In Europa brauchen Sie nicht nur wegen der Gesetzeslage für viele Autos zwingend ein RDKS. Hochwertige Reifendruck-Kontrollsysteme tragen entscheidend zur Sicherheit und Kostenersparnis bei, obwohl manuelle Luftdruck-Kontrollen ergänzend wichtig bleiben. Mit direkten sowie indirekten Systemvarianten müssen Sie jeweils unterschiedliche Besonderheiten beachten.
Kostenersparnis mit RDKS durch geringen Kraftstoffverbrauch und Reifenverschleiß
Ein RDKS bietet Ihnen die Chance, verschiedene Kosten einzusparen. Durch den richtigen Reifendruck können Sie einerseits die Bereifung länger nutzen und verbrauchen andererseits weniger Kraftstoff. Die Laufleistung eines Reifens hängt entscheidend vom passenden Innendruck ab. Relativ geringe Abweichungen im Vergleich mit empfohlenen Werten beschleunigen den Reifenverschleiß erheblich. Ab einem Reifenminderdruck in Höhe von ungefähr 20 Prozent sinkt die Laufleistung eines Autoreifens oft bereits um bis zu 30 Prozent.
Wenn der Reifenfülldruck wegen einer fehlenden RDKS-Kontrolle zu niedrig ist, steigert sich zugleich der Rollwiderstand der Bereifung. Damit geht wiederum ein erhöhter Verbrauch des Kraftstoffs einher. Sobald der Reifenminderdruck einen Wert im ungefähren Bereich von 0,5 bar erreicht, steigt der Kraftstoffverbrauch auf einer Strecke von 100 Kilometern in vielen Fällen um bis zu 0,4 Liter. Der konkrete Mehrverbrauch hängt in jedem Einzelfall immer vom Basisverbrauch ab und kann theoretisch sogar höher liegen.
Falls Sie in der Regel mit einem alten Auto ohne RDKS unterwegs sind, fallen Ihnen der Reifenminderdruck und die damit verbundenen Kosten möglicherweise lange nicht auf. Außerdem ist zahlreichen Autofahrern ohne die richtigen Hilfssysteme gar nicht bewusst, dass ein optimierter Reifendruck die Laufleistung der Reifen verlängern und den Spritverbrauch nachhaltig verringern könnte. Ein hochwertiges Reifendruck-Kontrollsystem macht Sie frühzeitig auf eine Abweichung vom empfohlenen Druck aufmerksam und verhindert somit unangenehme Überraschungen, die manchmal erst beim Reifenwechsel oder nach mehreren Tankstellenbesuchen auffallen.
RDKS-Pflicht für alle Neuwagen in Europa seit 2014
2014 trat in Europa eine RDKS-Pflicht für alle Neuwagen in Kraft. Diese Vorgabe basiert auf der Regelung ECE-R 64, die durch die europäische Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen festgelegt wurde. Sowohl im Winter als auch im Sommer sind für die betroffenen Neufahrzeuge Reifendruck-Kontrollsysteme vorgeschrieben und werden bei Hauptuntersuchungen geprüft. Darüber hinaus ist es entscheidend, dass die vorgegebenen Druckwerte im RDKS-System korrekt eingestellt sind und eine funktionierende Technik bei der Kontrolle des Reifendrucks ihren Zweck erfüllt.
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Hohe Bedeutung des RDKS für die Fahrsicherheit
Die eingeführte RDKS-Pflicht hängt vor allem mit der verbesserten Sicherheit im Straßenverkehr zusammen. Denn ein schleichender Luftverlust im Autoreifen führt regelmäßig zu Unfällen, die mit einem hochwertigen Reifendruck-Kontrollsystem vermeidbar gewesen wären. Der Druck wirkt sich entscheidend auf die Strukturfestigkeit Ihrer Autoreifen aus. Sobald Sie länger auf der Autobahn mit einer überdurchschnittlichen Fahrgeschwindigkeit unterwegs sind, ist diese Festigkeit für die Fahrsicherheit ganz besonders wichtig.
