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Allwetterreifen kaufen: Vorteile, Nachteile und Empfehlungen

Gepostet von Reifen vor Ort Redaktion am 21.08.2018 15:53:38

Allwetterreifen kaufen bedeutet für viele Autofahrer vor allem Bequemlichkeit. Du musst dich nicht zweimal im Jahr um den Reifenwechsel kümmern, sparst die Kosten für die Montage und brauchst keinen Lagerplatz. Doch sind Allwetterreifen wirklich sinnvoll und für wen lohnen sie sich? In diesem Ratgeber erfährst du, welche Unterschiede es zu Sommer- und Winterreifen gibt, welche Vorteile und Nachteile Allwetterreifen haben und worauf du beim Kauf achten solltest. Außerdem klären wir die wichtigsten Fragen rund um Haltbarkeit, Vorschriften und Einsatzgebiete, damit du eine fundierte Entscheidung für dein Auto treffen kannst.

 

Ganzjahresreifen

 

Was sind Allwetterreifen und wie unterscheiden sie sich?

Allwetterreifen vereinen Eigenschaften von Sommer- und Winterreifen, können aber in beiden Bereichen nicht ganz mithalten. Die folgende Tabelle zeigt dir die wichtigsten Unterschiede:

Reifentyp Eigenschaften Vorteile Nachteile Typischer Einsatz
Sommerreifen Spezielles Profil für warme Temperaturen, härtere Gummimischung Sehr gute Fahreigenschaften bei Nässe und Trockenheit, kurze Bremswege Bei Schnee und Eis kaum Grip Ideal für Frühling bis Herbst, vor allem bei hohen Temperaturen
Winterreifen Weiche Gummimischung, Lamellenprofil für Schnee und Eis Optimaler Grip bei Glätte, kurze Bremswege im Winter Höherer Verschleiß im Sommer, lautere Fahrgeräusche Pflicht bei Glätte und Schnee, unverzichtbar in schneereichen Regionen
Allwetterreifen Mischung aus Sommer- und Winterreifen, teilweise Lamellenprofil Kein Reifenwechsel nötig, Kosten- und Platzersparnis Längere Bremswege, schnellerer Verschleiß, weniger stabil bei extremen Temperaturen Für Regionen mit milden Wintern und überwiegend Stadtverkehr geeignet
Ganzjahresreifen Synonym für Allwetterreifen

 

>>> Zu allen Ganzjahresreifen-Tests

Woran erkennt man Allwetterreifen?

Damit du beim Reifenkauf nicht durcheinanderkommst, ist es wichtig zu wissen, wie du Allwetterreifen eindeutig erkennen kannst. Hersteller nutzen bestimmte Symbole und Bezeichnungen, die dir zeigen, ob ein Reifen wirklich für den ganzjährigen Einsatz geeignet ist.

Bezeichnung und Kennzeichnung von Allwetterreifen

Allwetterreifen erkennst du an eindeutigen Beschriftungen auf der Reifenflanke. Häufig findest du dort Begriffe wie „All Season“, „All Weather“ oder „4-Seasons“. Manche Hersteller verwenden auch Symbole wie eine Sonne und eine Schneeflocke nebeneinander.

Das Alpine-Symbol und die M+S-Kennzeichnung bei Allwetterreifen

Früher war die M+S-Kennzeichnung („Matsch und Schnee“) ausreichend, um einen Reifen im Winter zu verwenden. Seit dem 1. Januar 2018 müssen neue Winter- und Ganzjahresreifen jedoch zusätzlich das sogenannte Alpine-Symbol (dreigipfliger Berg mit Schneeflocke, 3PMSF) tragen, um offiziell als wintertauglich zu gelten. 

Welche Allwetterreifen sind in Deutschland aktuell erlaubt?

In Deutschland gilt eine situative Winterreifenpflicht: Sobald winterliche Straßenverhältnisse auftreten — etwa Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch oder Reifglätte — dürfen nur noch Reifen mit dem Alpine-Symbol (3‑PMSF: Berg mit Schneeflocke) verwendet werden.

Bis einschließlich 30. September 2024 war auch die Nutzung von Reifen mit alleiniger M+S-Kennzeichnung, sofern sie vor dem 1. Januar 2018 hergestellt wurden, noch erlaubt.

Seit dem 1. Oktober 2024 gilt jedoch:

  • Nur Reifen mit Alpine‑Symbol sind bei winterlichen Bedingungen erlaubt, unabhängig vom Herstellungsdatum.

