Die Unterscheidung zwischen Sommer- und Winterreifen wurde nicht einfach willkürlich getroffen, sondern hat den Sinn, das Fahrverhalten an die Straßenverhältnisse anzupassen. Daher haben Sommerreifen eine andere Gummimischung als Winterreifen. Die Nachteile bei der Nutzung von Winterreifen im Sommer sind nicht unerheblich. Ein Sommerreifen-Gesetz ist allerdings nicht sonderlich sinnvoll.
Ob und wann Sommerreifen wechseln Gesetz ist
Ein Sommerreifen-Gesetz existiert in Deutschland nicht. Doch macht es weder aus wirtschaftlichen noch aus umwelttechnischen Gründen Sinn, im Sommer mit Winterreifen zu fahren. Genauso wenig ist es ratsam, die Winterreifen zu früh zu tauschen. Denn bis Ende März kann es noch zu Wintereinbrüchen mit Blitzeis kommen, sodass mit gefährlichen Straßenverhältnissen zu rechnen ist. Die Überlegung, ob und wann Sommerreifen zu wechseln Gesetz sein sollte, ist wenig zielführend, da sich das Wetter nicht an bürokratische Vorschriften hält. In den Voralpen ist es oft bis zum Frühsommer kalt und Nachtfröste sind keine Ausnahme. Deshalb fahren Einheimische hier gerne Allwetterreifen.
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Winterreifen im Sommer: Das sind die Nachteile
Die jahreszeitliche Anpassung der Reifen ist aus mehreren Gründen sinnvoll: Winterreifen verformen sich schneller, sodass der Profilabrieb stärker ist. Nachteile durch Winterreifen im Sommer entstehen bereits dadurch, dass die Mindestprofiltiefe viel leichter unterschritten werden kann. Der Bremsweg verlängert sich bei 100 km/h und Vollbremsung nahezu um das Doppelte, was das Unfallrisiko erheblich ansteigen lässt. Eine geringe Profiltiefe verschlimmert das Problem noch, denn dann ist die Traktion schlechter. Bei einer nassen Fahrbahn verlängert sich der Bremsweg zusätzlich. Daher sollten Reifen nie bis zum Mindestprofil abgefahren werden.
Lesen Sie hierzu weiterführend: Winterreifen gegen Sommerreifen – Der Vergleich
Falsche Bereifung und Versicherung
Da alle Verkehrsteilnehmer eine Sorgfaltspflicht haben, kann das Nutzen von Winterreifen im Sommer als fahrlässig gewertet werden. Bei einem Unfall müssen Sie dann mit einer geringeren Kostenbeteiligung Ihrer Kfz-Versicherung rechnen. Das gilt für Teilkasko- ebenso wie für Vollkaskoversicherungen. Winterreifen im Sommer zu fahren, führt außerdem zu einem deutlich höheren Benzinverbrauch, da sich auch der Rollwiderstand erhöht.
In Italien herrscht eine indirekte Sommerreifenpflicht
In Deutschland kann jeder Autofahrer selbst entscheiden, ob er im Sommer Ganzjahresreifen oder Sommerreifen benutzt. In Italien gilt seit Mai 2014 eine Sommerreifenpflicht. Zwischen dem 15. Mai und dem 14. Oktober sind nur die Autoreifen zugelassen, die der bautechnisch bedingten Höchstgeschwindigkeit des Fahrzeuges entsprechen. Autofahrer können während der Sommermonate also nur dann Ganzjahres- oder Winterreifen fahren, wenn diese einen Speed-Index aufweisen, der mit dem Wert in den Fahrzeugpapieren übereinstimmt. Da die meisten Winterreifen oder Ganzjahresreifen diese Bedingungen nicht erfüllen, herrscht in Italien dadurch indirekt eine Sommerreifenpflicht. Wer sich nicht an diese Regeln hält, muss mit empfindlichen Strafen rechnen.
Wann Sommerreifen wechseln?
In Deutschland schreibt die Straßenverkehrsordnung seit 2010 vor, dass zwischen dem 1. Dezember und dem 31. März Winterreifen bei Glatteis, Schneematsch, Schneeglätte sowie Eis- und Reifglätte genutzt werden müssen. In Österreich gilt zwischen dem 1. November und dem 15. April Winterreifenpflicht. Abhängig von der aktuellen Wetterlage ist es gegebenenfalls sinnvoll, mit dem Reifenwechsel noch zu warten.
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