Ein modernes RDKS warnt Sie zum Beispiel während der Fahrt zum Urlaubsziel mit schwer beladenem Kofferraum frühzeitig, falls der Reifendruck nicht im empfohlenen Bereich liegt. An der Tankstelle lässt sich das Problem dann beheben, bevor ein unbekannter Druckverlust das Unfallrisiko erheblich steigert. Besonders bedeutend ist ein zuverlässiges Reifendruck-Kontrollsystem, nachdem äußerliche Schäden an der Bereifung einen Luftverlust beschleunigen. Vor allem auf einem Rastplatz lässt es sich nicht mit Sicherheit ausschließen, dass Vandalismus mit Einstichen an den Gummis die Verkehrssicherheit bedroht. Ein zuverlässiges RDKS erkennt den Druckverlust in derartigen Situationen sehr schnell und kann die Entstehung eines gefährlichen Unfalls oft erfolgreich vermeiden.
Reifenabnutzung durch Druckprobleme als weiteres erkanntes Sicherheitsrisiko
Darüber hinaus sind die Kontrollsysteme wegen des Zusammenhangs zwischen dem Reifendruck und dem Reifenverschleiß für die Fahrsicherheit entscheidend. Denn ein beschleunigter Verschleiß der Autoreifen bleibt häufig unentdeckt. Darum bemerken Autofahrer ohne RDKS schlimmstenfalls nicht, dass ein Reifen bereits abgenutzt ist und als Bedrohung für die Verkehrssicherheit gar nicht mehr verwendet werden darf. Durch einen unterdurchschnittlichen Fülldruck verschlechtert sich der Reifenzustand insbesondere bei feuchten Straßenverhältnissen in zahlreichen Fällen überraschend schnell. Strecken mit vielen Kurven können diese Abnutzung zusätzlich beschleunigen. Aber auch auf geraden Straßen entwickelt sich der Reifenverschleiß durch einen niedrigen Fülldruck regelmäßig zum ernsthaften Problem.
Die nachlassende Haftung eines abgenutzten Autoreifens verursacht daraufhin schlimmstenfalls Unfälle. Mit einem RDKS erhalten Sie die Chance, die Abnutzung mit dem Reifendruck als Ursache frühzeitig zu erkennen und das Druckproblem zu beheben. Falls das Kontrollsystem Sie auf einen niedrigen Innendruck hinweist, sollten Sie generell zusätzlich die Profiltiefe und den Allgemeinzustand der Bereifung überprüfen. Dadurch erkennen Sie, ob Sie für eine möglichst hohe Fahrsicherheit zeitnah neue Autoreifen kaufen müssen.
Unterscheidung zwischen indirektem und direktem RDKS
Es gibt mit dem direkten und indirekten RDKS zwei unterschiedliche Varianten der Kontrollsysteme. Mit den beiden Systemen müssen Sie jeweils verschiedene Besonderheiten sowie Vor- und Nachteile berücksichtigen. Ein direkt messendes Reifendruck-Kontrollsystem setzt an allen Rädern Drucksensoren mit einem Kontakt zur Luft innerhalb der Pneus ein. Bei der indirekten Reifendruck-Messung erkennt das System hingegen über Drehzahlsensoren an den Autoreifen entscheidende Veränderungen des Reifenverhaltens. Abweichende Schwingungen des Reifenmantels oder eine erhöhte Drehzahl mit einem verringerten Abrollradius nimmt ein derartiges Messsystem jeweils als Anzeichen für einen abnehmenden Reifendruck wahr.
Ein indirektes RDKS bietet Ihnen den Vorteil, dass die genutzten Sensoren von einer Umrüstung auf neue Räder nicht betroffen sind. Nach dem Radwechsel oder gewollten Druckveränderungen müssen Sie diese Systeme aber wieder mit dem angepassten Ausgangszustand initialisieren. Direkte Reifendruck-Kontrollsysteme überzeugen hingegen meistens mit außergewöhnlich genauen und schnellen Daten zum Luftdruck in allen vier Autoreifen. Monteure sollten die hierfür genutzten Sensoren bei jedem Radwechsel genau überprüfen.