  • M+S-Reifen ohne Alpine-Kennzeichnung sind nicht mehr zulässig, auch wenn sie vor 2018 produziert wurden

>>> Winterreifen oder Ganzjahresreifen? Vorteile und Nachteile

>>> Sommerreifen oder Ganzjahresreifen? Vorteile und Nachteile

Sind Allwetterreifen sinnvoll für dein Auto?

Ob Allwetterreifen sinnvoll sind, hängt stark davon ab, wo du wohnst, wie oft du fährst und unter welchen Bedingungen dein Auto unterwegs ist. Grundsätzlich gilt: Allwetterreifen sind immer ein Kompromiss – sie sind praktisch, aber sie ersetzen keinen echten Sommer- oder Winterreifen.

Für wen lohnen sich Allwetterreifen wirklich?

Allwetterreifen sind besonders sinnvoll für Autofahrer, die

  • in Regionen mit mildem Klima unterwegs sind

  • pro Jahr nur wenige tausend Kilometer fahren

  • hauptsächlich in der Stadt unterwegs sind

  • nur selten in schneereiche Gebiete fahren

  • einen Zweitwagen nutzen, der nicht täglich bewegt wird

Allwetterreifen in der Stadt und bei wenig Schnee

Gerade im städtischen Verkehr, wo Straßen im Winter meist schnell geräumt werden, sind Allwetterreifen ausreichend. Hier profitierst du besonders davon, dass du dir den halbjährlichen Reifenwechsel und die Einlagerung sparen kannst. Bei überwiegend nassen oder trockenen Straßen reichen Allwetterreifen im Alltag vollkommen aus.

Allwetterreifen bei Schnee und Glatteis

Bei extremen Wetterlagen wie starkem Schneefall oder Glatteis kommen Allwetterreifen an ihre Grenzen. Sie haben einen längeren Bremsweg und bieten weniger Grip als spezielle Winterreifen. Wenn du also regelmäßig in bergigen Regionen oder auf ungeräumten Landstraßen unterwegs bist, solltest du besser auf Winterreifen setzen. Für Autofahrer, die nur selten mit Schnee konfrontiert werden, können Allwetterreifen aber eine gute Alternative sein.

Vorteile von Allwetterreifen im Alltag

Vorteilskategorie Details
Kosten sparen beim Reifenwechsel
  • Kein halbjährlicher Reifenwechsel nötig
  • Einsparung von Montagekosten in der Werkstatt
  • Weniger Organisationsaufwand ohne Terminvereinbarungen
Kein Lagern der Reifen notwendig
  • Keine zusätzlichen Kosten für Reifeneinlagerung
  • Kein Platzproblem bei fehlender Garage oder Keller
  • Immer die passenden Reifen am Auto, unabhängig von der Jahreszeit
Praktische Lösung für Wenigfahrer
  • Ideal bei geringer Jahreskilometerleistung
  • Besonders geeignet für Stadtverkehr mit geräumten Straßen
  • Empfehlenswert für Zweitwagen oder selten genutzte Fahrzeuge

Nachteile von Allwetterreifen im Vergleich

Nachteilskategorie Details
Längere Bremswege bei Schnee und Eis
  • Allwetterreifen bieten weniger Grip als echte Winterreifen
  • Bremsweg verlängert sich auf glatter Fahrbahn spürbar
  • Sicherheit kann bei extremen Wetterbedingungen eingeschränkt sein
Schlechtere Fahreigenschaften im Sommer
  • Reifen erhitzen sich bei hohen Temperaturen schneller
  • Weniger präzises Lenkverhalten als Sommerreifen
  • Fahrstabilität nimmt bei sportlicher Fahrweise ab
Haltbarkeit und Lebensdauer
  • Höherer Verschleiß, da die Reifen ganzjährig genutzt werden
  • Schnellere Abnutzung im Sommer bei hohen Temperaturen
  • Lebensdauer oft kürzer als bei getrennten Sommer- und Winterreifen

Gesetzliche Vorschriften für die Nutzung von Allwetterreifen

Wer Allwetterreifen kaufen möchte, sollte auch die rechtlichen Vorgaben kennen. In Deutschland gibt es klare Regeln, wann welche Reifen gefahren werden dürfen.

Situative Winterreifenpflicht in Deutschland

Seit 2010 gilt hierzulande die sogenannte situative Winterreifenpflicht. Das bedeutet: Immer dann, wenn Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch oder Reifglätte herrschen, musst du Winterreifen oder Allwetterreifen mit entsprechender Kennzeichnung nutzen. Es gibt also keine feste Zeitspanne, sondern die Pflicht hängt von den Straßenverhältnissen ab.

