Bremslicht und Kennzeichenbeleuchtung auf Funktionstüchtigkeit getestet werden. Da das Fahrzeug bei der Urlaubsfahrt in der Regel stark beladen ist, nicht vergessen, die Beleuchtung über die Leuchtweitenregulierung der höheren Last anzupassen, damit der Gegenverkehr nicht geblendet wird. Die Überprüfung der Beleuchtung funktioniert am besten zu zweit: Einer schaltet bei aktivierter Zündung nacheinander sämtliche Leuchten ein- vom Standlicht bis zur Nebelschlussleuchte. Der andere schaut außen nach, ob alles funktioniert.
7. Elektrik prüfen
Auch im heißen Sommer kann die Batterie schlapp machen und die Pannendienste beschäftigen. Manchmal liegts am Kabel, deshalb Verkabelung kontrollieren und bei nicht wartungsfreien Batterien auch den Säurestand - oder die Werkstatt beauftragen.
8. Verbandskasten und Warndreieck
Der Verbandskasten ist nur begrenzt haltbar und sollte vor Reisebeginn überprüft werden. Einzelne Komponenten wie Kompressen und Pflaster haben sogar ein festgelegtes Verfallsdatum und müssen öfters ausgetauscht werden. Warndreieck, Warnwesten, Werkzeug, Ersatzglühlampen und Sicherungen sollten leicht erreichbar an Bord sein. Denken Sie auch daran die Funktionsfähigkeit des Wagenhebers und Abschleppseils zu testen.
Urlaubscheck für Urlaubsfahrt: Wichtige Teile der Ausrüstung kontrollieren wie Warndreieck oder Verbandskasten (Quelle: Ralf Geithe/stock.adobe.com)
9. Morgenstunden oder Abendstunden nutzen
Die Sommerhitze fordert ihren Tribut. Das Unfallrisiko steigt, weil alle Verkehrsteilnehmer schneller müde und unkonzentriert werden. Für die beste Reisezeit in die Sommerferien kann aber der frühe Morgen oder die Abendstunden genutzt werden. Nachtfahrten sind nur dann sinnvoll, wenn sich der Fahrer davor gründlich ausruhen kann.
10. Parkplatz im Schatten
Die heiße Mittagszeit zwischen 12 und 15 Uhr verbringen Urlauber am besten auf einem schattigen Parkplatz - wenn sie einen finden. Ansonsten ist es hilfreich, einen (Thermo-)Sonnenschutz hinter der Windschutzscheibe anzubringen. Damit wird verhindert, dass sich Armaturen und Lenkrad zu stark erhitzen, dass man sich regelrecht verbrennt. Auch empfiehlt sich eine Überprüfung, ob sich die Bezugsstoffe der Sitze von der Sonne sich nicht zu stark aufgeheizt haben, bevor man sich ins Auto setzt. Abhilfe schafft ein helles Tuch, das die Sitzfläche abdeckt. Absolut gilt, was leider immer wieder vorkommt: Niemals Kinder oder Tiere im Fahrzeug zurücklassen. Die Innentemperatur steigt bei direkter Sonneneinstrahlung binnen kurzem in gesundheitsgefährdende Regionen.
11. Genügend trinken
Auch hier: Viel trinken ist auch bei langen Autoreisen besonders zu empfehlen. Bis zu drei Liter Wasser oder Saftschorle können nötig sein, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Eiskalte Getränke können belastend wirken, weil der Körper zunächst damit beschäftigt ist, das kalte Getränk auf Körpertemperatur zu erhitzen.
12. Nicht volltanken
Bei starke Hitze sollten Autofahrer das Volltanken ihres Fahrzeuges möglichst vermeiden, auch wenn niedrige Spritpreise noch so verführerisch sind, den Tank bis zum Stehkragen voll zu machen. Benzin und Diesel dehnen sich bei hohen Außentemperaturen aus. Der Tank droht dann überzulaufen, wenn er bis zum Rand gefüllt ist. So entsteht ein höheres Brandrisiko.
Urlaubscheck für Urlaubsfahrt: Bei großer Hitze besser nicht volltanken
13. Die richtige Sonnenbrille
Gut sehen ist die beste Voraussetzung für sicheres Autofahren. Aber nicht alles was dem Modetrend entspricht eignet sich auch im Auto. Am besten sind braune, graue oder graugrüne Gläser, blaue Gläser hingegen verwässern die Wahrnehmung der Farben Rot und Gelb. Autofahrer müssen auf den Blendschutz-Faktor achten: Die Stufen 0 bis 3 sind am Steuer ok. Sie absorbieren bis zu 92 Prozent des Lichts. Zur Passform: Die Brille sollte möglichst eng an Stirn und Nase anliegen und über breite Bügel verfügen, um Streulicht abzuhalten.
14. Hitzeschäden auf der Straße
Auch die Hitze setzt den Straßen zu. Besonders gefährlich sind die sogenannten Blow-ups auf den Beton-Autobahnen. Wird es plötzlich über mehrere Tage anhaltend heiß, schieben sich die Betonplatten dann übereinander, platzen auf und können so zu einer tödlichen Falle werden. Rund 30 Prozent der deutschen Autobahnen haben eine Betonoberfläche. Autofahrer sollten auf diesen Strecken vorsichtig fahren und auf Straßenschäden besondere Acht geben, Motorradfahrer meiden sie am besten komplett. Keine Blow-up-Gefahr besteht auf Asphalt-Fahrbahnen. Hier kann sich aufgrund der Hitze der Teer verformen und tiefe Spurrillen hinterlassen.
15. Reisezeit beachten
Ab Juni beginnt die Ferienzeit und zieht sich bis in den September. Besonders zu Beginn der Schulferien wird es voll auf Deutschlands Straßen. Das Spiel wiederholt sich zur Mitte, verbunden mit der ersten großen Rückreisewelle. Wer kann, vermeidet es an diesen Tagen, sich in den Stau zu stellen.
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