Zu den Risiken beim Motorrad fahren, gehört vor allem die Witterung: Nässe, Regen und Eis. Das gilt, laut Statistischem Bundesamt, vor allem im Winter (20 Prozent der Motorradunfälle witterungsbedingt). Aber auch in den sonstigen Jahreszeiten kann man jederzeit vom Regen überrascht werden. Umso wichtiger ist es auf die eigene Sicherheit zu achten. Mit unseren Tipps und Hinweisen lassen sich die Gefahren reduzieren!
Warum ist eine nasse Straße gefährlich?
Auf trockener Straße Motorrad zu fahren bedeutet eine höhere Bodenhaftung als auf nasser Straße zu haben. Die Reifen finden mehr Grip, wodurch sie besser haften. Bei Nässe ist dies anders und Rutschgefahr ist die Folge.
Eine ständige Gefahr bei Regen ist zudem das Aquaplaning. Hierbei geraten die Räder auf einen Wasserfilm, der den Kontakt zum Boden verhindert. Besonders in Senken und in Tunneln steht häufig Wasser, wodurch sich die Gefahr von Aquaplaning erhöht. Problematisch ist die Tatsache, dass ein Motorrad im Gegensatz zum Pkw nur zwei Reifen besitzt. Kleine Ausreißer in der Fahrstabilität können dadurch schlechter ausgeglichen werden.
Ob Pkw oder Motorrad: Der Bremsweg ist bei nasser Fahrbahn länger als bei trockener Fahrbahn, da die Kraft schlechter auf den Untergrund übertragen wird. So sollten die Reifen des Motorrads bei Regen über ausreichend Profil verfügen und im Idealfall grobstollig sein. (Alles zum Thema Motorrad und Winterreifen finden Sie hier.)
Wenn Sie sich gleich richtig ausrüsten wollen:
Die korrekte Ausrüstung für Regenfahrten
Eine korrekte Regenbekleidung für den Fahrer gehört jedoch ebenso dazu. Diese umfasst neben einem Regenoverall – alternativ einer Regenjacke und einer Regenhose – die folgenden Artikel:
- rutschfeste Handschuhe mit Gummilippen (ermöglichen das Entfernen von Regen auf dem Visier)
- Schuhe mit Anti-Rutschprofil
- Regensicheres Visier bzw. Behandlung mit einem Spezialmittel (Abperleffekt)
- Anti-Beschlag-Visier (verhindert beim Motorrad fahren das Beschlagen des Visiers von innen)
Motorrad fahren bei Nässe und Regen? Mit diesen Tipps fahren Sie sicher. (Quelle: stocktributor/stock.adobe.com)
Wie muss ich bei Nässe mein Fahrverhalten anpassen?
Zunächst gilt bei Regen: defensiv fahren, Geschwindigkeit reduzieren und keine Risiken eingehen. Das veränderte Bremsverhalten sollte mit einberechnet werden, vielleicht auch Behinderungen in der Sicht. Je weniger abrupte Richtungswechsel Sie ausführen müssen, desto geringer sind die Gefahren. Schnelle Kurvenfahrten, Schlenker, Bremsmanöver, Beschleunigungen gelten als risikoreich.
Auch ist das Überfahren von Fahrbahnmarkierungen gesondert zu beachten. Auf diesen bildet sich bei Nässe ein gefährlicher Schmierfilm. Motorradfahrer sollten die Fahrbahnmarkierungen in einem möglichst rechten Winkel überfahren. Wird sie nur angeschnitten oder gar längere Zeit befahren, sind die Verweildauer und die Strecke größer – was die Rutschgefahr erhöht. Liegen im Herbst Blätter auf dem Boden, die nass sind und miteinander verkleben, entsteht ebenfalls ein Schmierfilm. Ein weiteres Risiko sind Gullydeckel.
Ein wichtiger Tipp: auf den Bremsscheiben kann sich während der Fahrt ein dünner Wasserfilm bilden. Dieser kann durch Betätigen der Bremse abgetragen werden, was hin und wieder erfolgen sollte.
Das eigene Fahrverhalten für Regenfahrten trainieren
Fahrten bei nasser oder schneebedeckter Fahrbahn müssen trainiert werden. Dieses Training darf nicht auf öffentlichen Straßen stattfinden. Wir empfehlen Motorradfahrern die Teilnahme an Sicherheitstrainings, beispielsweise vom ADAC. Nach einer theoretischen Einführung erfolgt die Erprobung in der Praxis unter sicheren Bedingungen auf einem speziellen Trainingsgelände. Schräglagentraining gehört beim Motorrad fahren ebenso zu den Lehrinhalten wie Bremsmanöver bei Nässe. Im Schräglagentraining lernen Sie, dass Sie das Motorrad möglichst aufrecht halten sollten und die Geschwindigkeit rechtzeitig vor der Kurve reduzieren.
Wir wünschen Ihnen weiterhin eine gute Fahrt!
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