Welche Allwetterreifen sind nach den Vorschriften erlaubt?

Früher reichte das M+S-Symbol („Matsch und Schnee“) auf dem Reifen aus. Seit dem 1. Januar 2018 ist das sogenannte Alpine-Symbol Pflicht. Dieses erkennst du an einem Berg mit drei Gipfeln und einer Schneeflocke darin. Nur Allwetterreifen mit diesem Symbol gelten offiziell als wintertauglich und sind bei winterlichen Bedingungen erlaubt.

Übergangsfristen und neue Regeln für Allwetterreifen

Für Reifen, die vor dem 1. Januar 2018 hergestellt wurden, gibt es eine Übergangsfrist: Sie dürfen noch bis zum 30. September 2024 mit M+S-Kennzeichnung gefahren werden. Danach sind nur noch Allwetterreifen mit Alpine-Symbol zulässig. Beim Kauf solltest du deshalb unbedingt auf die Kennzeichnung achten, um rechtlich abgesichert zu sein.

Wann sind Allwetterreifen sinnvoll?

Ob sich Allwetterreifen für dich lohnen, hängt stark von deinem Fahrprofil, deiner Region und den typischen Wetterbedingungen ab.

Wann lohnen sich Allwetterreifen für dich?

Allwetterreifen sind eine gute Wahl, wenn du

  • hauptsächlich in Regionen mit milden Wintern unterwegs bist

  • pro Jahr nur eine geringe Kilometerleistung fährst

  • überwiegend in der Stadt fährst, wo Straßen schnell geräumt werden

  • dir den halbjährlichen Reifenwechsel und die Einlagerung sparen möchtest

  • ein Zweitauto besitzt, das nur selten genutzt wird

Die beste Zeit, um Allwetterreifen zu kaufen

Reifen sind vor allem im Frühjahr und Herbst gefragt, wenn viele Autofahrer ihre Räder wechseln lassen. In diesen Zeiten steigen die Preise oft an. Wenn du sparen möchtest, kaufst du Allwetterreifen am besten außerhalb der Saison – also im Winter oder Hochsommer. So sicherst du dir nicht nur bessere Preise, sondern oft auch eine größere Auswahl.

Allwetterreifen sinnvoll oder Winterreifen unverzichtbar?

Für Autofahrer in schneereichen Regionen oder für Pendler, die regelmäßig über Landstraßen oder in die Berge fahren, bleiben Winterreifen die bessere Wahl. Sie bieten den entscheidenden Sicherheitsvorteil bei Eis und Schnee. Allwetterreifen sind dagegen sinnvoll, wenn du nur selten mit extremen Witterungsbedingungen zu tun hast und den Komfort einer All-in-One-Lösung schätzt.

Fazit – Allwetterreifen kaufen oder nicht?

Allwetterreifen sind eine praktische Lösung für Autofahrer, die sich den Reifenwechsel sparen und ihr Auto überwiegend in Regionen mit mildem Klima nutzen. Sie bieten Komfort, sparen Kosten und sind besonders für Wenigfahrer oder Stadtverkehr sinnvoll. Wer jedoch regelmäßig in schneereichen Gebieten unterwegs ist oder Wert auf maximale Fahrsicherheit bei Eis und Hitze legt, sollte besser auf spezialisierte Sommer- und Winterreifen setzen.

Häufig gestellte Fragen zum Thema: Allwetterreifen kaufen

Ja, Allwetterreifen sind erlaubt – aber nur, wenn sie das Alpine-Symbol (Berg mit Schneeflocke, 3PMSF) tragen. Reifen mit alleiniger M+S-Kennzeichnung gelten seit Oktober 2024 nicht mehr als wintertauglich.

Sie sind besonders sinnvoll für Wenigfahrer, Stadtfahrer, Autofahrer in Regionen mit milden Wintern oder für Zweitwagen, die selten genutzt werden.

Allwetterreifen sind ein Kompromiss: Sie haben bei Schnee weniger Grip als Winterreifen und nutzen sich im Sommer schneller ab als Sommerreifen. Auch Bremswege können länger sein.

Achte auf Bezeichnungen wie „All Season“, „All Weather“ oder „4-Seasons“ auf der Reifenflanke. Wichtig: Nur Modelle mit Alpine-Symbol (3PMSF) gelten offiziell als wintertauglich.

Am besten kaufst du außerhalb der Saison – also im Hochsommer oder Winter. Dann sind die Preise meist günstiger und die Auswahl größer.

 

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